Archive for the ‘Allgemein’ Category

SprachClub im Kulturwerk

Mittwoch, Juli 10th, 2024

“SprachClub im Kulturwerk”: lachen, leben, lernen!
Das interkulturelle Clubteam geht mit gutem Beispiel voran und integriert sich selbst mit dem Projekt in die deutsche Gesellschaft – mit Hilfe zur Selbsthilfe und wertvoller Unterstützung der evangelischen Kirchgemeinde St. Michael.

Diakonisches Werk Weiden e.V.

Die Migrantinnen und Migranten haben jetzt einen Anlaufstelle in direkter Nähe der Gemeinschaftsunterkunft, damit sie aktiv Deutsch sprechen können. Dies ist das Ziel des Begegnungs- und Austauschprojekts “SprachClub im Kulturwerk”.

Das Projekt läuft seit Mai 2024 wöchentlich in lockerer Atmosphäre.
Der Sprachclub schließt die große Lücke in der Sprachanwendung nach dem Spracherwerb. Für viele besteht die Hürde im Bewerbungsgespräch: ohne gutes Deutsch keine Arbeit, ohne Arbeit nur wenige Gelegenheiten zur Sprachanwendung.

Das Team des Sprachclubs weiß aus eigener Erfahrung: durch Gespräche kann man in der Sprachpraxis schnell Fortschritte machen.
Die Freiwilligen aus der Ukraine, Deutschland und dem Iran organisieren solche Gespräche und unterstützen die Gäste.
Das Team experimentiert mit neuen Ideen, um effektiver zu werden. Die Programme zur multikulturellen Kommunikation des Sprachclubs sind für jeden Tag unterschiedlich konzipiert, somit ist jedes Treffen des Sprachclubs einzigartig.

Übersicht der Aktivitäten:

  • wöchentliche 2-stündige Treffen mit Gespräche zu festgelegten unterschiedlichen Themen
  • Handouts, aktives Durchmischen der Teilnehmer an den Tischen, Kinderbetreuung
  • direkter Kontakt zu den Teammitgliedern als Ansprechpartner: Betreuung und Coaching
  • besondere Programme: Oktoberfest mit Bayrisch-Einsteiger-Kursen
  • Vorträge mit relevanten Themen für die Teilnehmer

Freunde, Netzwerke und Kooperationspartner:

  • Integrationsnetz Weiden: Initiatoren
  • Kirchengemeinde Kreuz Christi Weiden: Kooperationspartner
  • Ukrainische Gemeinde Weiden e.V.: Mitveranstalter
  • Sprachtreff im Café farbenfroh, St. Michael: Sharing-Partner

Diakonisches Werk Weiden e.V.

Integrationslotsin Weiden
Sebastianstr 18
92637 Weiden
Tel: +49 1575 1197736
E-Mail: integrationslotse@diakonie-weiden.de
Website: https://lotse.diakonieweiden.de/

Erste Dekanatsfusionin Bayern: Kirche stellt Weichen

Montag, Juli 8th, 2024

Weiden. (epd) Aus drei evangelischen Dekanaten in Nordostbayern wird eines: Seit 1. Juli haben sich als erste in der bayerischen Landeskirche die bislang selbstständigen Dekanatsbezirke Cham, Sulzbach-Rosenberg und Weiden zu einem einzigen Dekanatsbezirk zusammengeschlossen.

Das neue Dekanat sei „ein großer, zukunftsträchtiger kirchlicher Wurf“, der auf einem „großen Gemeinschaftswerk“ von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen basiere, sagte der Regensburger Regionalbischof Klaus Stiegler am Freitag in Weiden bei der Vorstellung des neuen Dekanatsbezirks. Kooperation in Nachbarschaftsräumen sei „ein Schlüssel für die zukünftige kirchliche Entwicklung“, sagte Stiegler weiter. Als kleiner werdende Kirche brauche man „kluge und zukunftsträchtige Strukturen“. Denn der Rückgang an Mitgliedern, Finanzen und Personal fordere die Kirche heraus. Um auch künftig nah bei den Menschen zu bleiben, seien Strukturreformen unausweichlich, sagte der Regionalbischof. „Sie entlasten das Kirchenpersonal an anderer Stelle.“

Die Leitung des neuen Dekanats übernehmen Dekan Thomas Guba aus Weiden und Dekanin Ulrike Dittmar, die schwerpunktmäßig für die Region Süd mit Sulzbach-Rosenberg und Cham zuständig ist. Mit einem Festgottesdienst am 13. Juli in der Christuskirche in Sulzbach-Rosenberg soll die Fusion offiziell besiegelt werden.

Das neue Dekanat mit dem Namen Cham/Sulzbach-Rosenberg/Weiden gehört zu den ersten, die mit den Umstrukturierungen in der bayerischen Landeskirche Ernst machen. Aus den 66 Dekanatsbezirken sollen
bis zum Jahr 2030 44 Dekanate werden. Im neuen Dekanatsbezirk zwischen Arber und Rauhem Kulm leben aktuell 68600 Evangelische in 69 Kirchengemeinde. Das Gebiet reicht von Waldsassen im Norden bis Zwiesel im Südosten und von Etzelwang im Kreis Amberg-Sulzbach bis zur tschechischen Grenze. Es umfasst sechs Landkreise sowie die kreisfreien Städte Amberg und Weiden. Der größte Teil gehört zur Oberpfalz, aber auch der niederbayerische Landkreis Regen ist dabei, ebenso die oberfränkischen Gemeinden Speichersdorf
und Wirbenz im Landreis Bayreuth.

Quelle: Der neue Tag 06.07.2024

Sucht kann jede(n) treffen!?

Dienstag, Juni 25th, 2024

„Von der Liebe zum Suchtmittel hin zu der Liebe zu mir selbst“ –
Bayernweiter Selbsthilfefachtag Sucht und Gesundheit 2024

Am 14. Juni fand in der Max-Reger-Halle in Weiden in der Oberpfalz der diesjährige Suchtfachtag unter dem Motto „Sucht kann jede(n) treffen!? Geschlechts- und altersspezifische Suchtthematiken im Fokus“ statt. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und zog knapp 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, darunter Betroffene, Fachpersonen aus dem Sucht- und Gesundheitsbereich sowie andere Interessierte aus ganz Bayern (und teilweise sogar darüber hinaus).

Der Fachtag begann mit einer Begrüßung der Anwesenden durch SeKo Bayern, gefolgt von einem Videogrußwort der bayerischen Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention sowie Schirmherrin des diesjährigen Fachtags, Judith Gerlach.

Anschließend sprach Klaus Grothe-Bortlik, Vorstand des Selbsthilfekontaktstellen Bayern e.V., ein Grußwort vor Ort und dankte dabei allen Beteiligten des Fachtags für ihr Engagement.

Der erste Fachvortrag des Vormittags wurde von Psychologin Sandra Schmid gehalten, die sich als Leiterin der Abteilung für frauenspezifische Therapie der Johannesbad Fachklinik Furth im Wald schon seit vielen Jahren intensiv mit ihrem Vortragsthema „Die weibliche Seite der Sucht – Risiken, Konsumverhalten und Bedürfnisse in der Therapie“ auseinandersetzt. Sie beleuchtete die spezifischen Herausforderungen und Besonderheiten, denen Frauen im Kontext von Sucht begegnen, und rief zu einer gendersensiblen und angepassten Unterstützung auf – für alle Geschlechter. Denn, so zitierte sie den Sozialtherapeuten Wilhelm Sannemann, „die Sucht hat kein Geschlecht, die suchtkranken Menschen allerdings.“ Die Folien zum Vortrag können Sie hier herunterladen. 

Dr. Markus Wittmann, ärztlicher Direktor des Bezirksklinikums Wöllershof, folgte mit einem Vortrag über „Sucht als Generationen übergreifende Erkrankung“. Er zeigte auf, wie Suchtproblematiken sich in verschiedenen Altersgruppen und Generationen unterscheiden und präsentierte eindrückliche Daten und Fakten. So geht beispielsweise erwiesenermaßen das Einstiegsalter für sowohl legale als auch illegale Drogen zurück und Erstkonsument*innen werden immer jünger. Auch, dass ältere Betroffene bei der Suchtarbeit häufig vergessen werden, erwähnte der Psychiater: „Da sagt man schnell, der ist eh schon so alt, da lohnt sich das gar nicht mehr, noch gegen die Sucht anzugehen. Aber mit dem Rauchen aufzuhören, lohnt sich auch mit 100 noch!“

Ein besonderes Highlight war das anschließende Podiumsgespräch zwischen Diakon Karl Rühl und zwei Selbsthilfeaktiven der Gruppe „Leben ohne Sucht“, Patrick und Manuel. Dieses Gespräch bot tiefgehende Einblicke in die persönlichen Erfahrungen und den Weg zur Suchtbewältigung der Beteiligten und die Offenheit und Ehrlichkeit, mit der auf der Bühne gesprochen wurde, berührte die Zuhörenden. 
Patrick beschrieb den Tiefpunkt seiner Sucht so: „Ich habe mich nicht mehr für mich selber interessiert; mir war egal, was aus mir wird.“ Durch Klinik- und Rehaaufenthalte, viel Arbeit an sich selbst und die nachsorgende Unterstützung in der Selbsthilfegruppe, kann er heute mit Stolz sagen: „Der Kernpunkt ist Liebe. Die Entwicklung war von der Liebe zum Suchtmittel hin zu der Liebe zu mir selbst.“ – eine Botschaft, die inspiriert.

Nach einer stärkenden Mittagspause boten verschiedene Workshops die Möglichkeit, sich in kleineren Gruppen intensiv mit spezifischen Themen auseinanderzusetzen. Diese erstreckten sich von Sucht im Alter oder rund um die Schwangerschaft über Kreativität als Ressource im Kampf gegen (Sucht-)Erkrankungen bis hin zu einfachen und effektiven Entspannungsübungen für den Alltag und ermöglichten Austausch auf Augenhöhe.

Der Suchtfachtag in Weiden bot wertvolle Informationen, regte zum Nachdenken an und förderte den Kontakt zwischen Betroffenen und Fachpersonen. Die positive Resonanz der Teilnehmer*innen und Mitwirkenden zeigt uns wieder, wie wichtig solche Veranstaltungen sind, um gemeinsam gegen Sucht und für Gesundheit vorzugehen.

Gefördert wurde der Fachtag vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und Prävention und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, veranstaltet von SeKo Bayern e.V. in Kooperation mit der Bayerischen Akademie für Sucht und Gesundheit, der Koordinierungsstelle Sucht und der Selbsthilfekontaktstelle Nordoberpfalz (SeKo Nopf).

v.l.n.r: Bettina Lange (KBS), Mitglied der Selbsthilfegruppe „Leben ohne Sucht“, Liane Menke (Universitätsklinikum Jena), Manuel Woyschnitzka und Patrick Schwab (Gruppe „Leben ohne Sucht“), Monika Gerhardinger (Fachambulanz für Suchtprobleme Regensburg), Dr. Beate Erbas (BAS), Klaus Grothe-Bortlik (Vorstand SeKo Bayern e.V.), Lilli Sense (SeKo Bayern), Jürgen Huhn und Brigitte Lindner (SeKo Nopf); vorne: Eva Vitzthum (Fachambulanz für Suchtprobleme Weiden), Karolina (Sozialpädagogin und ehem. Betroffene)

Die weibliche Seite der Sucht im Fokus

Dienstag, Juni 25th, 2024

Warum greifen Frauen zu Suchtmitteln? Wie sehen Behandlungskonzepte speziell für suchtkranke Frauen aus? Diese Fragen sind unter anderem Thema beim Selbsthilfefachtag in Weiden.

von Mareike Schwab

Unabhängig von Alter, Geschlecht und der aktuellen Lebenssituation: „Sucht kann jede(n) treffen“. Unter diesem Motto steht der Selbsthilfefachtag „Sucht und Gesundheit“ in Weiden. In diesem Jahr steht die geschlechts- und altersspezifische Suchtthematiken im Fokus. Ein Drittel der Suchtkranken in stationärer Behandlung sind Frauen, sagt Sandra Schmid, Leiterin der Abteilung für frauenspezifische Therapie in der Johannesbad Fachklinik in Furth im Wald. Die Psychologin möchte ihren Vortrag beim Suchtfachtag deshalb nutzen, um mit Vorurteilen gegenüber suchtkranken Frauen aufzuräumen.

Frauen konsumieren heimlich und wirkungsbezogen, erklärt Schmid. Das heißt, sie nutzen beispielsweise die stimulierende Wirkung von Alkohol, um mehr leisten zu können und der Mehrfachbelastung standzuhalten. Männer hingegen konsumieren häufig im Sozialverband. Der Ursprung der männlichen Sucht liegt also meist woanders. Deshalb seien geschlechterspezifische Angebote, also Angebote speziell auf Frauen oder Männer zugeschnitten, auch so wichtig, sagt Schmid.

Neben stationären Behandlungen spielen vor allem Selbsthilfegruppen bei der Rehabilitation eine große Rolle. 20 Prozent der Suchtkranken schafften es laut Schmid ausschließlich durch den Besuch einer Selbsthilfegruppe abstinent zu werden. Bei der Bewältigung des Alltags mit der Sucht oder der Problematik kann eine ebenfalls betroffene Person sehr gut vermitteln, sagt Irena Težak, Geschäftsführerin der Selbsthilfekoordination Bayern. Der Austausch in einer Gruppe mit anderen, die dasselbe Problem haben, ist etwas völlig anderes als eine medizinische oder therapeutische Behandlung. „Selbsthilfe versteht sich als Ergänzung zum Profisystem“, sagt Težak.

Doch wo gibt es Selbsthilfegruppen und Selbsthilfekontaktstellen in der Oberpfalz? Auch darüber soll der Fachtag der Selbsthilfekoordination Bayern am Freitag, 14. Juni, in der Max-Reger-Halle informieren. Teilnehmen darf jeder: Egal ob Betroffene, Angehörige, interessierte Bürger oder Mitarbeiter im Sucht- und Gesundheitsbereich. Ziel des Suchtfachtags ist es, Selbsthilfe, also das Erfahrungswissen von Betroffenen und die Profiseite, also Mitarbeiter von Beratungsstellen oder Fachkliniken, auf Augenhöhe miteinander in Kontakt zu bringen, sagt Irena Težak.

Integration klappt vor allem über die Sprache: Neuer Sprachclub und Verein in Weiden am Start

Mittwoch, Juni 5th, 2024

Integrationslotsin Stefanie Wildenrother hat ein Ziel: Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund sollen noch schneller Fuß fassen. Unterstützen könnten weitere Angebote wie ein neuer Sprachclub und der neue Ukraine-Verein. von Stephanie Hladik

Seit 2017 treffen sich im Sprachcafé der evangelischen Kirchengemeinde St. Michael, dem „Café Farbenfroh“, jede Woche Migranten und einheimische Bürger jeden Alters zu einem Kennenlernen, zu Gesprächen oder einem fröhlichen Miteinander bei einer Tasse Kaffee. Das Angebot ist beliebt und wurde 2023 mit dem Integrationspreis der Regierung der Oberpfalz ausgezeichnet. Menschen aus bis zu zwölf verschiedenen Nationen finden hier eine Gemeinschaft und schließen neue Freundschaften. Nebenbei erlernen sie die deutsche Sprache. Wichtig, um sich möglichst schnell vor Ort zu integrieren.

Das weiß Stefanie Wildenrother vom Diakonischen Werk Weiden nur zu gut. Seit zwei Jahren ist die Integrationslotsin Ansprechpartnerin für Neubürger und ehrenamtliche Helfer. „Natürlich unterstütze ich auch bei Behördengängen, aber vor allem bin ich dafür da, das Netzwerk weiter ausbauen“, sagt Wildenrother. „Hilfe zur Selbsthilfe“ fällt im Gespräch mit Oberpfalz-Medien immer wieder.

Sprachclub in Kreuz Christi
„Das Café Farbenfroh läuft super, aber mittlerweile ist es schon sehr voll. Aus der Gruppe heraus kam der Wunsch, die Sprachübungen zu vertiefen, eventuell in einem anderen Rahmen“, sagt Wildenrother. Die Idee zu einem Sprachclub reifte. Mit angeschoben hätten die zahlreichen ukrainischen Neubürger, freut sich die Integrationslotsin. „Die sind total umtriebig und erstaunlich gut vernetzt, unter anderem durch eine eigene WhatsApp-Gruppe. Das hat auch den Austausch mit Einheimischen forciert.“ Beim Probetermin für den neuen Sprachclub kamen über 50 Interessierte.

Jetzt will das multikulturelle Projekt richtig durchstarten. Am Mittwoch, 5. Juni, von 15 bis 17 Uhr trifft sich der Sprachclub wieder – immer im Gemeindezentrum Kreuz Christi am Stockerhutweg 37. Die Leitung hat die Ukrainerin Olena Riabinina übernommen. Ihr Mini-Job werde über die Lagfa Bayern, die Landesarbeitsgemeinschaft für gemeinschaftliches Engagement, gefördert. Als Bindeglied zur evangelischen Gemeinde fungiert Elisabeth Heider.

„Die Inhalte organisieren die Teilnehmer weitgehend selbst“, sagt Stefanie Wildenrother und gibt ein Beispiel. „Ob Syrer, Iraner oder Ukrainer, die Migranten wollen vor allem Ausdrücke des täglichen Sprachgebrauchs üben. Was sage ich zum Beispiel, wenn mir das Essen schmeckt? oder Wie erkläre ich, wenn etwas sauer ist? Besonders heiß sind sie aufs Bayerische“, sagt sie schmunzelnd. Und auch, wenn das „Griaß God“ oder „Hawadere“ holprig über die Lippen komme, helfe es ungemein, mit Einheimischen leichter in Kontakt zu kommen.

In das Konzept passt auch der neue Verein, die Ukrainische Gemeinde Weiden, der erst seit wenigen Tagen offiziell besteht. Nach Auskunft der Pressestelle der Stadt leben aktuell 801 Ukrainer in Weiden. Vereinsvorsitzende ist Iuliia Kumanska, ihre Stellvertreterin Oksana Lobodynska. Kumanska lebt seit 2020 mit ihrer Familie in Weiden, ist seit Dezember 2023 Mitglied im Integrationsbeirat der Stadt. Die studierte Philologin arbeitet als Pädagogische Fachkraft der Volkshochschule Weiden-Neustadt/WN. Ihr liegen besonders die Kinder und Jugendlichen am Herzen, wie sie sagt. „Für sie gibt es noch zu wenig Angebote. Oft bleiben sie nach der Schule unter ihresgleichen, in ihrer eigenen Blase. Der Verein kann hier vielleicht helfen, Dinge anzustoßen.“ So träumt Kumanska zum Beispiel von einem gemeinsamen Theaterprojekt. „International soll es sein“, sagt sie. Denn: Der neue Verein wolle für alle Nationalitäten da sein. „Er ist auf Kooperation ausgelegt“, ergänzt die Integrationslotsin, die das neue Angebot, ebenso wie ihr Chef Diakon Karl Rühl, sehr begrüßt.

Ukrainische Gemeinde Weiden
Langfristig sollen auch Beratungsangebote speziell für Frauen geschaffen werden. Damit wolle man auch die Frauen in der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge im „Camp Pitman“ erreichen, die es besonders schwer hätten. „Auch eine ukrainische Samstagsschule für Kinder könnten wir uns vorstellen“, sagt Iuliia Kumanska. Eine solche gebe es bislang noch nirgends. Gut angelaufen sei bereits der Kontakt zur deutschen Pfadfindergemeinde (Stamm Thomas Morus) in Weiden, freut sich die Ukrainerin. „Unsere eigene Pfadfindergruppe (Plast) zählt schon 40 Kinder und Jugendliche.“

Integrationslotsin Wildenrother sieht die Projekte und den neuen Ukraine-Verein als ein Gesamtkonzept, das ineinander greift. „Die verschiedensten Nationen sollen sich austauschen, gegenseitig helfen und auch Neues anstoßen. Eben Hilfe zur Selbsthilfe. Nur so kann langfristig das Netzwerk auch wachsen.“ Doch sie weiß auch, dass es noch viel zu tun gibt. Die Angebote sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor Deutschlehrer fehlen und es nicht genügend Integrationskurse gibt. Zudem könnten viele Mütter, die keine Kinderbetreuung haben, Treffen nicht wahrnehmen, weist Wildenrother auf ein generelles Problem in der Migrationspolitik hin.

Spaß haben und Sprache lernen

  • Sprachencafé „Café Farbenfroh“: 2017 von der Evangelischen Erwachsenenbildung und dem Diakonischen Werk initiiert. Findet wöchentlich mittwochs von 15 bis 17 Uhr im Betsaal der evangelischen Kirchengemeinde St. Michael, Pfarrplatz 6, statt.
  • Sprachclub: Neu seit 2024; jeden Mittwoch 15 bis 17 Uhr im Gemeindezentrum Kreuz Christi
  • Integrationslotsin der Diakonie Stefan Wildenrother: Büro in der Passage im Alten Rathaus, Weiden; Telefon: 0157/51197736

Mobil mit Rad

Donnerstag, Mai 23rd, 2024

Das ambulant unterstützte Wohnen hat im Rahmen des von Aktion Mensch „Das WIR gewinnt“ geförderten Projekts „Mobil mit Rad“ vier E-Bikes angeschafft, welche an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Klienten angepasst sind.

Die Rikscha ist perfekt für zwei Menschen mit Einschränkungen, sie wird von einem Mitarbeiter gelenkt. Die zwei Dreiräder, können durch einen großen Korb am Gepäckträger, gut zur Beförderung der Einkäufe genutzt werden. Das Tandem Dreirad bietet Menschen mit Behinderung, die Möglichkeit gemeinsam mit einer Begleitperson sicher am Straßenverkehr teilzunehmen.

Seit 2018 sind wir als Diakonie Leistungserbringer für die Bezirke im Rahmen des ambulant unterstützten Wohnens. Unser Ziel ist es die Teilhabe und somit die Mobilität mit Dreirädern für Menschen mit geistiger und seelischer Behinderung und/oder Suchtmittelabhängigkeit zu fördern. Wir begleiten Menschen in Wohngemeinschaften, als auch Menschen, in ihren eigenen Wohnungen. Mit den Fahrrädern soll die Autonomie, als auch die Bewegung, die zur körperlichen und geistigen Gesundheit beiträgt, gefördert werden. Die Verbesserung der selbstbestimmten Teilnahme an gesellschaftlichen Aktivitäten und Veranstaltungen, sowie die sozialräumliche Vernetzung, wird dadurch unterstützt. Außerdem werden durch Schulungen und Trainings die Fahrkompetenzen und Verkehrssicherheit für die Klienten vertieft.

Wolfgang Reuther als Leiter des Eleonore-Sindersberger-Heim verabschiedet

Freitag, Januar 12th, 2024

Die Weihnachtsfeier im Eleonore-Sindersberger-Heim in Weiden hatte für den festlichen Rahmen gesorgt, um den Einrichtungsleiter, Diakon Wolfgang Reuther, nach zehn Dienstjahren in den Ruhestand zu verabschieden. Dies geht aus einer Mitteilung hervor. Der Geschäftsführer der Diakonie, Diakon Karl Rühl, bedankte sich für das Wirken von Reuther in einer herausfordernden Zeit. Vor allem der Umbau des Heims verlangte Einsatzkraft und Durchhaltevermögen, zumal Reuther auch noch die Leitung des St. Michael Zentrums innehatte. Da war es ein Glücksfall, dass der engagierte Pflegedienstleiter Konrad Nickl an seiner Seite war. Dieser hat nun offiziell seit dem 1. Januar die Leitung der Einrichtung mit gewohnter Energie und Weitsicht übernommen. Sein langjähriger Kollege und Mitarbeiter im Heim, Martin Skutella, wird ihn als neuer Pflegdienstleiter tatkräftig unterstützen, heißt es weiter.

Quelle: Der neue Tag Wolfgang Reuther als Leiter des Eleonore-Sindersberger-Heim verabschiedet | Onetz

Alleinlebende feiern in Weiden gemeinsam statt einsam

Mittwoch, Dezember 27th, 2023

Weihnachten allein zu Haus? Es gibt schöneres. Zum Beispiel die Feier, die Diakonie und Caritas für Alleinlebende auf die Beine stellen. Das Comeback nach den Coronajahren ist gelungen.

An Heiligabend allein – das muss nicht sein! Dieses Motto schreiben sich Diakonie und Caritas seit Jahren auf die Fahne. Auch wenn die Alleinlebendenweihnacht zuletzt wegen der Coronapandemie ausfallen musste, war sie jetzt wieder ein voller Erfolg, finden die beiden Veranstalter: Den Heiligabend feierten über 70 Besucher miteinander in der Personalcaféteria des Klinikums. 30 ehrenamtliche Helfer packten dafür an. Sie kümmerten sich um die Garderobe der Gäste, servierten Essen, hatten einfach mal ein offenes Ohr und plauderten mit den Leuten.

Ein festlich gedeckter Tisch, der Duft nach leckerem Essen in der Luft, festlich gekleidete Gäste, liebevoll verpackte, kleine Weihnachtsgeschenke, gemeinsam gesungene Weihnachtslieder: einen Heiligabend mit allem, was dazugehört, wurde Gästen aus dem Stadtgebiet Weiden beschert, die ansonsten ganz alleine gewesen wären. Die Gründe für das Alleinsein sind vielfach: mal ist der Partner verstorben, mal lebt die Familie in weiter Entfernung, mal ist jemand alleinstehend oder gar obdachlos. „Unsere Alleinlebendenweihnacht zeigt, was man auf die Beine stellen kann, wenn alle an einem Strang ziehen“, sagt Daniel Bronold, Geschäftsführer der Caritas Weiden-Neustadt.

Für die beiden Wohlfahrtsverbände ist es bereits Tradition, dass abwechselnd ein Geschäftsführer und eine Mitarbeiterin der Sozialarbeit an der Feierlichkeit teilnehmen, Weihnachtsgeschichten und Gedichte vorlesen und auch generell mitanpacken. Neben Bronold war das Dagmar Deutschländer von der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit der Diakonie. Mit dabei waren auch Bürgermeister Reinhold Wildenauer und die Stadträte Matthias Holl und Gabi Laurich. Die Stadt hatte mit Tischgestecken unterstützt, Stollen und kleine Geschenke für die Gäste gestiftet.

Dankbar waren die Veranstalter auch dem Klinikum Weiden, das nicht nur die Personalcafeteria zur Verfügung stellte, sondern auch das Festessen. Der Leiter der Küche, Ronny Hinderlich, verwöhnte die Gäste mit Kürbiscremesuppe, Braten, Stollen und Plätzchen. Bei der besinnlichen Andacht von Pfarrer Holm Haschker, die klassisch mit dem „Stille Nacht“ endete, standen vielen Gästen Tränen in den Augen. Mit Saxofon und Gitarre begleitete er die traditionellen Weihnachtslieder, die von „Oh du fröhliche“ über „Tochter Zion“ und „Ihr Kinderlein kommet“ reichten. Ursprünglich hatten die Organisatoren das Ende der Veranstaltung gegen 21 Uhr geplant. Tatsächlich war erst gegen 21.45 Uhr Schluss. Pfarrer Haschker spendete allen Gästen den Weihnachtssegen, bevor es nach Hause ging – für viele der Gäste mit dem ehrenamtlichen Fahrservice.

Quelle: Der neue Tag Alleinlebende feiern in Weiden gemeinsam statt einsam | Onetz

Neue Leiterin im St.-Michael-Zentrum Weiden

Freitag, Oktober 13th, 2023

Der langjährige Leiter des St.-Michael-Zentrums Weiden wird verabschiedet. Seine Nachfolgerin steht fest. Und damit dreht sich das Personalkarussell bei der Diakonie weiter.

In Anwesenheit der Mitarbeiter, dem Vorsitzenden der Mitarbeitervertretung Hans-Joachim Grajer, den Heimbeiratsvorsitzenden Adelheid Weiß und Silvia Benesch und dem Vorstand der Diakonie Diakon Karl Rühl, wurde Diakon Wolfgang Reuther verabschiedet. Das teilt die Organisation mit – und verrät auch, wer nachfolgt.

Diakon Reuther war knapp zehn Jahre im Eleonore-Sindersberger-Altenheim und im St.-Michael-Zentrum Einrichtungsleiter. Der ausgebildete Pflegediakon und studierte Betriebswirt arbeitete zuvor im OP des Wichern-Hauses Rummelsberg und war bis zu seiner Versetzung nach Weiden Wirtschaftsleiter des Wichern-Hauses. Der gebürtige Rothenburger und seine Familie waren damals mit Annahme der neuen Stelle in Weiden bereit, das Anwesen im Fränkischen aufzugeben. Reuther schuf sich hier in der Oberpfalz eine neue Heimat.

Seine Nachfolgerin ist Sonja Rummler. Sie war bisher die Pflegedienstleitung des Hauses und stellvertretende Einrichtungsleitung und konnte sich über Jahre hinweg umfassend in die Position der Einrichtungsleitung einarbeiten. Beide haben es in den vergangenen Jahren geschafft, dass ihre Einrichtung mit hervorragenden Ergebnissen bewertet wurde, teilt die Diakonie mit. Auf Rummler wiederum folgt Alexander Möstel als Pflegedienstleitung. Auch er hatte zuvor die Stellvertreter-Position inne. Beide hat Dekan Guba bereits beim Sommerfest der Diakonie in ihr Amt eingeführt.

Quelle: Der neue Tag Neue Leiterin im St.-Michael-Zentrum Weiden | Onetz

Eine Rikscha für das Eleonore Sindersberger Seniorenhaus

Montag, Juli 3rd, 2023

Der Fuhrpark im Eleonore Sindersberger Seniorenhaus hat einen tollen Zuwachs bekommen. Eine Rikscha für Bewohnerinnen und Bewohner wurde von Werner Mayr mit einer Einweisung und einer Probefahrt an den stellv. Einrichtungsleiter Konrad Nickl, Pflegedienstleiter Martin Skutella, und Gerontotherapeutin Gerlinde Koch übergeben. Inzwischen wird die Rikscha täglich genutzt. Der angrenzende Stadtpark und der Radweg am Flutkanal stellen optimale Bedingungen für eine sichere Fahrt im Grünen dar und bieten einen echten Mehrwert für die Bewohnerinnen und Bewohner im Sindersberger.

Angehörige sowie Haupt- und Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können die Rikscha nach einer Einweisung nutzen. Gerne können sich an einer ehrenamtlichen Tätigkeit interessierte unter der Nummer 0961/39161814 melden.

Bild: v. links: Heinrich Hertel, Marlis Bardenheuer, Ingrid Weber, Konrad Nickl