Archive for Dezember, 2010

Geld, Möbel und Kleidung

Montag, Dezember 27th, 2010

Second-Hand-Projekt im Werkhof Vohenstrauß hat zum Jahresende Hochkonjunktur

Vohenstrauß. Pünktlich zum Jahresende bringt sich das gemeinnützige Second-Hand-Projekt „Werkhof Vohenstrauß“ in Erinnerung. Dort werden gut erhaltene Gebrauchtmöbel und andere Haushaltsgegenstände kostenfrei angenommen und einem guten Zweck zugeführt.

Speziell für beschäftigungsfördernde Projekte innerhalb der Diakonie und der Kirchengemeinde hat die evangelisch-lutherische Landeskirche in Bayern eine eigene Spendenaktion ins Leben gerufen: „1+1 – Mit Arbeitslosen teilen“. Dabei wird jeder Euro, der von den Diakonischen Werken für den Zweck der Beschäftigungsförderung langzeitarbeitsloser Menschen eingenommen wird, von der Landeskirche verdoppelt.

Zuschuss zum Lohn

Mit diesem Geld können als Lohnkostenzuschuss direkt zusätzliche Arbeitsmöglichkeiten vor Ort geschaffen werden, aber auch indirekt die sozialpädagogische Betreuung und Qualifizierung arbeitsuchender Frauen und Männer gefördert werden. Bislang wurden mehr als 19 Millionen Euro zur Unterstützung von über 11 000 Arbeitsgelegenheiten in ganz Bayern zur Verfügung gestellt. Allein im vergangenen Jahr konnten bei 530 000 Euro verzeichneten Geldspenden verdoppelt über eine Million Euro für beschäftigungsfördernde Maßnahmen ausgeschüttet werden. Bayernweit fanden damit 235 Männer und 132 Frauen sozialversicherungspflichtige Stellen und zusätzlich konnten 978 Stellen in sogenannten Arbeitsgelegenheiten fachlich und sozialpädagogisch begleitet werden. Ziel der Förderung ist die Sicherstellung der gesellschaftlichen Teilhabe durch direktes Arbeitseinkommen oder die Verbesserung der Vermittlungsfähigkeit langzeitarbeitsloser Personen durch spezielle Fördermaßnahmen. In jedem Fall sollen die betroffenen Arbeitnehmer psychisch stabilisiert und gestärkt werden und damit wieder Mut und Selbstvertrauen gewinnen, um auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bestehen zu können. Auch das Diakonische Werk profitiert mit seinen Beschäftigungsprojekten in Vohenstrauß, Weiden und Tirschenreuth von diesem Spendentopf. Mit über 10 000 Euro unterstützte der „Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt“ als verwaltende Stelle innerhalb der Landeskirche in diesem Jahr die Arbeitsförderung im Dekanatsbezirk.

Fachliche Anleitung

„Damit können wir unter anderem die sozialpädagogische Begleitung und fachliche Anleitung für die neun Beschäftigten im Werkhof Vohenstrauß sicherstellen“, erklärt der Projektleiter beim Diakonischen Werk, Markus Friedrich. „Das Schöne an der Aktion ist, dass die Spendengelder nach der Verdoppelung auch hier in der Region bleiben. Jeder für den Werkhof in Vohenstrauß gespendete Euro fließt auch in den Werkhof Vohenstrauß und nicht in einen anonymen Topf irgendwo im Bundesgebiet“, führt Friedrich weiter aus. Damit der Werkhof seine Arbeit auch im neuen Jahr in gewohnter Art fortführen kann, bittet das Diakonische Werk weiterhin um Unterstützung. Auf Wunsch werden bei Geldspenden automatisch Spendenquittungen zugeschickt (Spendenkonto Nr. 2608 014, BLZ 520 604 10 bei der EKK). Daneben ist der Werkhof aber nach wie vor auch für Möbelstücke, Textilien oder andere Haushaltswaren dankbar. Und schließlich hilft auch jeder Einkauf im Gebrauchtwarenmarkt in der Bahnhofstraße.

Werkhof Vohenstrauß


Der Vohenstraußer Werkhof hat’s im wahrsten Wortsinne in sich. Geld und Sachspenden werden sinnvoll unter die Leute gebracht. Bild: hfz

Sechs tage offen

Die Öffnungszeiten im Werkhof sind Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr und Samstag 9 bis 12 Uhr. Am 24. und 31. Dezember ist der Werkhof geschlossen, hat dafür aber auch zwischen den Feiertagen geöffnet. Anfragen zum umfangreichen Angebot oder individuelle Terminvereinbarungen zur kostenlosen Abholung gut erhaltener Möbelspenden sind unter der Telefonnummer 09651/924724 möglich. Auskünfte zur Konzeption dieses karitativen Projekts gibt Markus Friedrich unter Telefon 0961/3893117.

Quelle: Der neue Tag, Weiden

Dekan Slenczka: Selbstgerechtigkeit keine Lösung

Montag, Dezember 27th, 2010

Weiden. (vok) Die Michaelskirche füllte sich am späten Nachmittag des Heiligen Abend zunächst etwas zögerlich, doch als die Christvesper begann, mussten viele evangelische Gläubige mit Stehplätzen vorlieb nehmen. Dr. Wenrich Slenczka machte in seiner Predigt deutlich, dass die Kirche keine Insel der Schuldlosigkeit sei. Gott aber wende sich auch den dunklen Teilen zu, „um uns alle zu retten. Wir können es selbst nicht.“

Der Dekan sagte, gerade das zu Ende gehende Jahr habe uns schmerzlich vor Augen geführt, wie ungerecht die Kirche sein könne, sie sei nicht frei von Schuld. „Das fängt ganz oben an.“ Und er sprach vom „Alkohol am Steuer“ bis hin zum Missbrauch. Kirche aber, so Dr. Slenczka, seien nicht nur die Würdenträger, sondern alle gemeinsam. „Es ist unsere Gemeinschaft, die daran zu tragen hat.“ Und er erwähnte, was sonst „noch alles so schlecht war“, von Afghanistan bis zum Nachbarn.

Keine Lösung ist für den Dekan, die Kirche zu verlassen. Darin komme eine Art von Selbstgerechtigkeit zum Ausdruck, die Schuld anderen in die Schuhe zu schieben. Gott aber liebe diese Welt insgesamt, auch dort, wo sie dunkel sei. „Sie ist ihm so viel wert, dass er seinen eigenen Sohn hingibt“, sagte Dr. Slenczka. Weihnachten sei „das Fest der Liebe Gottes, mit der er uns begegnet“.
Höhepunkt neben der Predigt war das in der nur von Kerzenlicht erhellten Kirche gemeinsam gesungene Lied „O, du fröhliche …“. Zuvor hatten Mitglieder des Vereins christlicher Pfadfinder das in Bethlehem entzündete Friedenslicht verteilt.

Quelle: Der neue Tag, Weiden

Frauenhaus in Nöten

Dienstag, Dezember 21st, 2010

Auf weitergehende Unterstützung der Stadt sowie der Landkreise Neustadt/WN und Tirschenreuth baut auch das Frauenhaus in der Max-Reger-Stadt. Problem: Das finanzielle Polster der Diakonie als Trägerin reicht nicht mehr aus, um die Verwaltungs- und Sachkosten zu decken. Zu letzterem wäre sie nach einer Vereinbarung aus dem Jahr 1996 verpflichtet. Im Ausschuss für Jugendhilfe und soziale Fragen warb Gabriele Laurich (SPD) um Hilfe für die unbestritten wichtige Einrichtung, in der sie sich ehrenamtlich engagiert.

Zusätzlich zum gewohnten Kostenaufwand kommen auf die drei Gebietskörperschaften nun Mehrkosten von je 15 000 Euro pro Jahr zu. Das Gremium richtet eine entsprechende Empfehlung an den Finanzausschuss. (rg)

Quelle: Der neue Tag 19.12.2010

Gegen das Vergessen

Freitag, Dezember 3rd, 2010

Uwe Müller spendet 1000 Euro für Fluthilfe in Pakistan

Weiden. (mpi) “Am Anfang ist viel los um so eine Katastrophe, aber schon nach wenigen Wochen ist das nächste Ereignis präsent.” Künstler Uwe Müller weiß, wie schwer es ist, längerfristig das Interesse in der Bevölkerung an Katastrophenhilfe aufrecht zu erhalten. Deshalb hat er nun einen Anfang gemacht: “Gegen das Vergessen” rief er bei seiner Ausstellung im Alten Rathaus zu Spenden für die von der Flut betroffenen Regionen in Pakistan auf – und war damit ziemlich erfolgreich.

Knapp drei Wochen Ausstellung “EWU 2010″ vergingen wie im Flug und nun konnte Uwe Müller, ehemaliger Rektor der Clausnitzerschule, seine Spende übergeben. Genau 1002 Euro hat er mit dem Verkauf von Bildkarten, Bildern und Skulpturen und über Spenden zusammen gesammelt.

Zum Ende der Ausstellung überreichte er einen symbolischen Scheck an Diakon Karl Rühl vom Diakonischen Werk Weiden. “Ich bin nur der Vermittler vor Ort”, so Rühl. Das Geld selbst fließt in die Katastrophenhilfe Pakistan der Diakonie. In den von der Flutkatastrophe betroffenen Regionen schaffen die Mitarbeiter der Diakonie neuen Wohnraum für die obdachlos gewordenen Pakistani.  

Quelle: Der neue Tag Weiden – Artikel vom 6.11.2010