Hoher Kirchenbesuch in Weiden

Evangelische Landessynode berät über Ökumene – Kardinal Kasper als Prediger

Weiden. Hoher Kirchenbesuch wird in Weiden erwartet, wenn die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ab Sonntag zu ihrer Frühjahrstagung in der Max-Reger-Stadt zusammenkommt. Bei der Sitzung werden sich die 108 Synodalen sowie zahlreiche weitere leitende Kirchenvertreter schwerpunktmäßig mit dem Thema “Ökumene ” befassen.

Als Eingaben stehen auf der Tagesordnung Sonderzahlungen in diakonischen Einrichtungen sowie die Versetzung von Pfarrern. Die evangelische Landessynode tagt bis zum Donnerstag (25. März) in der Oberpfalz. Zuletzt war Weiden im Jahr 1999 landeskirchlicher Tagungsort.

Als hochrangiger prominenter Vertreter der römisch-katholischen Kirche kommt der im Vatikan für die Ökumene zuständige Kurienkardinal Walter Kasper nach Weiden. Im Festgottesdienst zur Eröffnung der diesjährigen Landessynode wird Kapser in der Michaelskirche predigen. Zum Stand der Beziehungen zwischen den beiden großen Kirchen auch mit Blick auf den Zweiten Ökumenischen Kirchentag im Mai in München wird der bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich in seinem Bericht eingehen, den er der Landessynode vorlegt.

Das Gremium gilt als das Kirchenparlament der rund 2,6 Millionen Protestanten im Freistaat. An der Spitze der Landessynode steht deren Präsidentin, Richterin Dorothea Deneke-Stoll aus Ingolstadt. Die Synode tagt zwei Mal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst in unterschiedlichen bayerischen Städten.

Die Synode (griechisch: Versammlung zur Beratung) verfügt über weitreichende Befugnisse. Sie entscheidet in Personalfragen, verabschiedet den landeskirchlichen Haushalt und Kirchengesetze. Bei ihrer übernächsten Synodaltagung im Herbst 2011 wird das Kirchenparlament einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Landesbischof Friedrich wählen. Die Landessynode bildet zusammen mit dem Landesbischof und dem Landeskirchenrat die Kirchenleitung.

Der Synode gehören insgesamt 108 Mitglieder an. Sie werden alle sechs Jahre von den rund 13 000 bayerischen Kirchenvorstehern gewählt. Die meisten Frauen und Männer, auch Synodale genannt, sind Nicht-Theologen. Daneben werden Pfarrerinnen sowie Pfarrer in das Gremium und drei Vertreter von den theologischen Fakultäten entsandt sowie 13 Mitglieder in die Synode berufen. Zu ihnen zählen der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) und die Grünen-Politikerin Christine Scheel.

Christian Stahl, Mesner der Michaelskirche in Weiden, zündet die Kerzen auf dem Altar an. In der evangelischen Kirche die bis zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts von Protestanten und Katholiken gemeinsam genutzt wurde, predigt der katholische Kurienkardinal Walter Kasper am Sonntag. Bild: Ingrid Popp

Pressemeldung Der neue Tag / Von Dirk Johnen, epd / 16.03.2010 / Netzcode: 2239919

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