Archive for September, 2014

140 Senioren besuchten mit der Diakonie Weiden die Rummelsberger Anstalten

Montag, September 29th, 2014

rummelsbergerausflug

Mit 3 Bussen sind die Nordoberpfälzer in das Diakoniezentrum Rummelsberger bei Nürnberg angereist. Seit 125 Jahren prägt Rummelsberg die bayerische Diakonie- und Kirchenlandschaft. Fast jeder Teilnehmer hatte schon einmal zu Rummelsberg einen Kontakt. Der Busfahrer lag im Wichernkrankenhaus, die Frau aus Plößberg arbeitete im Brüderhaus, ein Diakon kommt aus Weiden, die Nichte ist im Berufsbildungswerk und ein anderer lebte als Kriegswaise im Raumerhaus. 1300 Diakone und Diakoninnen haben in Rummelsberg ihr geistliches Zentrum und ca. 5700 Mitarbeiterinnen arbeiten bei den Rummelsbergern. Unter der Leitung von Diakonievorstand Diakon Rühl, Frau Lindner aus Floß und der Leiterin der kirchlichen Sozialarbeit Frau Deutschländer erlebten die Senioren den idyllischen  Ort Rummelsberg. Das ursprünglich bäuerliche Gelände überließ die Familie Rummel den ersten Diakonsbrüdern. Diese bauten ein geistliches Gemeinschaftshaus auf, errichteten eine Kirche und nahmen Hilfesuchende auf. Heute ist Rummelsberg ein Diakoniedorf und mit ihren Hilfsfelder in Bayern und in Übersee tätig. Die Ursprünge gehen auf Johann Hinrich Wichern und den ersten Aufbrüchen des CVJMs zurück. Wicherns Ansatz machte den jungen erweckten Männern Mut sich zusammenzutun und eine Dienst-, Lebens- und Sendungsgemeinschaft am Vorbild eines franziskanischen Drittordens zu entwickeln. So entstand die Landesdiakonenanstalt, in der man bis heute einen weltlichen und geistlichen Beruf erlernt. Heute ist dies in der Regel ein Bachelor in der sozialen Arbeit oder Pflegewissenschaften und ein Bachelor in der Theologie. Ihren Dienst verrichten die Diakoniker in allen Bereichen des öffentlichen Lebens, vornehmlich in der Kirche und Diakonie. Die Senioren waren von den Begegnungen mit den jungen Studierenden in Rummelsberg angetan, erkundeten zu Fuß das Diakoniedorf und stärkten sich bei Kaffee und Kuchen im Tagungszentrum. Ihren Abschluss fand die ½ Tagesreise in der selbsterbauten Brüderkirche mit ihren 7 Werken der Barmherzigkeit.

Ehrengard Freifrau von Lindenfels

Donnerstag, September 4th, 2014

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Thumsenreuth. Ehrengard Freifrau von Lindenfels ist tot. Nur knapp einen Monat nach ihrem 90. Geburtstag schloss sie am Dienstag für immer die Augen. Die aus einer preußischen Offiziersfamilie stammende Baronin kam auf der Flucht vor den Russen im Winter 1945 mit einem Pferdetreck aus Oberschlesien mit Mutter und Geschwistern ins zerstörte Berlin.

Die ausgebildete Gutssekretärin lernte bei einem Gutsherrentreffen in Thumsenreuth ihren späteren Ehemann Karl-Theodor Freiherrn von Lindenfels kennen. Aus der 1951 geschlossenen Ehe gingen fünf Kinder hervor.

Neben der Bewirtschaftung und den Erhalt von Land- und Forstbesitz rund um Schloss Thumsenreuth machte sich die Verstorbene auch durch ihre wertvolle kirchliche Mitarbeit, ihr zwölfjähriges Mandat im Kreistag, als Laienrichterin und Schöffin einen Namen.

An ihrem 90. Geburtstag würdigte Krummennaabs Bürgermeister Uli Roth die Lebensleistung von Freifrau von Lindenfels durch ihren Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde.

Die Trauerfeier in der Ägidienkirche Thumsenreuth beginnt am Samstag, 6. September, um 14.30 Uhr. Ihre letzte Ruhe findet die Verstorbene auf dem Familienfriedhof.


Glückwünsche im Schlossgarten

Familienangehörige und Festgäste gratulieren Baronin Ehrengard Freifrau von Lindenfels zum 90.

Thumsenreuth. (den) Mit einem großen Empfang im liebevoll dekorierten Schlossgarten feierte Baronin Ehrengard Freifrau von Lindenfels im Kreise zahlreicher Familienangehöriger und Festgäste 90. Geburtstag.

Bei strahlendem Sonnenschein hieß Sohn Bertold im Namen seiner Mutter die Besucher willkommen und dankte ihnen für ihre Teilnahme am Ehrentag von Ehrengard von Lindenfels. Er bat Gott um seinen Segen für diesen denkwürdigen Tag. Die Laudatio hielt Bürgermeister Uli Roth, der stellvertretend auch die Grüße und Glückwünsche von Landrat Wolfgang Lippert überbrachte.

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Preußische Offiziersfamilie

Im Jahr 1924 erblickte Baronesse Ehrengard von Viebahn als Tochter eines Gutsbesitzers in Sachsen das Licht der Welt. Sie entstammt einer preußischen Offiziersfamilie: Großvater und Onkels waren Generäle. Als Kind erlebte sie die wirtschaftlichen Probleme der Weimarer Republik, als Jugendliche die Zeit des Dritten Reiches und des Zweiten Weltkriegs.

Nach der Schule besuchte sie eine Hauswirtschaftsschule, erlernte die landwirtschaftliche Führung und wurde im Außendienst von landwirtschaftlichen Großbetrieben eingesetzt. Außerdem war sie ein Jahr in Wittenberg im Luther-Haus als Sekretärin tätig. Dort genoss sie auch eine Zusatzausbildung in Bibelkunde. Mit 20 Jahren war Ehrengard von Lindenfels Gutssekretärin in Oberschlesien und erlebte im Winter 1945 die Flucht vor den Russen, mit einem Pferdetreck kam die Familie mit Mutter und den Geschwistern ins zerbombte Berlin. Beinahe wäre die Jubilarin evangelische Ordensschwester – eine Aidlinger Diakonisse – geworden. Aber als sie 1951 bei einem Gutsherrentreffen in Thumsenreuth weilte, lernte sie ihren späteren Ehemann, Freiherrn Karl-Theodor von Lindenfels, kennen und lieben. Noch im gleichen Jahr war Hochzeit. Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder – zwei Söhne und drei Töchter – hervor. Die beiden Söhne behielten ihre Wurzeln in der Oberpfalz, Tochter Hildburg heiratete nach Paris, Christa nach Lüneburg und Marie-Luise nach Leverkusen.

Die gute land- und forstwirtschaftliche Ausbildung wurde ihr sehr schnell zum Vorteil: Mit viel Fingerspitzengefühl und Intelligenz bewirtschaftete sie zusammen mit ihrem Mann den Land- und Forstbesitz rund um Schloss Thumsenreuth und trug so auch über den Tod ihres Ehemannes im Jahr 1980 hinaus in hohem Maß zum Erhalt des Schlosses und seiner landwirtschaftlichen Aufgaben bei.

Kirchliche Arbeit geleistet

Seit ihrer Ankunft in Thumsenreuth leistete sie wertvolle und nicht mehr wegzudenkende kirchliche Mitarbeit. Sie gab gut 20 Jahre lang Unterricht für viele Mädchen und Buben anstelle von Kindergottesdiensten und hielt eine zeitlang sogar den evangelischen Kirchenchor aufrecht und übernahm eine Schulpflegschaft.

Viele Jahre gehörte Baronin Ehrengard von Lindenfels dem Vorstand der Diakonie an. Durch ihre Verwurzelung im christlichen Glauben war es ihr stets ein Anliegen, das Wort Gottes über Bibelstunden, die sie mit Leidenschaft und viel Herzblut leitete, weiter zu transportieren. Bei den „Tagen mit der Bibel“ in der Ägidienkirche sei es ihr immer wieder gelungen, namhafte Referenten zu verschiedenen Themen zu verpflichten.

„Bei ihrem politischen Wirken mit stets großem Engagement verdienen die Ehrenmitgliedschaft im CSUOrtsverein Krummennaab/Thumsenreuth und ihr zwölfjähriges Mandat im Kreistag eine besondere Würdigung“, sagte Bürgermeister Roth. „Auf sozialem Gebiet sollten die Tätigkeit als Laienrichterin in Weiden für vier Jahre und die drei Perioden als Schöffin in Regensburg nicht unerwähnt bleiben.“

In Würdigung ihrer Lebensleistung in den Bereichen des kirchlichen, politischen und sozialen Engagements bat Bürgermeister Uli Roth die Jubilarin um einen Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde. Auch der Familiensenior, der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Marktredwitz, Freiherr Hans-Achaz von Lindenfels, hielt eine bewegende Ansprache.

Voller Bewunderung

An ihrem Jubeltag bewirteten zu den Klängen des Evangelischen Posaunenchores Dr. Bertold Freiherr von Lindenfels und Ehefrau Dr. Elvira Freifrau von Lindenfels die vielen Gäste festlich. Die sichtlich erfreute und gerührte Jubilarin dankte ihren Gratulanten, die sie auf ihrem langen Weg durch Politik und in ihrer Tätigkeit für die evangelische Kirche begleitet haben. Die Gäste verabschiedeten sich mit den besten Wünschen und voller Bewunderung für die Lebensleistung dieser bemerkenswerten Frau.

Quelle: Der neue Tag, Weiden www.oberpfalznetz.de