Archive for Januar, 2012

In der Erfolgsspur – Diakonie: Bericht von Vorstand Karl Rühl

Freitag, Januar 27th, 2012

Weiden. (eie) „Wir sind wieder in sicherem Fahrwasser“, hatte Dekan Dr. Wenrich Slenczka bei der Synode seines Amtsbezirkes im vergangenen Oktober gesagt. Gemeint war die positive Entwicklung des Diakonischen Werks (DW). Sein Lob galt damals besonders Diakon Karl Rühl. Dieser berichtete nun, drei Monate später, als Geschäftsführender Vorstand bei der Mitgliederversammlung des DW über Veränderungen und Aktivitäten seiner Organisation. Mit der neuen Satzung sei man alten strukturellen Problemen nachgekommen sowie den Vorgaben des Landesverbandes gefolgt, sagte Rühl.

 

Das DW Weiden werde in der Öffentlichkeit anerkannt und als gewichtiger Wohlfahrtsverband wahrgenommen. „Wir sind in der gesamten nördlichen Oberpfalz tätig“, so der Geschäftsführer. Viele Standorte Mit Beratungsstellen, Kurzzeitpflege und Sozialstation im Diakoniezentrum (Sebastianstraße), dem St. Michaelszentrum (Leimbergerstraße), dem Eleonore-Sindersberger-Altenheim (Friedrich-Ebert-Straße) sowie den Werkhöfen Pressather- und Bauscherstraße ist das DW in Weiden vertreten. In Speichersdorf führt man das Luise-Elsäßer-Haus und in Tirschenreuth, Vohenstrauß und Cham gibt es weitere Werkhöfe. „Zurzeit sind etwa 340 Menschen in der Diakonie Weiden beschäftigt“, berichtete Rühl.

Der Jahresumsatz betrage 11 Millionen Euro bei einer Eigenkapitalquote von 42 Prozent. Alle Einrichtungen seien voll ausgelastet. Stolz könne das DW auf die Prüfberichte (Note 1,4) und die Kundenzufriedenheit (1,1) sein. Der Geschäftsführer erläuterte zahlreiche Sanierungsmaßnahmen und Aktivitäten: unter anderem die Erneuerung der Außenanlagen sowie des Kinderspielplatzes im Frauenhaus, die Installation eines Blockheizkraftwerks im Diakoniezentrum sowie eine integrierte Tagespflege für alle Altenhilfeeinrichtungen. Rühl berichtete außerdem von den Modernisierungsmaßnahmen des Sindersberger-Altenheims (Bewertung 1,2), der für 2012 geplanten „Integrationsfirma“ sowie von Diakoniereisen, der Teilnahme an Projekten und der Mitarbeit in verschiedenen regionalen Gremien.

Weitere Informationen im Internet: www.diakonie-weiden.de

Quelle: Der neue Tag, Weiden www.oberpfalznetz.de

Gehirn schrumpft nicht wie ein Kaugummi

Donnerstag, Januar 19th, 2012

Diakon Karl Rühl fordert Senioren auf, in Bewegung zu bleiben – „Nein-Sager“ werden ernster genommen

 

Kaltenbrunn. (bk) „Bewegung ist die Grundlage für ein sinnvolles Leben im Alter und ist Grundlage dafür, dass das Gehirn aktiv bleibt. Dies schrumpft nicht wie ein Kaugummi, sondern wächst bis zum Schluss.“ So unterhaltsam stieg Diakon Karl Rühl beim Senioren-Nachmittagstreff im vollen Gemeindehaus in seinen Vortrag ein.

„Proben Sie den Aufstand“

Der Vorstand des Diakonischen Werkes Weiden verglich den Menschen mit einem Baum als dem ältesten Symbol für Leben. Würdevoll und nützlich zugleich könne ein Baum bis ins hohe Alter Früchte tragen. Ein Baum sei verbunden mit der Umwelt, aber lebe selbstständig. Die Kunst der Selbstständigkeit bedeute nicht nur Ja-Sagen. Menschsein heiße vor allem auch, Nein-Sagen zu können. „Proben Sie ruhig ab und zu den Aufstand und sagen Sie Nein. Die Welt wird Sie ernster nehmen“, meinte der Existenzanalytiker und Viktor-Frankl-Schüler Rühl. Menschen wie Bäume brauchten eine Quelle, aus der sie schöpften, fuhr er fort. Ein stabiler Baum brauche ein tiefes Wurzelwerk. Als Christen hätten wir eine reiche Tradition, um nicht nur den äußeren, sondern auch den inneren Menschen zu pflegen, betonte der Diakon.

 Schaffen, erleben, erleiden

„Doch wir entdecken immer wieder viele Anzeichen des Ausdürrens. Wie dünne und breite Ringe am Baum gibt es starke und schwache Zeiten. Wir sehen an einer Baumscheibe Krankheiten, Schicksalsschläge und dennoch ist der Baum reif und gewachsen“, bemerkte Rühl. Unheilbare Krankheit, Tod, Schuld stellten den Sinn vehement in Frage. Doch wie ein Baum, so seien auch wir fähig, trotz und in der Tragik Segen und Sinn zu finden. Grundsätzlich gebe es nach Frankl drei Straßen zum Sinn: Schaffen, Erleben und Erleiden. Ein Baum speichere unter der Rinde laufend Nährstoffe. So sei es auch mit den Botenstoffen in unserem Gehirn, die für die Sinnerfahrungen sozusagen den Unterbau bildeten, erklärte Rühl. Dopamin sei die Rakete, der Antrieb in uns. „Sie geht an, wenn wir was begehren, wollen oder wünschen. Ohne diese Rakete bringen wir nicht einmal die Haxen aus dem Bett“, meinte der gebürtige Altmühltaler humorig.

Nur nicht rasten

Beta-Endorphin sei ein Schmerzkiller. „Wer viel lacht, der schüttet diese Glückshormone im Gehirn aus.“ Weiter ging es mit Serotonin und Oxytocin, das durch Beziehungen, Freundschaften, Nähe, Vertrauen, Gottvertrauen oder Gebet aktiviert werde. All das Aufgezählte gehe einher mit der Bewegung. „Wer rastet, der rostet. Wer seinen Arm nicht mehr bewegen kann, soll seine Hand bewegen. Wenn das nicht mehr geht, dann eben den Finger. Aufgegeben wird am Schluss. Und nicht früher“, unterstrich der Chef von 340 Mitarbeitern humoristisch und an Hand von Beispielen.

Quelle: Der Neue Tag Weiden, 19.01.2012 www.oberpfalznetz.de