Archive for Mai, 2015

Kirche stockt Stellen auf

Donnerstag, Mai 7th, 2015

kasa

„Angesichts der demografischen Entwicklung müssten eigentlich Stellen abgebaut werden“, sagt Diakon Karl Rühl. Doch die Evangelische Landeskirche macht das Gegenteil. Sie stockt die Stellen in der Fläche auf.

Weiden (PS) „Die Kluft zwischen dem boomenden Arbeitsmarkt und Menschen, die zu kurz kommen, wie zum Beispiel Langzeitarbeitslose, wird vernachlässigt“, kritisiert Rühl die Politik. „Die Kirche dagegen greift diese Probleme auf.“ Vier Teilzeitstellen hat die Evangelische Landeskirche genehmigt, berichtet der Geschäftsführende Vorstand des Diakonischen Werkes: Drei in Weiden, eine in Fuchsmühl. In allen vier Fällen handelt es sich um bereits bestehende Dienste beziehungsweise Beratungsangebote, die stundenmäßig ausgeweitet werden.

Mehr Multiproblemlagen

Um 11,5 Stunden pro Woche aufgestockt wurde die sogenannte Kasa-Stelle (Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit) im Dekanat Weiden. Die Diplom-Sozialpädagogin Astrid Baierl übernimmt seit Januar die Betreuung neuer Klienten. „Wir können dadurch eine wöchentliche Außensprechstunde im Werkhof Tirschenreuth anbieten“, freut sich ihre Kollegin Dagmar Deutschländer, die bereits seit vielen Jahren als Vollzeitkraft auf diesem Gebiet tätig ist. Sie hat festgestellt: „Es treten immer mehr Multiproblemlagen auf.“ Beispiel gefällig? Eine Mutter sucht Rat, weil das Kind in der Schule schlecht ist. Dabei stellt sich heraus, dass der Mann keine Arbeit und die Familie Schulden hat. „Diese Vielfalt der Probleme erdrückt die Familien. Die wissen gar nicht, wo sie anfangen sollen.“ Die Sozialpädagoginnen helfen dabei, die Probleme zu ordnen, um sie nach und nach anzugehen. Sie vermitteln auch an Fachberatungsstellen weiter, helfen bei Behördengängen und Anträgen.

Seit 1. Mai betreut Angelika Kennedy im Auftrag der Evangelischen Landeskirche syrische Kontingentflüchtlinge. Haupteinsatzbereich ist dabei Fuchsmühl, weil dort derzeit die meisten syrischen Flüchtlinge untergebracht sind.

Von einer halben auf eine Vollzeitstelle ausgeweitet werden soll ab Sommer der Beratungsdienst im Weidener Asylbewerberheim. Zuständig dafür ist bisher Diplom-Sozialpädagogin Nadine Röckl-Wolfrum. Die Aufstockung hängt laut Rühl auch damit zusammen, dass künftig noch mehr Asylbewerber in Weiden erwartet werden.

Von einer Viertel- auf eine halbe Stelle ausgeweitet wird laut Karl Rühl außerdem noch in diesem Jahr die Proaktive Beratungsstelle für häusliche Gewalt. Nach einem Konzept des bayerischen Staatsministeriums ist diese Stelle am Frauenhaus angesiedelt. Die Fachkraft schaltet sich dann ein, wenn es bei Fällen von häuslicher Gewalt zu einem Polizeieinsatz kommt. Sie klärt ab, welche Hilfeleistungen die betroffene Frau zuallererst benötigt, soll aber auch die Schulung von Beamten zum Thema häusliche Gewalt übernehmen.

Steuergelder fließen zurück

„Die Landeskirche gibt damit Steuergelder in die Fläche zurück“, betont Rühl. Denn die vier Stellenaufstockungen werden zum Großteil von der Evangelischen Landeskirche finanziert.

 

Helfer und Zuschauer

Donnerstag, Mai 7th, 2015

helfer

Die Palliativstation der Kliniken Nordoberpfalz AG, die voraussichtlich noch bis 2018 in Neustadt/WN untergebracht ist und dann nach Weiden umzieht, hat einen ausgezeichneten Ruf. Neben der stationären soll nun auch die ambulante Palliativ-Versorgung vorangetrieben werden. Doch viele Verbände schauen erst einmal zu.

Weiden. (vok) Seit Jahren laufen Bemühungen, die Versorgungssituation von unheilbar kranken, schwerstkranken und sterbenden Menschen zu verbessern. Dazu beitragen soll nun auch die spezialisierte ambulante Palliativversorgung. Ziel ist es, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung des genannten Personenkreises zu erhalten und zu verbessern und ihm ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod, auch in vertrauter häuslicher Umgebung, zu ermöglichen.

Genossenschaft gegründet

Auf diesem Weg ist in der nördlichen Oberpfalz jetzt ein großer Schritt getan worden. Die Kliniken AG hat zusammen mit der Diakonie, den Maltesern und dem Förderverein für Schwerstkranke die vom Gesetzgeber geforderte gemeinnützige Genossenschaft als Träger für die Erbringung der Leistungen gegründet. Mit den Kassen muss nun eine Vergütungsvereinbarung getroffen werden. Der Pflegedirektor der Kliniken AG, Thomas Baldauf, stellte allerdings auch fest, dass es in der Region noch mehr Wohlfahrtsverbände gebe. Namentlich nannte er das BRK, die Caritas und die AWO. Es sei schade, dass sie die Entwicklung erst einmal von außen betrachten, sagte Baldauf.

Bei der Gründungsversammlung der „Spezialisierten ambulanten Palliativ Versorgung“ (SAPV) mit dabei: die neue Leiterin der Einrichtung, Dr. Margarete Picker, der pflegerische Leiter, Matthias Rössle, die Leiterin der Palliativstation, Dr. Susanne Kreutzer, und die pflegerische Leitung, Beate Spickenreuther, Diakonie-Chef Karl Rühl und Angelika Zürcher, von den Maltesern Baronin von Gemmingen, Falk Knies, Dr. Frank Becker und Rüdiger Erling, vom Förderverein Vorsitzende Waltraud Koller-Girke, Bernd Steghöfer und Dr. Ehrenfried Lachmann, Kliniken-Vorstand Josef Götz und Pflegedirektor Baldauf sowie Landrat Andreas Meier und Oberbürgermeister Kurt Seggewiß.

Das „Palliativ Care Team“ soll in erster Linie den Bedarf an SAPV-Leistungen in den Landkreisen Neustadt/WN und Tirschenreuth sowie´der Stadt Weiden abdecken. Sollte es möglich sein, kämen noch nicht versorgte Teilbereiche der Landkreise Amberg-Sulzbach, Schwandorf, Wunsiedel und Randbereiche von Bayreuth hinzu. Das „Palliativ Care Team“ rechnet mit 250 Patienten pro Jahr, Das sind 10 bis 12 Prozent aller Sterbenden in einem Umkreis von 50 bis 60 Kilometern.

Linderung von Schmerzen

Im Mittelpunkt der Versorgung, so heißt es in einer Pressemitteilung, stehen die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Patienten. Der Ansatz ziele prinzipiell nicht auf die Heilung, sondern auf eine größtmögliche Lebensqualität. Die Linderung von Schmerzen sei oberstes Ziel.

www.oberpfalznetz.de

Erdbeben Nepal: Diakonie Katastrophenhilfe ruft zu Spenden auf

Donnerstag, Mai 7th, 2015

nepal

Berlin/Kathmandu/Nürnberg, 26.04.2015. Nach dem schweren Erdbeben in der Himalaya-Region brauchen die Opfer vor allem Medikamente, Decken, Nahrungsmittel und sauberes Wasser. Partnerorganisationen der Diakonie Katastrophenhilfe sind an den Hilfseinsätzen für die Menschen, vor allem in Nepal, beteiligt. „Die größte Herausforderung für die Helferinnen und Helfer ist nun die Betroffenen schnell zu erreichen. Nepal gehört zu den ärmsten Ländern der Erde. Es gab sowieso nur wenige asphaltierte Straßen und die Kommunikationssysteme sind überlastet. Nun wird der Einsatz zum Kampf gegen die Zeit“, sagt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe.

Straßen zerstört – Täler abgeschnitten

Seit Samstagnachmittag erreichen und nähere Informationen. Jedoch ist es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich, eine umfassendes Bild der Katastrophe zu vermitteln. Langjährige Projektpartner der Diakonie Katastrophenhilfe im weltweiten kirchlichen Netzwerk ACT Alliance (Action by Churches together) haben Büros und Mitarbeiter in Nepal und starteten bereits am Samstag unmittelbar nach dem Beben erste Hilfsmaßnahmen. Das Notfallteam, das sich in Kathmandu aufhält, ist einsatzbereit und koordiniert die Hilfe vor Ort. Straßen sind zerstört, Kathmandu und 30 der 75 Distrikte im Westen und Zentrum Nepals sind von den Folgen des Erdbebens betroffen. Viele Menschen können aus Angst vor Nachbeben nicht in ihre Häuser zurückkehren. „Es wird Tage dauern bis alle Verletzten geborgen sind und alle betroffenen Regionen erreicht sind, um das gesamte Ausmaß der Katastrophe abzuschätzen“, sagt Martin Keßler. „Neben der schnellen Versorgung mit medizinischer Hilfe für die Verwundeten, geht es jetzt vor allem darum, schnell sichere Notunterkünfte aufzubauen und sauberes Wasser bereitzustellen.“ Die Diakonie Katastrophenhilfe stellt zunächst 100.000 Euro für die Opfer des Erdbebens in Nepal bereit.

Die Diakonie Katastrophenhilfe ist Mitglied im Aktionsbündnis Katastrophenhilfe. Die großen Hilfsorganisationen Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie Katastrophenhilfe und Unicef Deutschland arbeiten im Bündnis zusammen. Alle Organisationen verfügen über anerkannte langjährige Erfahrungen in der Katastrophenhilfe, die sich jetzt auch im Einsatz für die Opfer des Erdbebens in Nepal bewähren wird.

Die Diakonie Katastrophenhilfe ruft zu Spenden für die Opfer auf:
Spendenkonto 502 502 Evangelische Bank, BLZ 520 604 10
IBAN: DE6852 0604 1000 0050 2502, BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Nepal Erdbebenhilfe

Oder online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/ 
Pressekontakt:
Anne Dreyer, Tel.: 030 65211 4430, Mobil: 0152 22701904 anne.dreyer@diakonie-katastrophenhilfe.de
Weitere Informationen:
Diakonie Katastrophenhilfe Bayern, Fritz Blanz, 0911 9354 265; Mail: blanz@diakonie-bayern.de
Web: www.diakonie-bayern.de