Die neue Hoffnung für 18 Menschen

 SOZIALES
Im Werkhof Cham startet eine Integrationsfirma mit 18 Arbeitsplätzen für Langzeitarbeitslose mit und ohne Behinderung.

LANDKREIS.
Gottes Segen rief Dekan Walter Kotschenreuther auf die Menschen und die neue Firma in Katzbach herab. Dort wurde am Freitagnachmittag die neue Integrationsfirma im Werkhof der Diakonie eingeweiht und das Wort von der neuen Hoffnung machte unter allen Festrednern die Runde.

Dekan Walter Kotschenreuther erinnerte sich an die Zeit, als Cham noch ein weißer Fleck in der Landschaft der mittlerweile neun Integrationsfirmen der Oberpfalz war, in denen derzeit 300 Menschen Arbeit gefunden haben.

Der, Landrat erinnerte sich auch noch an den Tag, als der Dekan ins Amt schneite und die Schattenseite der niedrigen Arbeitslosenquote referierte. Eine Quote von weniger als drei Prozent werde landläufig als Vollbeschäftigung angesehen, so der Landrat. Zu allem Unglück schließt sich das Bundessozialministerium dieser Ansicht an und streicht die Mittel für den Landkreis zusammen. Das Problem des Landrats: „Die restlichen zwei bis drei Prozent bringt man noch viel schwerer unter. Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Cham für Fachkräfte ein sehr kurzes Problem. Für Langzeitarbeitslose und Behinderte nicht.« Deswegen sei die neue Einrichtung ein Segen und ihre Einweihung ein Tag der Freude und der Hoffnung.

Karl Rühl, Vorstand der Diakonie Weiden, berichtete über das traditionelle Engagement der Diakonie für Arbeitslose und versprach: „Diese Einrichtung wird ein Pflänzchen sein, aber es wird nachhaltig wachsen.“

Markus Friedrich vom Diakonischen Werk in Weiden – einer der beiden Chamer Geschäftsführer – erzählte die Historie von Treffs, Projekten und Runden Tischen die bis zur Gründung des Werkhofes Cham 1012 geführt haben und nun zur Gründung der Integrationsfirma. Sie sei im März ins Handelsregister eingetragen worden und eine neue Rechtsform, speziell für die Integration auch Schwerbehinderter in den Arbeitsmarkt.

Oswald Probst, Leiter der Diakonie Cham-Regen, beschrieb den Sinn des Projektes: Sinnvolle Arbeit für Menschen, die schwer Fuß fassen auf dem Markt, günstige Einkaufsmöglichkeiten für alle und eine wunderbare Sache für den Umweltschutz.

Daran knüpfte die Chamer Bürgermeistern Karin Bucher in ihrer Begrüßung an. Die Leistungsgesellschaft stelle mit ihren Anforderungen immer mehr Menschen vor unlösbare Probleme. Sie sollten sportlich, flexibel, gut aussehend und leistungsfähig sein. Diesem Druck halten viele nicht mehr stand. „Hier kann die Integrationsfirma helfen“, so Bucher. Hinzu komme die Wegwerfgesellschaft, die alles rauswerfe, auch wenn es oft noch modern und brauchbar sei. „Diese beiden Aspekte von Leistungs- und Wegwerfgesellschaft zu verbinden ist gut.“

Hans Braun, Leiter der Chamer Agentur für Arbeit, listete die Zahlen auf: 1800 Arbeitslosen stehen derzeit 876 offene Stellen gegenüber, 284 davon seien neu gemeldet. Die Bilanz weise aber auch 269 Langzeitarbeitslose auf und 213 Schwerbehinderte. Deren Arbeitslosigkeit zu beenden sei viel schwerer. Deswegen sei die Gründung der neuen Firma großartig. Im Anschluss an die Segnung feierten alle mit den Mitarbeitern ein Sommerfest.

WHCham03Auf der Sitzecke der neuen Integrationsfirma im Werkhof Cham (von links): Bürgermeisterin Karin Bucher, Dekan Walter Kotschenreuther, Staatssekretär Markus Sackmann, Landrat Franz Löffler, Markus Friedrich (Diakonie Weiden) Oswald Probst (Leiter der Diakonie Cham-Regen), Karl Röhl (Vorstand der Diakonie Weiden). Hinten stehend: Hans Braun, Leiter der Chamer Agentur für Arbeit. Foto: Schiedermeier

 

 

 

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Einen Förderbescheid über 86 280 Euro überreichte Staatssekretär Markus Sackmann an Dekan Walter Kotschenreuther.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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