Second-Hand für jedermann

Kleiderladen der Diakonie ist gut gefragt

Mit dem Umzug des Werkhofes stand die Diakonie vor einem enormen Platzproblem. Regeln sollte das die Zusammenarbeit mit der Caritas. Das erste Zwischenergebnis: Passt.

Zuerst war es nur ein Probelauf bis Herbst, doch das Konzept geht auf. Der ökumenische Kleiderladen öffnete, bereits vor dem Umzug des Werkhofs, Anfang August letzten Jahres an den neuen Standort in der Hochwart-Straße 21.

„Die neuen Räumlichkeiten in der Franz-Heldmann-Straße sind deutlich kleiner als in der ehemaligen Porzellanfabrik. Deshalb mussten wir uns etwas neues ausdenken“, erklärt Markus Friedrich, Geschäftsführer der Diakonie in Weiden, die Entscheidung den Textilbereich zu verlegen. Nach einigem Überlegen wurde gemeinsam mit der Caritas der ökumenische Kleiderladen eröffnet. „Bei der Caritas war die Größe der Kleiderlager ohnehin nicht mehr ausreichend, da kam diese Idee ganz gelegen“, weiß Thomas Bauer.

Tatsächlich war das Geschäft zu Beginn fast ausschließlich mit Beständen der Caritas bestückt worden, die vor allem im Sommer 2015 für die Asylbewerber eine große Menge an Spenden erhalten hatte. Friedrich gibt zwar zu, dass die Lösung mit zwei Standorten nicht optimal ist, ist aber erfreut, dass dadurch auch wieder neue Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen werden konnten.

In Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit waren in dem Laden zwei Stellen für das gemeinnützige Beschäftigungsprojekt oder für die Leistung von Sozialstunden entstanden. „Unser primäres Ziel ist es, Personen unterzubringen, die im normalen Arbeitsleben Probleme hätten, sei es wegen einer Behinderung oder aus anderen Gründen. Es soll eine Möglichkeit sein, das Berufsleben kennenzulernen und wird oft auch als Zwischenstufe vor dem Einstieg in eine vollwertige Arbeitsstelle genutzt. Deshalb bleiben die Leute meistens nur für ein halbes Jahr bei uns.“, erklärt Friedrich.

Die Beschäftigten nehmen die Kleiderspenden entgegen, sortieren sie und kümmern sich, zum Teil auch komplett selbstständig, um die Beratung und den Verkauf. Dabei können sie Schlüsselkompetenzen für die Arbeitsrealität trainieren. Neben den Arbeitsmöglichkeiten sind natürlich auch der ökologische und der soziale Aspekt sehr wichtig. „Es werden so viele Textilien gekauft und dann nie getragen. Wir sind sehr froh, wenn solche Kleidungsstücke dann gespendet werden anstatt im Müll zu landen“, merkt Bauer an. Im Laden werden nur komplett mangelfreie Waren verkauft. Die Preisspanne ist dabei relativ breit und beginnt bereits bei 50 Cent für Kinderkleidung.

Nach sieben Monaten fällt das erste Fazit ganz gut aus. „Wir wollen ja keinen großartigen Gewinn erzielen, sondern in erster Linie die Kosten decken. Und das gelingt uns“, so Friedrich. Auch wenn nicht sicher ist, wie lange das Projekt so weiter laufen kann, die aktuelle Lage ist durchaus positiv zu betrachten. Geöffnet hat der Kleiderladen für alle Second-Hand-Liebhaber jeden Montag bis Freitag von 12 bis 18 Uhr und Samstags von 9 bis 12 Uhr.

Quelle: https://www.onetz.de/tirschenreuth/vermischtes/kleiderladen-der-diakonie-ist-gut-gefragt-second-hand-fuer-jedermann-d1737732.html

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