Archive for the ‘Dekanatsbezirk Weiden’ Category

Zu wenig Platz: Oberpfälzer Frauenhäuser auf Kante genäht

Mittwoch, September 4th, 2024

Bundesweit fehlen tausende sichere Plätze für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind –gleichzeitig steht die Finanzierung von Gewaltschutz auf wackeligen Beinen. Ein Blick auf die Situation der Frauenhäuser in Weiden und Amberg.
Von Maria Oberleitner

Amberg/Weiden. Das Telefon im Weidener Frauenhaus steht nicht mehr still. Am Morgen sind zwei freie Zimmer gemeldet worden
– eine echte Seltenheit. Am anderen Ende der Leitung: eine Frau, die eine Betroffene von häuslicher Gewalt auf der Straße aufgelesen hat
– diese war wohl erst in einem Keller eingesperrt, später hat man sie auf die Straße gesetzt. Ihr Schicksal wird, zusammen mit dem vieler anderer Frauen, am Ende des Jahres als Nummer in den Statistiken der Frauenhäuser zu finden sein: wenn sie Glück hat, als Bewohnerin.

Wenn die Frauen weniger Glück haben, landen sie als Absage in den Statistiken. Denn normalerweise gibt es hier im Weidener Frauenhaus keine freien Zimmer, sagt Frauenhaus-Leiterin Enikö Nagy. Das kennt man auch in Amberg: Hier lag die Auslastung im Jahr 2023 bei 94,6 Prozent. Im Juli, erinnert sich Nagy, gab es sogar eine Zeit lang bayernweit keinen einzigen freien Platz. Wenn in Weiden doch mal etwas frei ist, dauert es nicht selten nur wenige Stunden, bis der Platz vergeben ist. Für jede Frau, die hier Zuflucht vor häuslicher Gewalt findet, muss das Team rund um Nagy drei andere Frauen weiterschicken. Und sie ergänzt: An emotionalen Feiertagen wie Weihnachten oder in den Ferien ist der Bedarf oft noch viel höher.

Rüge von Grevio-Expertengruppe
Dass es deutschlandweit nicht genügend sichere Plätze für Frauen gibt, die vor Gewalt fliehen müssen, steht spätestens seit 2022 fest, als das Land von der Grevio-Expertengruppe des Europarats zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, gerügt wurde
– unter anderem wegen fehlender Zufluchtsplätze. Wieder klingelt das Telefon. Diesmal geht es um zwei Frauen, die in anderen Frauenhäusern von ihren Männern entdeckt wurden und weiterziehen müssen. Nur wenig später sind Mitarbeiter aus Bezirkskrankenhäusern in der Leitung, die Obdach suchen für Frauen, die wegen häuslicher Gewalt in psychische Krisen geraten waren.

Fehlende Ressourcen
Berücksichtigt man die Istanbul-Konvention, einen bindenden völkerrechtlichen Vertrag zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, den Deutschland 2018 ratifiziert hat, so würden 21 000 Schutzplätze benötigt. Laut der aktuellen Frauenhaus-Statistik aus dem Jahr 2022, die Daten von 179Frauenhäusern ausgewertet hat, gab es damals aber lediglich Platz für 6431Frauen und ihre Kinder. Hochgerechnet auf die rund 400 Frauenhäuser in Deutschland ist laut dem Verein Frauenhaus – Koordinierung davon auszugehen, dass 2022 rund 14 400 Frauen– und zusätzlich ihre Kinder – Schutz fanden.
Hätte sie ein paar Wünsche frei, sagt Andrea Graf, Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), doppelt so viele Plätze und eine sichere Finanzierung stünden weit oben auf der Liste. Der Sozialdienst ist Träger des Amberger Frauenhauses. Graf berichtet von immer komplexer werdenden Fällen, für deren Betreuung man eigentlich mehr Zeit bräuchte. Eine Psychologin oder eine Kinderthera-peutin wären eine echte Bereicherung, sagt sie. Und schiebt schnell hinterher: „Ich weiß aber auch, dass das utopische Wünsche sind.“ Es fehlt aber nicht nur im Frauenhaus selbst an Ressourcen, sondern auch außerhalb: das gilt für Kindergartenplätze, bezahlbare Wohnungen, Therapieplätze
–die Frauenhäuser spüren das – denn sie müssen oft auffangen, was an struktureller Versorgung fehlt.

Flickenteppich-Finanzierung
Graf sagt aber auch: „Viel wichtiger wäre es aber, das, was schon vorhanden ist, richtig zu finanzieren – und an die Realität anzupassen.“ Sonst seien die sicheren Plätze schnellgefährdet. Finanziert werden Frauenhäuser über einen Sockelbeitrag vom Bund, Lohn-und Sachkosten teilen sich Kommunen und der Träger. Für den Träger bedeutet das: Zehn Prozent der Kosten bleiben an ihm hängen, finanziert werden diese meistens über Spenden. Oft decken die zehn Prozent Eigenanteil die Kosten aber nicht ab, erzählt Graf. „Die staatliche Förderung ist gedeckelt. Die Gehälter steigen aber trotzdem.“ Graf nennt hier als Problem, was auch bereits vom Europa-Expertenrat bemängelt wurde: Bislang gibt es statt einem einheitlichen Rechtsrahmen zur Finanzierung der Frauenhäuser einen Flickenteppich. Denn aktuell ist diese Finanzierung eine Sache der Länder und Kommunen –und eben nicht einheitlich geregelt.

Die Weidener Frauenhaus-Leiterin Enikö Nagy hofft auf das von der Regierung angekündigte Gewalthilfe-Gesetz. Denn im Koalitionsvertrag der Ampel steht, dass der Bund Einheitlichkeit schaffen und in die Finanzierung einsteigen will. Noch einmal klingelt das Telefon an diesem Vormittag im Weidener Frauenhaus. Diesmal versucht ein Kriminalpolizist aus einer Nürnberger Notaufnahmestelle sein Glück. Er sucht ein Zimmer für eine Frau, die mehrfach misshandelt und gewürgt wurde –mit ihren drei Kindern nun kurzfristig bei Verwandten untergekommen ist, aber dort nicht lang bleiben kann. „Gewaltschutz kostet zwar Geld“, sagt Nagy, „rettet aber Leben.“

Quelle: Der neue Tag

SprachClub im Kulturwerk

Mittwoch, Juli 10th, 2024

“SprachClub im Kulturwerk”: lachen, leben, lernen!
Das interkulturelle Clubteam geht mit gutem Beispiel voran und integriert sich selbst mit dem Projekt in die deutsche Gesellschaft – mit Hilfe zur Selbsthilfe und wertvoller Unterstützung der evangelischen Kirchgemeinde St. Michael.

Diakonisches Werk Weiden e.V.

Die Migrantinnen und Migranten haben jetzt einen Anlaufstelle in direkter Nähe der Gemeinschaftsunterkunft, damit sie aktiv Deutsch sprechen können. Dies ist das Ziel des Begegnungs- und Austauschprojekts “SprachClub im Kulturwerk”.

Das Projekt läuft seit Mai 2024 wöchentlich in lockerer Atmosphäre.
Der Sprachclub schließt die große Lücke in der Sprachanwendung nach dem Spracherwerb. Für viele besteht die Hürde im Bewerbungsgespräch: ohne gutes Deutsch keine Arbeit, ohne Arbeit nur wenige Gelegenheiten zur Sprachanwendung.

Das Team des Sprachclubs weiß aus eigener Erfahrung: durch Gespräche kann man in der Sprachpraxis schnell Fortschritte machen.
Die Freiwilligen aus der Ukraine, Deutschland und dem Iran organisieren solche Gespräche und unterstützen die Gäste.
Das Team experimentiert mit neuen Ideen, um effektiver zu werden. Die Programme zur multikulturellen Kommunikation des Sprachclubs sind für jeden Tag unterschiedlich konzipiert, somit ist jedes Treffen des Sprachclubs einzigartig.

Übersicht der Aktivitäten:

  • wöchentliche 2-stündige Treffen mit Gespräche zu festgelegten unterschiedlichen Themen
  • Handouts, aktives Durchmischen der Teilnehmer an den Tischen, Kinderbetreuung
  • direkter Kontakt zu den Teammitgliedern als Ansprechpartner: Betreuung und Coaching
  • besondere Programme: Oktoberfest mit Bayrisch-Einsteiger-Kursen
  • Vorträge mit relevanten Themen für die Teilnehmer

Freunde, Netzwerke und Kooperationspartner:

  • Integrationsnetz Weiden: Initiatoren
  • Kirchengemeinde Kreuz Christi Weiden: Kooperationspartner
  • Ukrainische Gemeinde Weiden e.V.: Mitveranstalter
  • Sprachtreff im Café farbenfroh, St. Michael: Sharing-Partner

Diakonisches Werk Weiden e.V.

Integrationslotsin Weiden
Sebastianstr 18
92637 Weiden
Tel: +49 1575 1197736
E-Mail: integrationslotse@diakonie-weiden.de
Website: https://lotse.diakonieweiden.de/

Erste Dekanatsfusionin Bayern: Kirche stellt Weichen

Montag, Juli 8th, 2024

Weiden. (epd) Aus drei evangelischen Dekanaten in Nordostbayern wird eines: Seit 1. Juli haben sich als erste in der bayerischen Landeskirche die bislang selbstständigen Dekanatsbezirke Cham, Sulzbach-Rosenberg und Weiden zu einem einzigen Dekanatsbezirk zusammengeschlossen.

Das neue Dekanat sei „ein großer, zukunftsträchtiger kirchlicher Wurf“, der auf einem „großen Gemeinschaftswerk“ von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen basiere, sagte der Regensburger Regionalbischof Klaus Stiegler am Freitag in Weiden bei der Vorstellung des neuen Dekanatsbezirks. Kooperation in Nachbarschaftsräumen sei „ein Schlüssel für die zukünftige kirchliche Entwicklung“, sagte Stiegler weiter. Als kleiner werdende Kirche brauche man „kluge und zukunftsträchtige Strukturen“. Denn der Rückgang an Mitgliedern, Finanzen und Personal fordere die Kirche heraus. Um auch künftig nah bei den Menschen zu bleiben, seien Strukturreformen unausweichlich, sagte der Regionalbischof. „Sie entlasten das Kirchenpersonal an anderer Stelle.“

Die Leitung des neuen Dekanats übernehmen Dekan Thomas Guba aus Weiden und Dekanin Ulrike Dittmar, die schwerpunktmäßig für die Region Süd mit Sulzbach-Rosenberg und Cham zuständig ist. Mit einem Festgottesdienst am 13. Juli in der Christuskirche in Sulzbach-Rosenberg soll die Fusion offiziell besiegelt werden.

Das neue Dekanat mit dem Namen Cham/Sulzbach-Rosenberg/Weiden gehört zu den ersten, die mit den Umstrukturierungen in der bayerischen Landeskirche Ernst machen. Aus den 66 Dekanatsbezirken sollen
bis zum Jahr 2030 44 Dekanate werden. Im neuen Dekanatsbezirk zwischen Arber und Rauhem Kulm leben aktuell 68600 Evangelische in 69 Kirchengemeinde. Das Gebiet reicht von Waldsassen im Norden bis Zwiesel im Südosten und von Etzelwang im Kreis Amberg-Sulzbach bis zur tschechischen Grenze. Es umfasst sechs Landkreise sowie die kreisfreien Städte Amberg und Weiden. Der größte Teil gehört zur Oberpfalz, aber auch der niederbayerische Landkreis Regen ist dabei, ebenso die oberfränkischen Gemeinden Speichersdorf
und Wirbenz im Landreis Bayreuth.

Quelle: Der neue Tag 06.07.2024

Integration klappt vor allem über die Sprache: Neuer Sprachclub und Verein in Weiden am Start

Mittwoch, Juni 5th, 2024

Integrationslotsin Stefanie Wildenrother hat ein Ziel: Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund sollen noch schneller Fuß fassen. Unterstützen könnten weitere Angebote wie ein neuer Sprachclub und der neue Ukraine-Verein. von Stephanie Hladik

Seit 2017 treffen sich im Sprachcafé der evangelischen Kirchengemeinde St. Michael, dem „Café Farbenfroh“, jede Woche Migranten und einheimische Bürger jeden Alters zu einem Kennenlernen, zu Gesprächen oder einem fröhlichen Miteinander bei einer Tasse Kaffee. Das Angebot ist beliebt und wurde 2023 mit dem Integrationspreis der Regierung der Oberpfalz ausgezeichnet. Menschen aus bis zu zwölf verschiedenen Nationen finden hier eine Gemeinschaft und schließen neue Freundschaften. Nebenbei erlernen sie die deutsche Sprache. Wichtig, um sich möglichst schnell vor Ort zu integrieren.

Das weiß Stefanie Wildenrother vom Diakonischen Werk Weiden nur zu gut. Seit zwei Jahren ist die Integrationslotsin Ansprechpartnerin für Neubürger und ehrenamtliche Helfer. „Natürlich unterstütze ich auch bei Behördengängen, aber vor allem bin ich dafür da, das Netzwerk weiter ausbauen“, sagt Wildenrother. „Hilfe zur Selbsthilfe“ fällt im Gespräch mit Oberpfalz-Medien immer wieder.

Sprachclub in Kreuz Christi
„Das Café Farbenfroh läuft super, aber mittlerweile ist es schon sehr voll. Aus der Gruppe heraus kam der Wunsch, die Sprachübungen zu vertiefen, eventuell in einem anderen Rahmen“, sagt Wildenrother. Die Idee zu einem Sprachclub reifte. Mit angeschoben hätten die zahlreichen ukrainischen Neubürger, freut sich die Integrationslotsin. „Die sind total umtriebig und erstaunlich gut vernetzt, unter anderem durch eine eigene WhatsApp-Gruppe. Das hat auch den Austausch mit Einheimischen forciert.“ Beim Probetermin für den neuen Sprachclub kamen über 50 Interessierte.

Jetzt will das multikulturelle Projekt richtig durchstarten. Am Mittwoch, 5. Juni, von 15 bis 17 Uhr trifft sich der Sprachclub wieder – immer im Gemeindezentrum Kreuz Christi am Stockerhutweg 37. Die Leitung hat die Ukrainerin Olena Riabinina übernommen. Ihr Mini-Job werde über die Lagfa Bayern, die Landesarbeitsgemeinschaft für gemeinschaftliches Engagement, gefördert. Als Bindeglied zur evangelischen Gemeinde fungiert Elisabeth Heider.

„Die Inhalte organisieren die Teilnehmer weitgehend selbst“, sagt Stefanie Wildenrother und gibt ein Beispiel. „Ob Syrer, Iraner oder Ukrainer, die Migranten wollen vor allem Ausdrücke des täglichen Sprachgebrauchs üben. Was sage ich zum Beispiel, wenn mir das Essen schmeckt? oder Wie erkläre ich, wenn etwas sauer ist? Besonders heiß sind sie aufs Bayerische“, sagt sie schmunzelnd. Und auch, wenn das „Griaß God“ oder „Hawadere“ holprig über die Lippen komme, helfe es ungemein, mit Einheimischen leichter in Kontakt zu kommen.

In das Konzept passt auch der neue Verein, die Ukrainische Gemeinde Weiden, der erst seit wenigen Tagen offiziell besteht. Nach Auskunft der Pressestelle der Stadt leben aktuell 801 Ukrainer in Weiden. Vereinsvorsitzende ist Iuliia Kumanska, ihre Stellvertreterin Oksana Lobodynska. Kumanska lebt seit 2020 mit ihrer Familie in Weiden, ist seit Dezember 2023 Mitglied im Integrationsbeirat der Stadt. Die studierte Philologin arbeitet als Pädagogische Fachkraft der Volkshochschule Weiden-Neustadt/WN. Ihr liegen besonders die Kinder und Jugendlichen am Herzen, wie sie sagt. „Für sie gibt es noch zu wenig Angebote. Oft bleiben sie nach der Schule unter ihresgleichen, in ihrer eigenen Blase. Der Verein kann hier vielleicht helfen, Dinge anzustoßen.“ So träumt Kumanska zum Beispiel von einem gemeinsamen Theaterprojekt. „International soll es sein“, sagt sie. Denn: Der neue Verein wolle für alle Nationalitäten da sein. „Er ist auf Kooperation ausgelegt“, ergänzt die Integrationslotsin, die das neue Angebot, ebenso wie ihr Chef Diakon Karl Rühl, sehr begrüßt.

Ukrainische Gemeinde Weiden
Langfristig sollen auch Beratungsangebote speziell für Frauen geschaffen werden. Damit wolle man auch die Frauen in der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge im „Camp Pitman“ erreichen, die es besonders schwer hätten. „Auch eine ukrainische Samstagsschule für Kinder könnten wir uns vorstellen“, sagt Iuliia Kumanska. Eine solche gebe es bislang noch nirgends. Gut angelaufen sei bereits der Kontakt zur deutschen Pfadfindergemeinde (Stamm Thomas Morus) in Weiden, freut sich die Ukrainerin. „Unsere eigene Pfadfindergruppe (Plast) zählt schon 40 Kinder und Jugendliche.“

Integrationslotsin Wildenrother sieht die Projekte und den neuen Ukraine-Verein als ein Gesamtkonzept, das ineinander greift. „Die verschiedensten Nationen sollen sich austauschen, gegenseitig helfen und auch Neues anstoßen. Eben Hilfe zur Selbsthilfe. Nur so kann langfristig das Netzwerk auch wachsen.“ Doch sie weiß auch, dass es noch viel zu tun gibt. Die Angebote sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor Deutschlehrer fehlen und es nicht genügend Integrationskurse gibt. Zudem könnten viele Mütter, die keine Kinderbetreuung haben, Treffen nicht wahrnehmen, weist Wildenrother auf ein generelles Problem in der Migrationspolitik hin.

Spaß haben und Sprache lernen

  • Sprachencafé „Café Farbenfroh“: 2017 von der Evangelischen Erwachsenenbildung und dem Diakonischen Werk initiiert. Findet wöchentlich mittwochs von 15 bis 17 Uhr im Betsaal der evangelischen Kirchengemeinde St. Michael, Pfarrplatz 6, statt.
  • Sprachclub: Neu seit 2024; jeden Mittwoch 15 bis 17 Uhr im Gemeindezentrum Kreuz Christi
  • Integrationslotsin der Diakonie Stefan Wildenrother: Büro in der Passage im Alten Rathaus, Weiden; Telefon: 0157/51197736

Mobil mit Rad

Donnerstag, Mai 23rd, 2024

Das ambulant unterstützte Wohnen hat im Rahmen des von Aktion Mensch „Das WIR gewinnt“ geförderten Projekts „Mobil mit Rad“ vier E-Bikes angeschafft, welche an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Klienten angepasst sind.

Die Rikscha ist perfekt für zwei Menschen mit Einschränkungen, sie wird von einem Mitarbeiter gelenkt. Die zwei Dreiräder, können durch einen großen Korb am Gepäckträger, gut zur Beförderung der Einkäufe genutzt werden. Das Tandem Dreirad bietet Menschen mit Behinderung, die Möglichkeit gemeinsam mit einer Begleitperson sicher am Straßenverkehr teilzunehmen.

Seit 2018 sind wir als Diakonie Leistungserbringer für die Bezirke im Rahmen des ambulant unterstützten Wohnens. Unser Ziel ist es die Teilhabe und somit die Mobilität mit Dreirädern für Menschen mit geistiger und seelischer Behinderung und/oder Suchtmittelabhängigkeit zu fördern. Wir begleiten Menschen in Wohngemeinschaften, als auch Menschen, in ihren eigenen Wohnungen. Mit den Fahrrädern soll die Autonomie, als auch die Bewegung, die zur körperlichen und geistigen Gesundheit beiträgt, gefördert werden. Die Verbesserung der selbstbestimmten Teilnahme an gesellschaftlichen Aktivitäten und Veranstaltungen, sowie die sozialräumliche Vernetzung, wird dadurch unterstützt. Außerdem werden durch Schulungen und Trainings die Fahrkompetenzen und Verkehrssicherheit für die Klienten vertieft.

Alleinlebende feiern in Weiden gemeinsam statt einsam

Mittwoch, Dezember 27th, 2023

Weihnachten allein zu Haus? Es gibt schöneres. Zum Beispiel die Feier, die Diakonie und Caritas für Alleinlebende auf die Beine stellen. Das Comeback nach den Coronajahren ist gelungen.

An Heiligabend allein – das muss nicht sein! Dieses Motto schreiben sich Diakonie und Caritas seit Jahren auf die Fahne. Auch wenn die Alleinlebendenweihnacht zuletzt wegen der Coronapandemie ausfallen musste, war sie jetzt wieder ein voller Erfolg, finden die beiden Veranstalter: Den Heiligabend feierten über 70 Besucher miteinander in der Personalcaféteria des Klinikums. 30 ehrenamtliche Helfer packten dafür an. Sie kümmerten sich um die Garderobe der Gäste, servierten Essen, hatten einfach mal ein offenes Ohr und plauderten mit den Leuten.

Ein festlich gedeckter Tisch, der Duft nach leckerem Essen in der Luft, festlich gekleidete Gäste, liebevoll verpackte, kleine Weihnachtsgeschenke, gemeinsam gesungene Weihnachtslieder: einen Heiligabend mit allem, was dazugehört, wurde Gästen aus dem Stadtgebiet Weiden beschert, die ansonsten ganz alleine gewesen wären. Die Gründe für das Alleinsein sind vielfach: mal ist der Partner verstorben, mal lebt die Familie in weiter Entfernung, mal ist jemand alleinstehend oder gar obdachlos. „Unsere Alleinlebendenweihnacht zeigt, was man auf die Beine stellen kann, wenn alle an einem Strang ziehen“, sagt Daniel Bronold, Geschäftsführer der Caritas Weiden-Neustadt.

Für die beiden Wohlfahrtsverbände ist es bereits Tradition, dass abwechselnd ein Geschäftsführer und eine Mitarbeiterin der Sozialarbeit an der Feierlichkeit teilnehmen, Weihnachtsgeschichten und Gedichte vorlesen und auch generell mitanpacken. Neben Bronold war das Dagmar Deutschländer von der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit der Diakonie. Mit dabei waren auch Bürgermeister Reinhold Wildenauer und die Stadträte Matthias Holl und Gabi Laurich. Die Stadt hatte mit Tischgestecken unterstützt, Stollen und kleine Geschenke für die Gäste gestiftet.

Dankbar waren die Veranstalter auch dem Klinikum Weiden, das nicht nur die Personalcafeteria zur Verfügung stellte, sondern auch das Festessen. Der Leiter der Küche, Ronny Hinderlich, verwöhnte die Gäste mit Kürbiscremesuppe, Braten, Stollen und Plätzchen. Bei der besinnlichen Andacht von Pfarrer Holm Haschker, die klassisch mit dem „Stille Nacht“ endete, standen vielen Gästen Tränen in den Augen. Mit Saxofon und Gitarre begleitete er die traditionellen Weihnachtslieder, die von „Oh du fröhliche“ über „Tochter Zion“ und „Ihr Kinderlein kommet“ reichten. Ursprünglich hatten die Organisatoren das Ende der Veranstaltung gegen 21 Uhr geplant. Tatsächlich war erst gegen 21.45 Uhr Schluss. Pfarrer Haschker spendete allen Gästen den Weihnachtssegen, bevor es nach Hause ging – für viele der Gäste mit dem ehrenamtlichen Fahrservice.

Quelle: Der neue Tag Alleinlebende feiern in Weiden gemeinsam statt einsam | Onetz

Integrationspreis für Café „Farbenfroh“ in Weiden

Donnerstag, November 30th, 2023

Bei einem Festakt im Spiegelsaal der Regierung der Oberpfalz zeichneten Bayerns Innen-Staatssekretär Sandro Kirchner und Regierungspräsident Walter Jonas am Dienstag fünf Oberpfälzer Initiativen aus. Ganz vorne landete ein Weidener Projekt.

Das Café „Farbenfroh“ der evangelischen Kirchengemeinde St. Michael gewinnt den ersten Platz beim Wettbewerb um den Integrationspreis der Regierung der Oberpfalz. Der Sieg ist mit 2000 Euro dotiert.

Das Café „Farbenfroh“ ist ein wöchentlicher Treff, immer mittwochs von 15 bis 17 Uhr in den Räumen des evangelischen Dekanats am Pfarrplatz. Ziel ist es, Menschen verschiedener Kulturen und jeden Alters in lockerer Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen zusammenzubringen. Das gelingt seit der Gründung 2017. So saßen beispielsweise beim Frühlingsfest im Juni 40 Frauen und Männer aus zwölf Nationen zusammen und ließen sich ein internationales Büfett schmecken.

Das Café ist ein Anlaufpunkt für Einheimische, Zuwanderer und Geflüchtete geworden. Die niederschwellige Begegnung soll das Erlernen und Einüben der deutschen Sprache erleichtern. „Ein echter Mehrwert, denn: Man lernt sich kennen und hilft sich gegenseitig – auch bei Problemen im Alltag. Den kostbaren Einblick in fremde Kulturen gibt es gratis obendrauf“, lobt die Regierung in der Begründung für die Preisvergabe. Vor Ort helfen das Evangelische Bildungswerk Oberpfalz sowie die Diakonie mit.

Den zweiten Preis und jeweils 1000 Euro teilen sich das Badehaus Maiersreuth e.V. im Landkreis Tirschenreuth sowie der Malteser Hilfsdienst in Amberg. Jeweils 500 Euro Preisgeld erhalten der Johanniter-Kinderhort „Weltenbummler“ in Schwandorf und das Jugendamt der Stadt Regensburg auf den zwei dritten Plätzen.

„Durch Ihre wertvolle Integrationsarbeit machen Sie Bayern noch lebenswerter,“ dankte Innen-Staatssekretär Sandro Kirchner (CSU) den Preisträgern. „Sie alle leisten einen enorm wichtigen Beitrag für die Integration und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft,“ ergänzte Regierungspräsident Walter Jonas.

Quelle: Der neue Tag Integrationspreis für Café „Farbenfroh“ in Weiden | Onetz

Eine Rikscha für das Eleonore Sindersberger Seniorenhaus

Montag, Juli 3rd, 2023

Der Fuhrpark im Eleonore Sindersberger Seniorenhaus hat einen tollen Zuwachs bekommen. Eine Rikscha für Bewohnerinnen und Bewohner wurde von Werner Mayr mit einer Einweisung und einer Probefahrt an den stellv. Einrichtungsleiter Konrad Nickl, Pflegedienstleiter Martin Skutella, und Gerontotherapeutin Gerlinde Koch übergeben. Inzwischen wird die Rikscha täglich genutzt. Der angrenzende Stadtpark und der Radweg am Flutkanal stellen optimale Bedingungen für eine sichere Fahrt im Grünen dar und bieten einen echten Mehrwert für die Bewohnerinnen und Bewohner im Sindersberger.

Angehörige sowie Haupt- und Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können die Rikscha nach einer Einweisung nutzen. Gerne können sich an einer ehrenamtlichen Tätigkeit interessierte unter der Nummer 0961/39161814 melden.

Bild: v. links: Heinrich Hertel, Marlis Bardenheuer, Ingrid Weber, Konrad Nickl

Diakonie Weiden gibt neues Wohnprojekt für Menschen mit Behinderung zum Bezug frei

Freitag, April 8th, 2022

Pressemitteilung der Diakonie Weiden

Die Diakonie Weiden hat in den letzten Monaten eine 140m² Wohnung mit der finanziellen Unterstützung der Glücksspirale so umgebaut, dass dort eine selbständige Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung entstanden ist.
Maximal 4 Mieter*innen können die geräumige Wohnung nun mieten und dort eigenverantwortlich für alle Bereiche, wie jeder andere Mieter, wohnen und leben.
Gut 60 000,- € wurden zusätzlich in die Wohngemeinschaft  investiert. Dank der Glücksspirale, mit einer Förderung von knapp 50 000,- €, kann der bisherige Mietzins beibehalten werden.
Bezirkstags Vizepräsident Lothar Höher zeigt sich mit den Einrichtungsleitern Diakon Wolfgang Reuther und Sonja Rummler vom St. Michael-Zentrum über das Ergebnis der Umbauten beeindruckt. Konzeptionell ist das der richtige Weg, nämlich geeignete behindertengerechte und bei Bedarf begleitete Wohnformen zu schaffen. Der Grundsatz: Wo nur möglich, ambulant vor stationär, findet mit allen seinen neuen Herausforderungen eine Antwort.
Die neue Wohnform wird begleitet von der Fachstelle Ambulant Betreutes Wohnen der Diakonie Weiden. Vorstand Diakon Karl Rühl bedankte sich namentlich bei Frau Dick, Diakon Reuther, den Hausmeistern und der Verwaltung, die im Entstehungsprozess dazu beigetragen haben, dass nun diese selbstständige Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderung entstanden ist.

von links nach rechts:
Bezirkstags Vizepräsident Lothar Höher, Pflegedienstleitung/stellv. Heimleitung Sonja Rummler, Heimleitung Diakon Wolfgang Reuther

Diakonie Weiden wählt neues Aufsichtsgremium

Freitag, April 9th, 2021

Weiden. (exb) Unter reger Onlinebeteiligung fand die Mitgliederversammlung des Diakonischen Werkes des Evangelisch-Lutherischen Dekanatsbezirks Weiden statt. Der Verwaltungsratsvorsitzende Clemens Link, seit 2010 in dieser Funktion, dankte Vorstand Diakon Karl Rühl und dem Verwaltungsrat für die Zusammenarbeit. Das Diakonische
Werk, so Link, kam vor gut 10 Jahren aus einer existenzgefährdeten Situation und es sei bemerkenswert, „dass alle wesentlichen Kennzahlen verbessert werden konnten“.
Aufgrund des Ausscheidens von Dekan Wenrich Slenczka und Diakoniepfarrer André Fischer, beide haben das Dekanat im Frühjahr verlassen, übernahm Lothar Höher den weiteren Verwaltungsratsbericht. Neu entstand die Tagespflege „In d‘ Wein“, die Täterberatung und das „Weidner Modell“, das Ambulant Betreute Wohnen, der Integrationslotse, die aufsuchende Seelsorge. Der Verwaltungsrat habe den Vorstand für die Planung von zwei größeren Investitionsprojekten mit einer Gesamtsumme von 16 Millionen Euro beauftragt. Mit ihren mehr als 400 Beschäftigten sei die Weidener Diakonie ein wesentlicher Bestandteil der sozialen Arbeit.
Das neue Aufsichtsgremium besteht aus Clemens Link als Vorsitzender, Rechtsanwalt Rouven Colbatz, Ärztin Dr. Freifrau von Lindenfels, Pfarrer Manuel Sauer, Lothar Höher und Dekan Thomas Guba, als Leiter des Dekanats. Guba übernimmt den stellvertretenden Vorsitz des Gremiums.
Das teilte nun das Diakonische Werk Weiden mit.