Diakonie erweitert Angebot des Werkhofes – Beschäftigung für schwerbehinderte Menschen
Weiden. (uz) Der bisherige „Werkhof Weiden“ wurde umgewandelt in ein professionelles Sozialkaufhaus. Und zusätzlich können in einem neuen Arbeitsbereich Dienstleistungen angeboten werden, die aus förderrechtlichen Erwägungen bisher nicht möglich waren: Nämlich Wohnungsräumungen, Kleinumzüge, hauswirtschaftliche Hilfen und hausmeisterliche Arbeiten im Grünbereich.
Die Integrationsfirma „Sozialkaufhaus“ der Diakonie wurde jetzt in der Oberen Bauscherstraße offiziell eröffnet. Wie Geschäftsführer Markus Friedrich erläuterte, sei die Idee für eine Beschäftigungsmaßnahme für Langzeitarbeitslose und Behinderte schon vor Jahren entstanden. Am Beispiel Integrationsfirma zeige sich, dass durch das Zusammenwirken verschiedener Akteure, der Erschließung neuer Finanzierungsquellen und vor allem dem Rückhalt in der Bevölkerung auch in Zeiten knapper Gelder, sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze im gemeinnützigen Bereich geschaffen werden können. Inzwischen gebe es Integrationsfirmen der Diakonie in Cham, Weiden, Tirschenreuth und Vohenstrauß. Tätig sind hier 50 Frauen und Männer in den unterschiedlichsten Beschäftigungsformen. Zum Teil noch im Verein, zum Teil schon in der Integrationsfirma. Zwei Jahren nach der Registereintragung soll der Transformationsprozess von den reinen Beschäftigungsmaßnahmen hin zur realen Integrationsfirma beendet sein.
Den kirchlichen Segen sprach Dekan Dr. Wenrich Slenczka. OB Kurt Seggewiß freute sich, dass die Integrationsfirma unter seiner Amtszeit eingerichtet worden sei, als Frucht bester Zusammenarbeit mit dem Integrationsamt in Regensburg. „Es gibt Menschen, die brauchen diesen zweiten Arbeitsmarkt“, sagte er.
Hier würden Maßnahmen für Menschen mit Handicap angeboten, die arbeiten wollten. Denn: „Der Mensch definiert sich über seine Arbeit.“ MdB Albert Rupprecht betonte, dass ein jeder seinen Wert in diese Gesellschaft einbringen wolle. Thomas Würdinger, Leiter der Agentur für Arbeit, unterstrich das Bemühen seiner Agentur um Langzeitarbeitslose. 16 Personen werden hier beschäftigt.
Laut Erich Bierler vom Integrationsamt Regensburg gibt es bayernweit 86 und oberpfalzweit zehn solcher Einrichtungen. Die Zielgruppe der Beschäftigten: schwerbehinderte Menschen. Er versprach einen Scheck für ein weiteres Fahrzeug. Ferner dankte er dem Weidener Behindertenbeauftragten Alexander Grundler, den er als „Geburtshelfer“ bezeichnete.
Zuschuss vom Bezirk
„Natürlich haben wir Geld für Euch“, machte Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher deutlich. „Unserem Ziel nach einer menschlicheren Gesellschaft sind wir einen großen Schritt näher gekommen.“ Der Bezirk bezuschusse jeden Arbeitsplatz mit 3000 Euro. Ein weiteres Grußwort sprach Dorothea Kroll-Günzel von der Aktion „1 + 1“. Moderiert wurde der Abend von Diakon Karl Rühl. Es spielte die Bläsergruppe des St.-Michael- Zentrums.
Quelle: Der neue Tag, Weiden www.oberpfalznetz.de