Archive for Juli, 2011

Einzug noch vor der Eröffnung

Dienstag, Juli 19th, 2011

Zwei Frauen in Not suchten dringend Zuflucht
Frauenhaus Weiden existiert seit 15 Jahren

Weiden. (ps) Das Frauenhaus Weiden war noch gar nicht eröffnet. Da suchten bereits die ersten beiden Frauen mit ihren Kindern Zuflucht. Im Dezember 1995 war das. Die Eröffnung erfolgte im Januar 1996. „Dabei meinten viele damals, in der Oberpfalz ist die Welt noch in Ordnung“, erinnert sich Gleichstellungsbeauftragte Monika Langner. „Gewalt in der Familie war ein Tabuthema.“

fh19072011

15 Jahre Frauenhaus Weiden. Zeit für einen Blick zurück. Die rosarote Brille von damals kann heute niemand mehr aufsetzen. Dafür sprechen die Zahlen eine zu deutliche Sprache: 927 Frauen mit 966 Kindern fanden seit der Eröffnung in der Einrichtung Schutz und Hilfe. „Das zeigt, wie notwendig die Einrichtung ist“, betont Monika Langner, die mit dem Frauenhaus von Anfang an eng zusammenarbeitet. „Der Vater des Hauses“ ist nach ihren Worten Josef Gebhardt. Der damalige Geschäftsführer des Diakonischen Werkes hat das Frauenhaus unter der Trägerschaft der Diakonie realisiert.

„Zweifel haben sich gelegt“
„Eine politische Umsetzung wäre damals schwierig gewesen“, erinnert sich Waltraud Koller-Girke. Ein entsprechender Antrag der SPD hatte kaum Aussicht auf Erfolg. Die Stadträtin engagiert sich von Anfang an als Ehrenamtliche in der Einrichtung. Bei den hauptamtlichen Kräften gab es seitdem einigen Wechsel. Die jetzige Leiterin Marianne Kleber-Meierhöfer wird von der Sozialpädagogin Astrid Baierl und der Kinder und Familienpflegerin Tina Braun unterstützt. „Die Anfangszweifel haben sich ganz schnell gelegt“, weiß Kleber-Meierhöfer. Kein Wunder: Durchschnittlich 66 Frauen mit 69 Kindern finden pro Jahr Aufnahme im Frauenhaus. Auch jetzt sind die Räume mit sieben Frauen und sechs Kindern voll belegt. „Wir mussten deshalb erst vor wenigen Tagen eine Frau an eine andere Einrichtung verweisen. Das kommt immer wieder vor.“ Die Frauenhäuser in Regensburg, Bayreuth oder im Landkreis Schwandorf stehen als Alternativen bereit.

„Die meisten Frauen kommen von sich aus zu uns.“ Für Marianne Kleber-Meierhöfer ein Zeichen, dass die Einrichtung nicht nur von Politikern und Gesellschaft längst anerkannt ist, sondern auch von den Betroffenen selbst. Aufnahmen sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr möglich. „Ohne Ehrenamtliche wäre das nicht zu leisten.“ Sie übernehmen die Rufbereitschaft nachts und an den Wochenenden. Dabei werden Haupt- und Ehrenamtliche mit schwierigen Lebensgeschichten konfrontiert. Vergewaltigungen, Schläge, Demütigungen, Beleidigungen: Die Opfer haben das oft jahrelang ertragen bevor sie Hilfe suchen. Waltraud Koller-Girke erinnert sich noch gut an eine Frau aus dem
Landkreis: „Nachts um 11 Uhr rief sie an, stand mit ihrem Auto in der Stadt. Sie wollte mit mir sprechen, war sich noch nicht klar, ob sie ins Frauenhaus wollte, sollte… Ich ging zu ihr.“

Bis 1 Uhr nachts dauerte das Gespräch im Auto. Dann stand die Entscheidung fest: „Sie fuhr nach Hause, um ihre Kinder zu holen und am nächsten Tag ins Frauenhaus zu kommen.“ Die ehrenamtliche Helferin machte aus Sorge um die Mutter in dieser Nacht fast kein Auge zu. „Das ist schon belastend“, gesteht sie ein. Es gibt aber auch die schönen Momente: „Wenn man merkt, wie die Frauen – wenn sie erst mal im Frauenhaus
sind – Ruhe und Sicherheit genießen, entspannen, sich von der Angst lösen.“ Den Hauptamtlichen macht sie in diesem Zusammenhang ein dickes Kompliment: „Sie machen ihren Beruf nicht einfach so, sondern aus Überzeugung. Sie sorgen dafür, dass die Frauen ein Gefühl der Sicherheit erhalten.“

Dank an Unterstützer
Diakon Karl Rühl, Vorstand der Diakonie Weiden, dankt in diesem Zusammenhang besonders der Stadt Weiden und den Landkreisen Neustadt und Tirschenreuth für die finanzielle Unterstützung. „Ohne das wäre die Einrichtung nicht finanzierbar.“ Und den zahlreichen Spendern, die das Frauenhaus fördern. Spenden von „Inner Wheel“ und „Adventslicht“ haben jüngst den Start einer Kunsttherapie ermöglicht, in der die Kinder ihre Ängste verarbeiten können. Marianne Kleber-Meierhöfer freut die Unterstützung noch aus einem anderen Grund: „Das zeigt, dass unsere Arbeit anerkannt wird.“

Quelle: Der neue Tag 19.07.2011 www.oberpfalznetz.de

„Netzwerk derVerbundenheit“

Montag, Juli 11th, 2011

30 Jahre Seniorenkreis Neunkirchen: Jetzt die Kräfte bündeln – Andacht und Ehrungen

Neunkirchen. (rdo) In einer Andacht feierten die Mitglieder mit Ehrengästen das 30-jährige Jubiläum des Seniorenkreises Neunkirchen. Auch Ehrungen standen auf dem Programm. Pfarrer Andreas J. Ruhs beglückwünschte die Senioren in der evangelischen Kirche St. Dionysius, ermunterte sie dazu, die Kräfte zu bündeln und fit zu bleiben. Vorsitzender Martha Nagel dankte er für die Organisation.

„30 Jahre sind eine lange Zeit, aber im Rückblick verfliegen sie ganz schnell. Man erfährt im Seniorenkreis Freud und Leid.“ Jeden ersten Dienstag im Monat tauschten sich die Mitglieder aus. „Der Seniorenkreis unterstützt die vielfältigen Aufgaben in der Pfarrei“, lobte stellvertretender Dekan Dirk Grafe aus Wirbenz,. Er forderte die Senioren auf, den Zeitpunkt eines Beitritts nicht hinauszuzögern. „Viele erkennen viel zu spät, warum bin ich nicht schon früher eingetreten?“ Die Gemeinschaft gebe Halt und Heimat, „wenn die Familie weit weg wohnt“.

Stadträtin Waltraud Koller-Girke überbrachte die Grüße der Stadt. Nach Meinung von Diakonie-Vorstand Karl Rühl ist die Bewegung im gedanklichen, stimmungsmäßigen und körperlichen Sinn das Wichtigste. Grüße übermittelten die Pfarrerehepaare Sommermann und Paulsen. Hans-Joachim Grajer von der Evangelischen Kirchengemeinde freute sich nannte den Seniorenkreis ein „Netzwerk der Verbundenheit“.

Ehrungen
Ehrenurkunden erhielten für 30-jährige Mitgliedschaft Erna Binder und Emma Prölß, für 25 Jahre Kassenführung und 15 Jahre Mitarbeit Brigitte Kurz sowie für 15 Jahre Mitarbeit Vorsitzende Martha Nagel, Emmi Bärnklau, Uta Fenzl, Barbara Klier und Ingrid Karwath. (rdo)

Quelle: Der neue Tag, Weiden www.oberpfalznetz.de

Neue Leiterin beim Pflegedienst

Montag, Juli 4th, 2011

Weiden. (rdo) An der Spitze der Pflegedienstleitung der Diakonie in der Sebastianstraße vollzog sich zum 1. Juli ein Wechsel. Dorothee Rösel wechselt auf eigenen Wunsch zur Diakonie nach Dettelsau. Geschäftsführer Karl Rühl bedauerte diese Entscheidung, wünschte ihr aber alles Gute für den weiteren beruflichen Werdegang. Als neue Pflegedienstleiterin begrüßte er Claudia Hermann. Sie ist bei der Diakonie keine Unbekannte. Bereits seit 13 Jahren ist sie in der Kurzzeitpflege der Diakonie tätig und freut sich auf ihre neue Aufgabe als Leiterin des Pflegedienstes.

Quelle: Der neue Tag, 02.07.2011 www.oberpfalznetz.de

20 Senioren im Miro-Fieber

Montag, Juli 4th, 2011

Vernissage im Sindersberger-Altenheim – Surrealist als Vorbild

Weiden. (rdo) Generationenübergreifend wagten sich 150 Schülerinnen des Elly-Heuss- Gymnasiums und 20 Bewohner des Eleonore-Sindersberger-Seniorenheimes an etwas Neues: Sie studierten die Kunst des spanischen Surrealisten Joan Miró und nahmen sich seine Kunst zum Vorbild. Die dabei entstandenen Werke sind bis November im Seniorenheim ausgestellt.

Heimleiter Diakon Bernd Hensel freute sich bei der Vernissage, dass die Kunst Generationen zusammenführt. Er begrüßte Waltraud Jäger als Vertreterin der Schulleitung, Lehrerin Sabine Hoffmann und Studiendirektor Dieter Funk sowie Udo Binder als künstlerische Wegbegleiter. Sein Dank galt der elfjährigen Jil Brunner als Schülervertreterin, den aktiven Heimbewohnern sowie den Eröffnungsgästen.

Männer nach vorn

Miró gehöre zur „klassischen Moderne“. Mit seinen fantasievollen Bildern mit den magischen Elementen der sich kreuzenden schwarzen Linien, Himmelskörpern und Tieren zähle er zu den populärsten Künstlern des 20. Jahrhunderts, erläuterte Kunstlehrer und Mentor Udo Binder.

Stadträtin Waltraud Koller-Girke (SPD) lobte die vielen männlichen Künstler, die sich diesmal beteiligten. Die Ausstellung sei Ausdruck von Lebenskunst. Zugleich würdigte sie die Leistung von Beschäftigungstherapeutin Tina Meyer. „Die Kunst spricht für das Haus, denn der Stil eines Miro ist nicht einfach“, betonte OKV-Vorsitzender Gerhard Bihler. Stimmungsvolle spanische Musik und die humorvolle Einlage von Gerlinde Kledtke alias „Frau Huber“ – als Mirós-Putzfrau – begleitete die Eröffnung. Für die Heimbewohner sprach Else Hein ein dickes Lob aus für die kulturellen Aktivitäten im Seniorenheim.

Quelle: Der neue Tag 02.07.2011 www.oberpfalznetz.de

Nachhilfe in sozialer Kompetenz

Freitag, Juli 1st, 2011

Reger Austausch zwischen Generationen: Schüler kümmern sich um Senioren

Weiden. (rdo) Der zwischenmenschliche Umgang steht in keinem Lehrbuch. In unserer Gesellschaft, in der häufig beide Elternteile berufstätig sind und nur noch selten mehrere Generationen unter einem Dach leben, fehlt es oftmals an der Sozialkompetenz zwischen den Generationen. Die Kinder verbringen den Nachmittag in Ganztagsklassen oder Horten. Mit einem Sozialpraktikum will die Pestalozzischule die Defizite wettmachen.

Die Mittelschule fördert den Erfahrungsaustausch in der Praxisklasse 9c jede Woche mit zwei Schulstunden, in denen sich die Jugendlichen um die Bewohner der Weidener Seniorenheime Eleonore Sindersberger, Hans Bauer, Franz Zebisch und St.- Michael-Zentrum kümmern. Die gemeinsamen Aktionen bestanden aus Basteln, Malen, Vorlesen für sehbeeinträchtigte Senioren und Backen. Die Schüler machten ihnen Mut, brächten neue Lebensfreude in die Altenheime, freut sich Hermine Strunz vom Betreuungsteam des St.- Michael-Zentrums.

Angenehme Erfahrungen

Beim Schulfest sowie beim Fest der Jahreszeiten im Wohnheim kamen Alt und Jung zusammen. Bewohnerin Erika Rittner berichtet von angenehmen Erfahrungen mit den Schülern, die mit den Senioren unter anderem über tagesaktuelle Ereignisse und Schulthemen sprechen. Im Gegenzug lernen die Schüler die Sichtweise der älteren Generation kennen und verstehen, können daraus wertvolle soziale Kompetenz für den Umgang zwischen den verschiedenen Altersgruppen schöpfen. Schulleiter Roland Schwertsik begrüßt, dass die Schüler die Aktionen mit Freude angehen und dankt Klassenlehrer Herbert Wach für den vorbereitenden Unterricht.

Jüngst betreuten 20 Schüler Senioren in Rollstühlen bei einer Stadtführung, die Förderlehrerin Claudia Lorenz organisiert hatte. Sie holten die Senioren vom St. Michael-Zentrum ab und brachten sie später wieder zurück. Dr. Sebastian Schott vom Amt für Kultur- und Tourismus erläuterte die Sehenswürdigkeiten rund um das Alte Rathaus mit dem ehemaligen Stadtbach, den Hussitenkugeln und der Apotheke mit dem katholischen und evangelischen „Türl“.

Quelle: Der neue Tag 25.06.2011 www.oberpfalznetz.de