Amberg. Auf Initiative der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen der Stadt Amberg trafen sich am 29.06.2022 die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Oberpfälzer Selbsthilfekontaktstellen in der Vilsstadt, um sich über ihre Aktivitäten auszutauschen. Bürgermeister Martin J. Preuß schaute bei der Sitzung vorbei und lobte die wichtige Koordinierungsarbeit. Es gründen sich immer mehr Gruppen und nur wenige Organisationen lösen sich auf. Das zeigt, dass sich die Selbsthilfe in der Gesellschaft etabliert habe und stets am Puls der Zeit sei.
Interessant waren die Berichte aus den Unterstützungsstellen. Die Weidener SEKO ist zuständig für die Nordoberpfalz, die Stadt Weiden, den Landkreis Neustadt/WN und den Landkreis Tirschenreuth. Sie haben gerade erfolgreich den 2. Selbsthilfetag durchgeführt. Die Amberger Stelle war mit u.a. am Oberpfalztag mit einem Stand aktiv, an dem sich mehrere Gruppen beteiligt hatten. Sie konnte zudem für Gruppen mehrere Workshops und Seminare anbieten. Zusätzlich wird zweimal jährlich als Brücke zur Selbsthilfe der Selbstmanagementkurs „INSEA Aktiv- Leben mit chronischer Erkrankung“ angeboten.
KISS Regensburg ist in der Oberpfalz die größte Kontaktstelle mit einem breiten Angebot an Fortbildungen und Vorträgen für Selbsthilfegruppenaktive. Über den „Runden Tisch Oberpfalz“ konnten 175 Gruppen finanziell gefördert werden. Die Kontaktstellen Regensburg und Weiden berichteten über die intensive Zusammenarbeit mit dem Bezirksklinikum Wöllershof und dem Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, das bereits mehrfach mit der Auszeichnung „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“ ausgezeichnet wurde. Die Kooperation zwischen Selbsthilfegruppen, Kontaktstelle und Klinikum Wöllershof startete dagegen neu und entwickelt sich für alle Seiten gewinnbringend.
In Neumarkt gibt es mit dem Selbsthilfehaus und dem Bürgerzentrum Pölling gute Voraussetzungen für Gruppen, sich kostenfrei zu treffen. Auch der Internetauftritt wurde hier generalsaniert. Die Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamtes Schwandorf, welche die Selbsthilfeförderung als „Nebenaufgabe“ erfüllen, sind und waren mit Corona stark ausgelastet. Die Nebenaufgabe konnte von daher hauptsächlich durch die Vermittlung und die Veröffentlichung der Gruppenkontakte im Internet bedient werden.
Gemeinsame Themen waren die Pandemiebedingungen, das regionales Gruppengeschehen, der Ausbau der Online-Selbsthilfe bzw. die Stärkung der Onlinekompetenz von Gruppen und eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit. Das Konzept eines mehrtätigen Workshops für Oberpfälzer Selbsthilfegruppen wurde im vergangenen Jahr unter dem Motto „Vom Ich zum Wir – Zusammenhalt und Gemeinschaft fördern“ erstmalig umgesetzt und soll alle zwei Jahre im gleichen Format weiter angeboten werden.
Autorin: Kerstin Bauer