Archive for Oktober, 2011

Tag der offenen Tür

Freitag, Oktober 28th, 2011

Weiden. Der Werkhof des Diakonischen Werks beteiligt sich mit einem „Tag der offenen Tür“ an den „Weidener Sozialtagen“. Das gemeinnützige Second-Hand-Projekt in der Pressather Straße 93 hat deshalb am Samstag, 29. Oktober, von 9 bis 15 Uhr geöffnet. Zuvor langzeitarbeitslose Frauen und Männer sortieren dort wiederverwendbare Teile aus Sachspenden aus, reinigen diese, führen kleinere Reparaturen aus und verkaufen die Haushaltsgegenstände und Textilien günstig weiter. Am Samstag können sich Besucher in aller Ruhe in der Verkaufshalle umsehen und die Beschäftigten zu den Modalitäten einer Sachspende befragen.

Der Leiter für den Bereich Arbeitsförderung im Diakonischen Werk, Markus Friedrich, bietet um 10 Uhr und um 12 Uhr Führungen an. Ferner gibt es eine Sonderaktion: 50 Prozent Rabatt auf alle einzeln ausgezeichneten Artikel, egal ob es sich um einen Wohnzimmerschrank oder einen Wintermantel handelt. Besondere Schnäppchen erwarten die Besucher im gut bestückten Textil und Flohmarktbereich. So werden zum Beispiel Bücher zum Kilopreis verkauft. Telefonisch ist der Werkhof unter 0961/21024 oder 0961/6345758 erreichbar.

Quelle: Der neue Tag Weiden, www.oberpfalznetz.de

Appelle ans Gewissen der Gesellschaft

Montag, Oktober 24th, 2011

KAB Weiden und Partner stellen „Weidener Sozialtage“ auf die Beine – Start am Dienstag

Weiden. (rdo) Arbeitslosigkeit, Leiharbeit, Überschuldung, Armut nicht nur im Alter, Vereinsamung. Dies alles prägt das Leben vieler Menschen auch in unserer Region. Am Dienstag beginnen die „Weidener Sozialtage“, mit denen die KAB und Partner den Blick für die sozialen Probleme schärfen wollen.

 

Verschiedene Aktionen machen auf die Auswirkungen vor allem der Wirtschafts- und Finanzkrise aufmerksam. Trotz Aufschwung erlebten immer mehr Menschen, wie sie an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, erklärte KAB-Kreisvorsitzender Hermann Stadler. Am Samstag stellten er und seine Mitstreiter das Programm der „Sozialtage“ vom 25. bis 29. Oktober im Stadtteilzentrum Stockerhut vor.

Die gerechte Ordnung der Gesellschaft ist der zentrale Auftrag der Politik. KAB-Diözesansekretär Markus Nickl

Neben der KAB, mit ihrer über 150-jährigen Geschichte einer der großen Sozialverbände Deutschlands, wirken die Caritas, das Katholische Bildungswerk und die Diakonie mit. „Die gerechte Ordnung der Gesellschaft ist der zentrale Auftrag der Politik“, erklärte KAB-Diözesansekretär Markus Nickl. Solidarität im Leben sei „die Zukunft, die wir meinen“. Und Sicherheit bei Rente, Krankheit, Unfall und Pflege das oberste Ziel der KAB. Bei den Sozialwahlen hätten die christlichen Verbände gut abgeschnitten. 

Im Namen der Diakonie dankte Markus Friedrich als Leiter des Arbeitsförderungszentrums (AFZ) für die Einladung, sich an den „Sozialtagen“ beteiligen zu dürfen. Für Samstag lädt er alle Interessenten zum Tag der offenen Tür in den Werkhof ein. Im Namen des abwesenden Caritas-Kreisverbandsgeschäftsführers Bernhard Uhl verlas Nickl eine Stellungnahme. „Menschen, denen es am Lebensnotwendigen fehlt, muss geholfen werden. Deshalb unterhält die Caritas Kleiderkammern. Ähnlich der Tafel erhalten Menschen Unterstützung, welche am Rande der Gesellschaft stehen.“ Stellvertretende Kreisvorsitzende Christa Burzer erinnerte an das Projekt „Licht für Uganda“: Solarleuchten gegen die Finsternis.

Präses Armin J. Spießl wies auf die Verantwortung der Kirche und Sozialverbände hin, Politiker auf die Missstände in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Die Schere zwischen Arm und Reich dürfe sich nicht weiter öffnen. Jeder müsse das Recht auf einen gerechten Lohn erhalten. „Arbeit muss sich lohnen.“

 Quelle: Der neue Tag, Weiden www.oberpfalznetz.de

Gott mit vielen Stimmen loben

Montag, Oktober 24th, 2011

Evangelische Dekanatssynode zieht Bilanz – Dr. Wappmann: Gemeinsame Kirche kein Muss

Weiden. (eie) „Ich weiß nicht, ob Jesus eine Einheitskirche gewollt hat“, sagte Pfarrer Dr. Volker Wappmann in seiner Predigt zum Auftakt der Herbstsynode des Dekanats. Er sei sich zwar bewusst, dass Protestanten und Katholiken „irgendwie zusammengehören“. Dass dieser Umstand auch zu einer gemeinsamen Kirche führen müsse, verneinte der Prediger jedoch.

Er hält es lieber mit Romano Guardini und dem Psalm 150. Danach „möchte Gott mit vielen Stimmen gelobt werden.“ Wer nun im Konzert der Religionen welches Instrument spielen solle, mochte Dr. Wappmann nicht entscheiden. Das Instrument des Gotteslobes im Protestantismus ist für ihn jedoch eindeutig die Posaune. So bezeichnete der Prediger den Reformator Martin Luther als die „Posaune Gottes in einer Zeit, in welcher die Kirche abgewirtschaftet hatte“.

Martin Luther war eine Posaune Gottes in einer Zeit, in welcher die Kirche abgewirtschaftet hatte.
Pfarrer Dr. Volker Wappmann

 

Dr. Wappmanns Forderung, die Protestanten müssten mit den anderen Konfessionen „harmonisch zusammenspielen“, ist zumindest auf regionaler Ebene offenbar bereits längst alltägliche Praxis. Dies brachte der katholische Regionaldekan Gerhard Pausch in seinem Grußwort zum Ausdruck. Er sei „dankbar für das gute ökumenische Miteinander“ in der Region.

Diakonie erfolgreich

Im Nachklang des Papstbesuches erfuhr Martin Luther auch hier die Anerkennung der katholischen Kirche. Dessen „Triebfeder ist die Frage nach Gott gewesen“ zitierte Pausch Benedikt XVI. Dekan Dr. Wenrich Slenczka verwies in seinem Bericht auf eine Vielzahl lebendiger und erfolgreicher Aktivitäten. Ganz besonders freue er sich über die positive Entwicklung des Diakonischen Werks (DW). „Wir sind wieder in sicherem Fahrwasser“, sagte der Dekan. Er lobte ausdrücklich Diakon Karl Rühl, der seit Beginn dieses Jahres das DW leitet und jüngst zum Verwaltungsrat mit noch größerer Verantwortung avancierte. „Es hat sich seither viel verbessert“, so Dr. Slenczka. Sein Dank ging auch an alle, die im DW mitarbeiten. Der Dekan machte klar, dass trotz aller Strukturveränderungen in der Kirche, die christliche Identität unangetastet bleibe. „Wir sind getauft auf den Glauben an Jesus Christus. Das ist unsere Grundlage“, so Dr. Slenczka. Weder die Veränderungen noch der Erhalt von Strukturen dürften zum Selbstzweck werden. Moderiert von Käthe Pühl und Dr. Ehrenfried Lachmann, ging das Arbeitsprogramm der Synode über die Bühne. Synodalin Pühl trug auch den Finanzbericht vor. Das Gremium beschloss einstimmig, den Prozentsatz für die Verringerung der Grundzuweisung für ein Jahr auf fünf Prozent festzulegen.

Dekanatsmissionspfarrer Andreas Ruhs und Synodalin Renate Bärnklau berichteten über die Zusammenarbeit des Dekanats mit der Bibelschule Mwika in Tansania. Sie betonten die notwendige finanzielle Unterstützung der Gemeinden des Dekanats für die Ausbildung der Evangelisten und den Ausbau der Wasserversorgung bei den afrikanischen Partnern. Auch kleinere Einzelspenden seien willkommen.

Dank an Mitarbeiter

Pfarrer Stefan Merz wies darauf hin, dass auf www.weiden-evangelisch.de eine Fülle von Informationen über die Aktivitäten im Dekanat abrufbar seien. Dekan Dr. Slenczka dankte den Mitarbeitern in allen Bereichen für ihre Leistungen. Helmut Bremer von der Verwaltungsstelle Sulzbach-Rosenberg erhielt als Dank für 20-jährige Tätigkeit in der Kirche (und 40-jährige Arbeit im Öffentlichen Dienst) ein Buchgeschenk.

Quell: Der neue Tag Weiden

Pflege ohne Gitter und Gurte

Donnerstag, Oktober 13th, 2011

Weidener Heime wollen „freiheitsentziehende Maßnahmen“ vermeiden

Weiden. (rg) Gitter am Gestell sollen verhindern, dass Senioren aus dem Bett fallen. Eigentlich. Stattdessen erhöht sich die Verletzungsgefahr gerade durch die Barriere: wenn die Pflegebedürftigen versuchen, über das Gitter zu klettern. Der Sinn von sogenannten „freiheitsentziehenden Maßnahmen“ in Pflegeheimen ist inzwischen höchst umstritten. Auch bei den Verantwortliche in Pflegeheimen selbst. Und so verpflichten sich die acht Weidener Einrichtungen, auf Gurte und Gitter künftig möglichst zu verzichten.

Dieses Bemühen dokumentieren Zertifikate, die OB Kurt Seggewiß und Bärbel Otto, Leiterin der städtischen Seniorenfachstelle, am Mittwoch im Rathaus überreichen. Der vorläufige Abschluss eines Projekts, das die Heimaufsicht der Stadt vor eineinhalb Jahren gestartet hatte. Ziel: „die Reduzierung körpernaher freiheitsentziehender Maßnahmen“. Sämtliche Pflegeheime, so freut sich Bärbel Otto, hätten sich beteiligt, um ein zeitgemäßes Maß „zwischen Fürsorge und Autonomie“ (Projekttitel) zu finden. Sie nahmen an Infoveranstaltungen teil, schulten das Personal

 

 

Weltweit zeigt keine Studie einen positiven Effekt von Fixierungen. Projektleiterin Bärbel Otto

 

 

Dafür gibt es Urkunden für das AWO-Seniorenheim Franz Zebisch und das Pflegeheim des Diakonischen Werkes. „Sonderzertifikate“ erhalten das AWO-Seniorenheim Hans Bauer, das BRK-Seniorenwohn- und -pflegeheim sowie das St.-Michaelszentrum. Denn sie schrieben sogar in ihrer Konzeption fest, auf Fixierungen gänzlich zu verzichten. Auch die restlichen Heime bemühten sich weiter um Zertifikate, versichert Bärbel Otto. Vereinzelt fehlten dazu noch Mitarbeiterschulungen. Im März 2010 hätten noch alle Einrichtungen auf Gitter und Gurte gesetzt, um eine Sturzgefahr zu bannen oder „herausfordernden Verhaltensweisen“ zu begegnen, blickt die Projektleiterin zurück. Eine Praxis, die den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht. Denn die besagten, dass die „freiheitsentziehenden Maßnahmen“ (FEM) die Risiken oftmals sogar noch erhöhen.

„Fixierte Menschen stürzen mindestens gleich häufig wie nicht fixierte“, zitiert Bärbel Otto aus Untersuchungen. Und sie stürzten schwerer. Fazit: „Weltweit zeigt keine Studie einen positiven Effekt von Fixierungen.“ „Sichere Pflege ohne FEM ist möglich“, behauptete Bärbel Otto gegenüber den Heimleitungen – „und wir haben damit offene Türen eingerannt“. Dafür dankt auch OB Kurt Seggewiß den Verantwortlichen. Er verweist auf Artikel 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

HINTERGRUNG

Lieber Partner als Überwacher

Weiden. (rg) So ausufernd der Name, so klein, aber fein die Besetzung. Die einstige Heimaufsicht heißt jetzt „Fachstelle Pflege- und Behinderteneinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht“ – kurz: FQA – und besteht aus vier Mitgliedern: Evelyn Friedmann vom Gesundheitsamt, Sozialamtsleiter Christian Hölzl, Bärbel Otto, Leiterin der Seniorenfachstelle der Stadt, und Dr. Renate Kersten-Nickl. Dieses „multiprofessionelle Team“ prüft die Qualitätsstandards in den Pflegeeinrichtungen, versteht sich dabei aber „nicht als Überwachungsbehörde, sondern als Partner und Ratgeber“, wie Evelyn Friedmann betonte. Die aktuellen Prüfberichte sollten bereits seit 1. Oktober im Internet abrufbar sein (www.weiden.de/soziales/fqa/). Bärbel Otto bat allerdings für Verständnis, dass ein Unfall von Koordinator Hölzl dazwischenkam. Erst im Januar könnten die Berichte veröffentlicht werden.

Erfolg in Zahlen

Vor eineinhalb Jahren ergriff Bärbel Otto von der FQA (Heimaufsicht der Stadt) die Initiative: Die acht Pflegeheime der Stadt sollten fortan „freiheitsentziehende Maßnahmen“ (FEM) – das Fixieren von Bewohnern an Bett, Stuhl oder Tisch – vermeiden. Den Erfolg belegt die Leiterin des Projekts „Zwischen Fürsorge und Autonomie“ mit einer Studie: Im Juli 2010 fand sie demnach unter 632 Heimbewohnern in Weiden 123 vor, bei denen FEM angewandt wurden. Ein Jahr später waren es 629 Bewohner – und nur mehr 72 FEM.

Die „Fixierungsquote“ verringerte sich damit von 19,5 auf 11,4 Prozent. Nicht nur ein Rückgang um 41,5 Prozent – „auch in Dauer und Intensität“ hätten die Maßnahmen abgenommen, berichtet die Expertin. Wohlgemerkt: Stand der Studie ist Juli. Bärbel Otto zu den Verantwortlichen: „Das ist längst Geschichte. Sie sind natürlich schon wieder viel weiter.“ (rg)

Weitere Informationen im Internet:

www.stmas.bayern.de/pflege/pflegeausschuss/fem-leitfaden.pdf

www.redufix.de

www.leitlinie-fem.de/materalien/sonstiges/

Quelle: Der neue Tag, Weiden www.oberpfalznetz.de

Eine Investition mit Botschaft

Dienstag, Oktober 11th, 2011

Diakonie-Zentrum setzt auf Blockheizkraftwerk – Gegenfinanzierung eingeplant

Weiden. (fku) Die Zukunft beginnt im Keller. Zumindest gilt das für das Diakonische Werk in der Sebastianstraße. Dort arbeiten nun zwei neue Blockheizkraftwerke, die das Gebäude mit Wärme versorgen und gleichzeitig Strom produzieren. Solche Formen alternativer Energiegewinnung „werden die Zukunft sein“, sagt Diakon Karl Rühl über die Investition.

100 000 Euro investiert

Grund dafür war ein ohnehin großer Sanierungsbedarf: Eine neue Heizanlage für das Gebäude, in dem unter anderem Senioren wohnen, musste her. Mit der neuen ließ die Diakonie dann gleich noch die Kraftwerke, einen Gasbrennwertkessel (ein hocheffizienter Heizkessel für Warmwasserheizungen) und einen Hygienespeicher einbauen. Alles in allem belaufen sich die Kosten auf 100 000 Euro. Auf den ersten Blick eine stolze Summe. Aber, so Florian Wagner von der Firma Vaillant, die die Technik zusammen mit der benachbarten Weidener Firma „Müller – Haustechnik“ lieferte: „Über die Stromkosten lässt sich die Investition über zehn Jahre gegenfinanzieren.“ „Jetzt muss sich nur noch in der Praxis erweisen, dass das stimmt“, so Rühl. Die weiteren Planungen machen aber deutlich, dass er nicht allzu pessimistisch ist. So sollen bald auch die anderen großen Pflege-Häuser der Diakonie, etwa das Sindersberger-Seniorenheim, ebenfalls Blockheizkraftwerke bekommen. Rühl betont zwar, dass sich solche Kraftwerke nur in Häusern wie Seniorenheimen lohnten, da hier das ganze Jahr über Warmwasser benötigt werde.

Modellcharakter

Dennoch sieht er auch einen gewissen Modellcharakter – gerade vor dem Hintergrund der derzeitigen Energie-Diskussion in Weiden. In der Diakonie seien nämlich ohnehin alle Häuser verpflichtet, auf alternative Energien zu setzen. Von dieser Neuerung gehe „die Botschaft aus: Man kann alternative Energien nutzen und mit ihnen betriebswirtschaftlich arbeiten.“

Quelle: Der neue Tag, Weiden www.oberpfalznetz.de