Arbeitslosigkeit, psychische Probleme, Existenznot. Im Landkreis stehen viele Menschen vor solchen Herausforderungen. Hilfe gibt die Diakonie. Um in der Kreisstadt präsenter zu sein, ist die Sozialpädagogin Dagmar Deutschländer künftig wöchentlich für Sprechstunden im Werkhof.
Tirschenreuth. (axs) Dieses neue Beratungsangebot wurde ermöglicht, weil die evangelische Landeskirche sich entschlossen hat, personell aufzustocken. „Ich freue mich sehr darüber“, sagt Dagmar Deutschländer, die jetzt eine feste Sprechzeit in der Kreisstadt anbietet.
Überkonfessionell
Deutschländer, die als Sozialpädagogin für das diakonische Werk des Dekanatsbezirks Weiden arbeitet, konnte bisher aufgrund der Größe des Betreuungsgebiets lediglich bei Bedarf Hausbesuche in Tirschenreuth machen. Ab sofort steht sie immer donnerstags von 13.30 bis 15 Uhr für Fragen aller Art zur Verfügung. Die Diakonie, eine Art evangelisches Gegenstück zur Caritas, steht dabei allen Menschen offen. „Wir sind eine überkonfessionelle Beratungstelle“, erklärt Deutschländer. Ihr Angebot ist thematisch breitgefächert. Es geht in den Gesprächen um Existenzsicherung, Grundsicherung, Arbeitslosigkeit oder psychische Probleme. „Oft werden im Verlauf der Beratung viele tiefgreifendere Schwierigkeiten aufgedeckt“, weiß die Sozialpädagogin. Sie ist bei den Beratungen zur Verschwiegenheit verpflichtet und vermittelt natürlich auch niemanden gegen seinen Willen weiter an andere Stellen. Oft sind es organisatorische Hürden, bei denen die Beratung helfen kann. „Etwa ein Drittel der Wohngeldanträge werden von den Berechtigten nicht ausgefüllt, aus Unwissenheit und Angst“, bedauert Deutschländer. Vor allem will sie den Betroffenen Mut machen, sich an offizielle Stellen zu wenden, denn Probleme wie Arbeitslosigkeit isolieren und bringen seelische Belastungen mit sich. Dabei gibt es laut Dagmar Deutschländer keinen Grund, sich seiner Situation zu schämen: „Vor Gott sind doch alle Menschen gleich, unabhängig von ihrer Leistung.“
Nach Vereinbarung
Die Sprechstunden in ihrem Büro im Werkhof sollen den Menschen helfen und Mut geben. Dabei hofft die Sozialpädagogin, dass die Maßnahme gut anläuft und auf Resonanz stößt. Besonders dankbar ist sie für die Unterbringung im Werkhof, da auf diesem Weg vielleicht der eine oder andere auch spontan den Weg in ihr Büro findet. Neben den festen Zeiten gibt es auch noch die Möglichkeit zu einer Besprechung nach Vereinbarung, donnerstags von 15 Uhr bis 16.30 Uhr. Anmeldungen sind über Telefon 0961/3893116 möglich. Alle Beratungen sind natürlich kostenfrei, betont Dagmar Deutschländer. Sie wird auch weiterhin Hausbesuche machen.
Quelle: Der neue Tag www.oberpflaznetz.de