Archive for August, 2012

Großer „Markttag“ im Zeltlager: Senioren besuchen Kinder

Mittwoch, August 22nd, 2012

Weiden. Die Zusammenkunft zwischen älteren Menschen und Kindern ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des Zeltlagers, der auf beiden Seiten großen Anklang findet: Die Senioren des Eleonore-Sindesberger-Altenheims besuchten wieder das Kinderzeltlager „SMALL“ der Evangelischen Jugend Weiden in Plößberg, das zehn Tage lang unter der Leitung von Giuliana Gargiulo und Lukas Bieber stattfand. Die Gäste kamen zum Markttag, bei dem die 140 Kinder spielerisch lernten, wie das Wirtschafts-/Finanzsystem funktioniert: vom Arbeitsamt, an dem Kinder Jobs vermittelt bekamen, bis hin zu Spielstationen, an denen sie Geld verdienen und ausgeben konnten. Betreut wurden sie von 42 Ehrenamtlichen und begleitet auch von Dekanatsjugendreferentin Doris Kick. Auch der „Förderverein Zeltlager Plößberg“ unterstützte das Projekt tatkräftig. Das Zeltlager findet bereits seit fast 40 Jahren statt und ist bei Kindern zwischen 7 und 12 Jahren sehr populär.

Quelle: Der neue Tag, www.oberpfalznetz.de  

Senioren des Sindersberger-Altenheims werden bei Sommerfest nach Russland entführt

Dienstag, August 21st, 2012

Weiden. Pünktlich zu Beginn des Sommerfestes des Eleonore-Sindersberger-Altenheims strahlten nicht nur die Bewohner, sondern auch die Sonne. So konnte Heimleiter Bernd Hensel rund 120 Gäste im Garten auf eine Reise nach Russland mitnehmen. Ganz entsprechend des Jahresthemas „Begegnungen“ begaben sich „Putzperle Huber“ (Gerlinde Kledtke) und ihr Sohn „Fonse“ (Tina Meyer) dorthin. Was sie dort alles erlebten und wem sie alles begegneten, erzählten sie ausführlich den Besuchern. Das Größte aber war die Begegnung mit der Gruppe „Kalinka“ (im Bild) vom Verein Neue Zeiten. Die Damen der Gruppen verzauberten mit ihren ausdrucksstarken Stimmen und ihren

prächtigen Gewändern. Mal melancholisch (Liebeslied), mal heiter (Leben im Dorf) brachten sie die Kultur ihres Landes nahe. Die Senioren

lauschten und klatschten begeistert mit, so dass es auch für die Akteure eine Freude war. Sie beschlossen, auf jeden Fall wieder bei den Bewohnern vorbeizuschauen. Nach einer geforderten Zugabe dankten „Frau Huber und Fonse“ der tollen Gruppe mit kleinen Geschenken.

 

Quelle: Der neue Tag, www.oberpfalznetz.de

Ein Jahr für soziale Zwecke

Dienstag, August 21st, 2012

Weiden. (afl) Nach dem Schulabschluss stehen viele Schüler vor der gleichen Frage. Und was jetzt? Gleich ins Berufsleben oder weiter lernen an einer Universität? Der Wehrdienst erleichterte bisher vielen die Entscheidung und verschaffte ein weiteres Jahr Bedenkzeit, ebenso der Zivildienst.

 

Nach Abschaffung des Wehr- und Zivildienstes trat an deren Stelle der Bundesfreiwilligendienst, kurz BFD, ein. Der Wehrdienst besteht auf freiwilliger Basis. Die Freiwilligen, die den BFD leisten, nennt man Bufdi. Dieser Dienst ist nicht nur in den sozialen Bereichen, sondern auch im Bereich von Umwelt- und Naturschutz, Sport, Integration, Kultur und Denkmalpflege, Bildung sowie im Zivil- und Katastrophenschutz machbar. In Weiden sind ebenfalls einige Bufdis vertreten.

 

Abends fertig

Jeremias Kaiser hat sich im September 2011 für ein freiwilliges soziales Jahr bei der Weidener Diakonie entschieden. Damit überbrückte er die Zeit zwischen Abitur und Studium, nutzte dies als Bedenkzeit. „Ich wollte einfach mal was anderes machen, raus aus dem Lernstress. Hier habe ich einen festen Arbeitsrhythmus und wenn ich abends heim komme, bin ich fertig.“ Diesen Ausgleich fand Kaiser beim Diakonischen Werk. Sein vielseitiger Alltag war von Verwaltungs- und Hausmeistertätigkeiten und Betreuungsaufgaben geprägt. Dabei konnte er sich den Tagesablauf selbstständig strukturieren. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten kam ihm

die Diakonie mit Vertrauen entgegen.

 

 

Der Umgang mit den älteren und hilfsbedürftigen Menschen hat ihm geholfen, in der Rolle des „Helden“ seine Erfahrungen zu sammeln und auch Schicksale von Menschen mitzuerleben. Dabei kam der zwischenmenschliche Bereich jedoch nicht zu kurz. Der Umgang mit den Kollegen und die Arbeit im Team waren die Ergänzung zu seinem Alltag als Bufdi.

 

Weniger im Wasser

Daniel Wanninger stammt aus der Ära, in der die Wehrpflicht noch vorhanden war. Jedoch sagte ihm der Wehrdienst nicht zu und er entschloss sich, ein „Freiwilliges soziales Jahr“ (kurz FSJ) zu machen. Mit der Einführung des Bundesfreiwilligendienstes begann seine Tätigkeit nicht im FSJ, sondern beim BFD als Bufdi. Ebenso wie Jeremias Kaiser nutzte auch Wanninger dieses Jahr als Bedenkzeit, um seine Studienrichtung zu suchen und zu finden. Im Oktober beginnt er sein Medizintechnikstudium an der Uni Erlangen. Seinen Dienst als Bufdi leistete er bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Weiden als Rettungsschwimmer und Schwimmtrainer ab. Neben seinen Trainertätigkeiten kamen auch Verwaltungsangelegenheiten auf ihn zu.Trotz regelmäßigem Schwimmunterricht war er als Aufsicht „weniger im Wasser“ als je zuvor. „Das liegt daran, dass man außerhalb des Beckens – je nach Tätigkeit – einen besseren Überblick hat“, so die Meinung von Wanninger. Außer Schwimmaktivitäten zählten auch Veranstaltungen, wie ein Bowlingnachmittag, zum Aufgabenbereich. Passend zu den Olympischen Spielen brachten er und seine Kollegen ein Stück London nach Weiden. Mit einer kleinen Eröffnungsfeier, Kickertunier, Tischtennisspielen und einer Radltour kam Olympiafeeling auf.

 

Kind gerettet

Einmal in seiner Zeit als Rettungsschwimmer musste er ein Kind vor dem Ertrinken retten. „Es ist nicht einfach, in Badeschlappen zu schwimmen.“ Aber sein Einsatz hat sich gelohnt und das Kind konnte gesund und munter nach Hause gehen. Ein weiteres Highlight in seiner Dienstzeit war der Wasserrettungsdienst an der Ostsee. Neben den beiden Bufdis gibt es nicht nur in Weiden viele, die einen BFD machen. Weder Alter, noch Geschlecht, noch Nationalität oder die Schulbildung ist für diesen Dienst von Bedeutung. Wichtig ist, dass die Dienstleistenden ihre Pflichtschulzeit absolviert haben. Die Regeldauer des BFDs beträgt zwölf Monate. Der Umgang mit neuen Erfahrungen und das Kennenlernen von neuen Menschen bereichert den BFD.

 

Quelle: Der neue Tag, www.oberpfalzetz.de

Sommmer – Sonne – Urlaub

Dienstag, August 7th, 2012

Unter diesem Motto stand das diesjährige Sommerfest im St. Michael-Zentrum der Diakonie Weiden und wurde ihm mit Sonne, Urlaubslaune und fröhlicher Stimmung voll gerecht. Nach Eröffnung und Begrüßung durch Heimleiter Herrn Daubenmerkl, begleitete Stammgast Norbert Fiedler (Akkordeon und Gesang) den Nachmittag mit unterhaltsamer Musik.

 

Neben Erfrischungsgetränken ließ man sich, trotz der Hitze, Kaffee und sommerfruchtigen Kuchen aus der hauseigenen „Feinkostbäckerei“ schmecken. Die offenen Zelte boten Schutz vor zuviel Sonneneinstrahlung und des Weiteren sorgten Kneipp´sche Wassergüsse über  Beine und Arme der Festgäste für die notwendige Abkühlung. Manche Bluse wurde unter großem Gelächter für erfrischende „Umschläge“ und natürlich dem Einverständnis ihrer Trägerin, kurzerhand zweckentfremdet.

Ein Planschbecken unter Palmen sorgte zusätzlich für die Abkühlung der unteren Extremitäten,  der dazu passende „Longdrink“ aus der „Strandbar“ für Erfrischung von Innen.  Auf „Aktivurlaub“, wie Wandern und Radfahren, verzichteten die Teilnehmer des Festes, angesichts der hochsommerlichen Temperaturen, wohlweislich und ließen die angeboten Wanderstiefel, Stock und Rucksack, sowie Fahrrad samt Gepäcktaschen, im wahrsten Sinne des Wortes links liegen.

 

Zum ersten und hoffentlich nicht zum letzten Mal dabei, waren die Christlichen Pfadfinder. Sie machten mit Zeltaufbau und Lagerfeuer das Camping-und Pfadfinderleben anschaulich, auch eine Erinnerung und Verbindung der Senioren und Seniorinnen mit  Sommer und Urlaub. Die Kinder und Jugendlichen verteilten, ohne Berührungsängste mit den älteren Mitmenschen, das am Lagerfeuer gebackene Stockbrot und luden Erfrischungswillige ans aufgestellte Planschbecken zum Erholen ein.  

 

 

Unter Hallo und Juchhe der amüsierten Zuschauer und Zuschauerinnen lieferten sich Mitarbeiter/-innen des Sozialteams und der Pflege eine „spritzige Wasserschlacht“, als sie sich mit Gießkannen durch den Garten jagten oder einen unerwarteten Wasserangriff  von hinten „erleiden“  mussten.

Gegen Abend sorgte die Küche, wie sollte es anders sein bei diesem Thema, mit Essen vom Grill und schmackhaften Salaten vom Büffet für das leibliche Wohl.

 

 

„Schön war´s“, hörte man von verschiedenen Seiten, als sich das Sommerfest langsam dem Ende zuneigte und die gesellige Runde auflöste. Schöner hätte auch das dazugehörige Wetter gar nicht sein können und hat damit das Fest perfekt abgerundet.

 

 

Text & Fotos Renate Buchfelder

Hilfsbereit am Handy

Sonntag, August 5th, 2012

Serie über Ehrenamtler (36): Ehrenamtliches Engagement im Frauenhaus Weiden

Wenn das Handy anfängt zu klingen, dann weiß sie, dass es ernst wird. Denn Elfriede Dornheim arbeitet ehrenamtlich im Frauenhaus Weiden mit. Sie übernimmt seit zwölf Jahren regelmäßig die Notrufbereitschaft, um Frauen beizustehen, die ins Frauenhaus flüchten.

FH

Ich bin die Erste von unserem Team, mit der sie in Berührung kommen. Das heißt für mich: gut zuhören und aufmerksam sein.“ Ist der erste Kontakt gelungen, geht es in einem zweiten Schritt darum, sich mit der betroffenen Frau zu treffen und sie in die Obhut des Frauenhauses aufzunehmen. „Meistens wählen wir einen öffentlich gut zu erreichenden Treffpunkt und begleiten die Frau ins Frauenhaus. Falls sie nichts mitbringt, haben wir sogar Zahnbürsten, und Nachthemden für die erste Nacht bei uns.“
Wo das Frauenhaus liegt, bleibt ein Geheimnis, da es ein nicht öffentlicher Zufluchtsort für die Frauen ist. „Habe ich Dienst am Notrufhandy, begleitet es mich auf jedem Schritt durch meinen Alltag, zum Beispiel beim Einkaufen oder bei der Gartenarbeit.“

Zusammen mit 24 weiteren Ehrenamtlichen gewährleistet Elfriede Dornheim die Erreichbarkeit für Frauen in Not, die die Hauptamtlichen mit einer ganzen und einer Dreiviertelstelle nicht leisten können. „Wir sind durch die fünf bis sieben Plätze im Frauenhaus an einen engen Personalschlüssel gebunden“, sagt die Leiterin des Frauenhauses Marianne Kleber-Meierhöfer. „Ohne unsere Ehrenamtlichen könnten wir keine Rufbereitschaft rund um die Uhr anbieten, wie sie der Gesetzgeber vorschreibt, damit wir staatliche Zuschüsse überhaupt bekommen.“

Kommt es zu einer Notaufnahme während der Nacht, steht Elfriede Dornheim oder eine der anderen Ehrenamtlichen bereit. „Wir bleiben, solange die Zuflucht suchende Frau uns braucht – manchmal schließt das ein beruhigendes Gespräch bei einer nächtlichen Tasse Tee mit ein“, erzählt Elfriede Dornheim.

Die Motivation ihres ehrenamtlichen Engagements liegt für sie in ihrer Bereitschaft, gerade Frauen in Notsituationen helfen zu wollen. „Da kam für mich von Anfang an gar nichts anderes in Frage“, sagt die 71-jährige.

Kennengelernt hatte sie die Arbeit mit Frauen in Not über einen monatlichen Gesprächskreis, der in den Räumen des Diakonischen Werkes Weiden stattfand. Den persönlichen Einsatz und den damit verbundenen zeitlichen Aufwand leistet sie ohne Probleme. „Ich wollte gefordert sein, auch nach dem Ende meiner Berufstätigkeit.“

Wichtig ist es für sie außerdem, in das Team des Frauenhauses eingebunden zu sein. Gerade die monatlichen Dienstgespräche mit den Hauptamtlichen geben Elfriede Dornheim Sicherheit. „In den Dienstbesprechungen können wir Erfahrungen austauschen, Verhaltensmöglichkeiten durchsprechen. Das stärkt uns und baut Unsicherheiten ab.“

Regelmäßige Fortbildungen runden das Schulungsprogramm für die Ehrenamtlichen ab. Besonders begrüßt Elfriede Dornheim aber, dass jede neue Ehrenamtliche eine„ Patin“ bekommt. Mit ihr betreut sie die ersten Klientinnen gemeinsam.

In den Sommerferien läuft für das Team alles wie gewohnt weiter. Extras gibt es nicht. Es werden auch nicht mehr Frauen aufgenommen als in den anderen Monaten des Jahres. Die Frauen, die mit Kindern im Frauenhaus sind, werden motiviert, viel mit ihnen zu unternehmen: gemeinsame Ausflüge zum Beispiel, damit die Mutter-Kind-Beziehung gestärkt wird.

Manchmal organisieren die Hauptamtlichen ein Extraprogramm für Kinder. Aber „meistens nehmen die Kinder am Ferienprogramm der Stadt Weiden teil“, ergänzt Marianne Kleber-Meierhöfer.

Die Ehrenamtlichen organisieren einmal im Monat ein Frauenhaus-Frühstück. „Ich erwarte dabei keine große Dankbarkeit“, sagt Elfriede Dornheim, „mir genügt es, wenn die Frauen, die den Sprung in eine neue Lebenssituation gemacht haben, ihren Weg gehen. Das ist für mich die schönste Belohnung. Und ich weiß, dass ich etwas dazu beigetragen habe, dass es ihnen besser geht.“ Deshalb wird sie weiter ein offenes Ohr für Frauen in Not haben.

 Andrea Ertl  Evangelisches Sonntagsblatt aus Bayern. Nr. 32 vom 5.8.2012 Seite 29