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Archive for September, 2015
Pflegetruck macht in Weiden Station
Montag, September 28th, 2015Pflegetruck in Weiden
Montag, September 28th, 2015Weiden. (esm) Der Pflegetruck hat auf seiner Bayerntour in Weiden Halt gemacht. Die Aktion soll die Wichtigkeit menschlicher Pflege vermitteln. Für die Veranstalter der Diakonie und Caritas ist das ein bedeutender Schritt: „Es fehlt vor allem an Zeit, Geld und Personal.“ Um für dieses Thema zu sensibilisieren, erwartete die Besucher ein Geldverteilungsspiel, eine überdimensionale Sanduhr sowie der Alterssimulator GERT. Mit Gewichten, Kopfhörern und einer Brille altern die Gäste um 50 Jahre. Mit welchen Belastungen und Problemen Senioren zu kämpfen haben, bekamen die Besucher am eigenen Leib zu spüren. Blutzucker- und Blutdruckmessungen boten einen Einblick in den Pflegeberuf. Die Pflegeschule Erbendorf bot Bastelangebote für Senioren an, um Beschäftigungsalternativen aufzuzeigen. „Auch alte Menschen brauchen Zuwendung und Beschäftigung“, betonte Irmgard Reitzing. Am Samstag informiert der Truck erneut von 10 bis 14Uhr am Alten Rathaus.
Quelle: Der neue Tag Ausgabe vom 26.09.2015 http://www.oberpfalznetz.de/onetz/4740638-118-pflegetruck-in-weiden,1,0.html
Und plötzlich krachen die Knie
Donnerstag, September 24th, 2015Für eine menschliche Pflege fordert der Pflegetruck mehr Zeit, Geld und Mitarbeiter
Gemeinsam mit ihren Kollegen erwarten Diakon-Vorstand Karl Rühl (Vierter von rechts) und Caritas- Vorstand Bernhard Uhl (Dritter von rechts) den Pflegetruck in Weiden. Mit der Aktion soll das Thema Pflege ins Gespräch gebracht werden. Bild: Götz
Für eine menschliche Pflege fordert der Pflegetruck mehr Zeit, Geld und Mitarbeiter
Weiden. (esm) Auf einmal schmerzt der Rücken und jede Bewegung wird zur Qual. Innerhalb weniger Minuten ist es ein unlösbares Problem, sich allein anzuziehen. Unvorstellbar? Nicht im Pflegetruck, der am 25. und 26. September bei seiner Bayerntour einen Zwischenstopp in Weiden einlegt.
„Dazu haben wir uns den Alterssimulator ausgedacht, um die körperlichen Probleme im Alter zu verdeutlichen“, erläuterte Diakon Karl Rühl die Idee. Der Vorstand ist der Meinung, dieses Gefühl müsse man am eigenen Leib erfahren, um es zu verstehen. Vor allem die Hilflosigkeit sei für viele Senioren eine große Belastung. Noch schlimmer sei es aber, wenn niemand Zeit für einen habe. Und wie knapp die im Pflegeberuf bemessen ist, verdeutlicht eine überdimensionale Sanduhr im Truck. Die Veranstaltung verspricht aber auch gute Laune und Stimmung. Bevor der Truck eröffnet, empfängt die Band „Strompostkollektiv“ um zehn Uhr die Besucher. Abwechselnd mit den „Konradin Harmonists“ begleiten sie die Veranstaltung musikalisch. „Außerdem singen Bewohner der Senioreneinrichtungen Volkslieder und Schlager“, verriet der diakonische Leiter. Mit bekannten Liedern wie „Mein kleiner grüner Kaktus“ wolle man die vergangene Zeit in die heutige bringen.
Um den christlichen Aspekt hervorzuheben, sprechen die Dekane Slencka und Lukas ein Mittagsgebet in der Michaelskirche. Speziell für junge Menschen stehen moderne Computerterminals bereit, um sich über den Pflegeberuf zu informieren oder Stellenbörsen durchzustöbern. Bei Fragen stehen ihnen Mitarbeiter der Diakonie und Caritas zur Seite. Für Caritas-Vorstand Bernhard Uhl ist der Nachwuchs besonders wichtig: „Sie sind die Zukunft der Pflege und müssen deshalb an das Thema herangeführt werden“.
Die Aktion soll aber auch die drei großen Schwachpunkte im Pflegebereich ansprechen. .„Vor allem brauchen wir mehr Zeit, Geld und Personal“, sagte Diakon Karl Rühl eindringlich. Zwar wurden die Beiträge für die Pflegeversicherung erhöht, dies reiche nach Ansicht der Diakonie und Caritas aber nicht aus. So werden menschliche Leistungen vernachlässigt und selten refinanziert, obwohl sie in der Pflege wichtig seien. „Aber unter diesen Bedingungen ist das nicht möglich“, kritisierte der Geschäftsführer scharf.
Quelle Der neue Tag Weiden http://www.oberpfalznetz.de/onetz/4737466-118-und-ploetzlich-krachen-die-knie,1,0.html
Messie-Wohnungen sind tabu
Dienstag, September 8th, 2015Beschäftigungsprojekte im sogenannten zweiten Arbeitsmarkt sind längst die Ausnahme. Doch die als Werkhof bekannte Dienstleistungsagentur hat trotz politischen Gegenwinds überlebt. Dass es für diese Einrichtung dringenden Bedarf gibt, beweist die große Kundenzahl.
Weiden. (sbü) „Wir haben 38 000 Besucher im Jahr, und jeder zweite davon kauft auch etwas“, berichten Stefan Drabsch und Markus Friedrich von der gemeinnützigen GmbH „Ostbayerische Dienstleistungsagentur der Diakonie Weiden“. Die meisten kennen die Einrichtung nur unter dem früheren Namen Werkhof. Doch seit knapp zwei Jahren ist aus dem Werkhof eine Integrationsfirma mit den Arbeitsbereichen Sozialkaufhaus und Dienstleistungen geworden. „Wir mussten uns dem geltenden Förderrecht und den Marktbedingungen anpassen“, erklärt Friedrich. Er leitet als Vertreter des Trägervereins Diakonisches Werk Weiden zusammen mit Betriebsleiter Drabsch den gemeinnützigen Betrieb.
Jeder kann einkaufen
Das Pressegespräch führen wir im Slalom zwischen Wohnzimmerschränken, Sitzgarnituren, Haushaltswaren, Elektronik-Artikeln und Bekleidung. Gespendete Möbel werden abgeholt. „Es gibt kaum etwas, was bei uns nicht zu finden ist“, betont Drabsch. Aber um „Messie-Wohnungen machen wir einen großen Bogen“. Den „Überschuss in der Gesellschaft sozial verteilen“ – das stellen Drabsch und Friedrich als Zielsetzung in den Vordergrund. Allerdings sind sie auf ein breites Publikum angewiesen. Das Sozialkaufhaus könne nicht ausschließlich vom „Verkauf an Hilfebedürftige leben, auch Schnäppchen-Jäger, Flohmarkt-Händler, auch Messies gehören dazu“.
Doch die meisten seien Menschen „mit kleinem Portemonnaie“. „Sozialhilfeempfänger haben manchmal Scheu, zu uns zu kommen“, erzählen Drabsch und Friedrich. Allerdings wundern sich die beiden auch über manche Hartz-IV-Empfänger, die wegen Sonderzuschüssen für Anschaffungen „eher die teureren Angebote bevorzugten“. Fast 50 Prozent des Absatzes entfielen zwischenzeitlich auf Haushaltswaren verschiedenster Art und nicht auf Möbel. „Schrankwände mit dunklen Fronten kauft uns niemand mehr ab, die müssen wir von vornherein ablehnen“. Kostendeckung sei das Ziel. „Bezogen auf die Standorte Weiden, Vohenstrauß, Tirschenreuth und Cham erreichen wir dies auch derzeit.“ Stolz verweisen die beiden auf „nur 5 Prozent Entsorgungsfälle“.
Manchmal werden auch Gegenstände an Bedürftige verschenkt, zum Beispiel an Asylbewerber. „Strafentlassenen haben wir auch schon ganze Wohnungen eingerichtet.“ Besonders wichtig für die Kostendeckung ist für Drabsch und Friedrich der Bereich „Werkhof-Dienstleistungen“ bei der Integrationsfirma für Schwerbehinderte. Dazu zählen Umzugs- und Transporthilfen und viele „haushaltsnahen Dienstleistungen“. Es wird nach pauschalen Kostenvoranschlägen oder auf Regie abgerechnet. Dringend wird eine „weibliche Arbeitskraft mit Schwerbehinderteneigenschaft für den hauswirtschaftlichen Bereich“ gesucht.
Aktuell 40 Mitarbeiter
Derzeit sind neben den vielen ehrenamtlichen Helfern an allen vier Standorten 40 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 16 fest angestellte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. „Wir haben ein tolles Betriebsklima. Vorübergehende Schwächen Einzelner werden kameradschaftlich abgefangen“, versichern Drabsch und Friedrich. Zudem gebe es auch sozialpädagogische Begleitung. Und der Mindestlohn sei kein Thema: „Wir bezahlen nach dem höheren Tarif des diakonischen Werks“.
Hintergrund
Ein Gewinn nur für die Beschäftigten Weiden. (sbü)
Die heutige „Ostbayerische Dienstleistungsagentur“, früher Werkhof, wurde 1993 zunächst in Vohenstrauß als eines von vielen Arbeitsmarktprojekten zum Ausgleich hoher Arbeitsplatzverluste (u. a. Hölzl, Seltmann, Grundig) gegründet. Rasch kamen Spenden und Kunden aus dem westlichen Landkreis, so dass ein Jahr später auch in Weiden der Werkhof in der Christian-Seltmann-Straße eröffnet wurde. Nach zwischenzeitlicher Unterbringung in der Pressather Straße verfügt „der Werkhof“ seit 2012 in der Oberen Bauscherstraße über mehr als 2000 Quadratmeter Fläche. Weitere Standorte gibt es derzeit in Vohenstrauß, Tirschenreuth und Cham.
In der Dienstleistungsagentur werden seit ihrer Gründung zahlreiche Beschäftigungsmaßnahmen für Ältere, ungelernte Spätaussiedler, Migranten, Langzeitarbeitslose oder leistungsschwächere Jugendliche durchgeführt. Anleitung, theoretische Bildungsteile und sozialpädagogische Betreuung verhelfen zu neuen beruflichen Zukunftsperspektiven. Arbeitsmarktprojekte und soziale Dienstleistungen im öffentlichen Interesse ergänzen sich gegenseitig.
Damit dies alles auch funktioniert sind circa 30 ehrenamtliche Mitarbeiter erforderlich und auch Sachspenden. Großspenden (Möbel) werden kostenfrei abgeholt, kleinere Artikel sollten gebracht werden. Verkauf und Dienstleistungen dienen ausschließlich der Mitfinanzierung der laufenden Kosten und der Verwirklichung der „Werkhof-Idee“. Die gemeinnützige Einrichtung arbeitet nicht gewinnorientiert.
Quelle Der neue Tag
http://www.oberpfalznetz.de/onetz/4717953-118-messie-wohnungen-sind-tabu,1,0.html
Guter Ort für den letzten Weg
Dienstag, September 8th, 2015Spendenübergabe für die Sindersberger-Arche – Hospizgedanken verwirklichen
Weiden. (otj) „200 Freunde gesucht“. Mit diesem Spruch wirbt die Diakonie Weiden um Unterstützer für das Projekt Sindersberger-Arche, das die bestehende Pflege im Eleonore-Sindersberger- Haus mit palliativen Anteilen und dem Hospizgedanken verknüpfen soll. Zwei Spender übergaben vor kurzem in den gerade entstehenden Räumen jeweils einen Scheck über 1000 bzw. 2000 Euro. Diakon Karl Rühl bedankte sich mit einem Arche-Taler bei Dr. Carmen Bock von der Paracelsus-Apotheke und Ulrich Keltsch vom Evangelischen Männerverein.
„In der Sindersberger-Arche mit 13 Plätzen wollen wir schwerstpflegebedürftige Menschen und jenen, die ihren letzten Weg gehen, Hilfe in allen Dimensionen zukommen lassen.“ Es solle ein palliatives Milieu geschaffen und die Kultur eines Hospizes realisiert werden. Speziell dafür sei das Konzept maßgeschneidert worden. „Besondere Lebensphasen brauchen eben auch besondere Räume“, so Rühl. Es werde einen Aufenthaltsraum geben, in dem mehrere Pflegebetten Platz hätten. Außerdem seien die anderen Räumlichkeiten so offen gestaltet, dass Menschen, die in einem Einzelzimmer liegen müssten, ebenso das Leben auf der Station mit verfolgen könnten.
Darüber freut sich auch die Vorsitzende der Bewohnervertretung, Anneliese Hein. „Es ist so wichtig, sich geborgen zu fühlen, wenn es mal so weit ist – auch für die Angehörigen“, bekräftigt die resolute 90-Jährige, die im Eleonore-Sindersberger-Heim wohnt. Diakon Rühl betonte außerdem, dass die Spenden nicht in den Bau der Station, sondern ins Innenleben investiert würden. „Beispielsweise in spezielle Pflegebetten oder entsprechende Schulungen für die Mitarbeiter“, sagte der Diakon. Man freue sich natürlich über so große Spendensummen, aber auch wer fünf Euro spende, könne helfen. „Und jeder Spender bekommt auch einen Arche-Taler aus Porzellan.“
Das Spendenkonto des Diakonischen Werks Weiden lautet:
DW Weiden e. V.
Konto: 2608014
Bankleitzahl: 52060410
Verwendungszweck: Sindersberger-Arche
Quelle der neue Tag Weiden
http://www.oberpfalznetz.de/onetz/4709961-118-guter-ort-fuer-den-letzten-weg,1,0.html