Frauenhaus macht großartigen Job

Stadtrat genehmigt einmütig weiteren Zuschuss für die Einrichtung der Diakonie – In 15 Jahren 927 Frauen betreut

Weiden. (ps) In den 15 Jahren seines Bestehens hat das Frauenhaus Weiden 927 Frauen und fast ebenso vielen Kindern Zuflucht gewährt. „Das Frauenhaus macht einen großartigen Job“, berichtete Stadtrat Lutz Rittmann über seine Erfahrungen als Rechtsanwalt von Betroffenen. „Man müsste eigentlich noch mehr Geld dafür in die Hand nehmen.“

Noch mehr Geld als beantragt will der Stadtrat der Einrichtung des Diakonischen Werkes zwar nicht zukommen lassen. Über die 6150 Euro, die ab sofort jährlich als Zuschuss zu den Sachkosten neu gewährt werden sollen, herrschte allerdings Einigkeit bei allen Parteien. Die Mittel sollen laut Stadtkämmerin Cornelia Taubmann noch im Nachtragshaushalt bereit gestellt werden.

Bereits seit 1996 beteiligen sich die Stadt Weiden, die Landkreise Neustadt und Tirschenreuth an der Finanzierung der Grundkosten für das Frauenhaus. Das Diakonische Werk Weiden dagegen hat als Träger bisher Verwaltungs- und Sachkosten sowie die Miete und Mietnebenkosten allein finanziert.

Steigende Kosten
Doch auch die Diakonie bleibt von Geldsorgen nicht verschont. Unter anderem, weil sich die Refinanzierungsmöglichkeiten sozialer Arbeit in den vergangenen Jahren stark verändert haben. Der Renovierungsbedarf am und im Haus, gestiegene Energiekosten und größere Neuanschaffungen, die nach 15 Jahren für die Unterbringung erforderlich sind, machen sich natürlich ebenfalls bemerkbar. Deshalb hat die Diakonie die Kommunen um eine Mitfinanzierung der Sach- und Mietkosten gebeten.

Taubmann stellte die in mehreren Gesprächen mit der Diakonie erzielte Einigung vor: 45 000 bis 60 000 Euro fallen jährlich für Verwaltungs-, Sach-, Miet- und Nebenkosten an. Rund zwei Drittel davon trägt weiterhin die Diakonie. Den Rest – maximal jedoch 15 000 Euro pro Jahr – sollen sich Weiden, Neustadt und Tirschenreuth teilen: je nach Anzahl ihrer Bürgerinnen, die im Frauenhaus
Zuflucht finden. Durchschnittlich 41 Prozent der Hilfesuchenden kamen in den vergangen vier Jahren aus der Max-Reger-Stadt. Das würde pro Jahr rund 6150 Euro zusätzlich bedeuten, rechnete Cornelia Taubmann vor.

Die Kreistage von Neustadt und Tirschenreuth haben der neuen Vereinbarung bereits zugestimmt. Auch die Weidener Stadträte genehmigten die neue Regelung. Stadträtin Waltraud Koller-Girke hatte die aktuellen Zahlen von 2010 vorliegen, um zu
untermauern, dass der Zuschuss gerechtfertigt ist.

20 Frauen aus Weiden
Von den 54 Frauen kamen 20 aus dem Stadtgebiet, 13 aus dem Landkreis Neustadt und 3 aus dem Landkreis Tirschenreuth. 5 Frauen flohen aus anderen Bundesländern nach Weiden, weil sie hier Verwandte haben oder hier geboren wurden. Die restlichen 9 Frauen stammten aus den Bereichen Amberg-Sulzbach, Schwandorf oder Cham. Koller-Girke: „Das gleicht sich aus. Dort gehen auch Weidenerinnen hin.“

Quelle: Der neue Tag , Mittwoch 11.Mai2011 www.oberpfalznetz.de

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