Kinderkrippe auch am Samstag

SPD rät Diakonie mit ungewöhnlichem Konzept Stadt für Krippenbau zu begeistern

Weiden. (mte) Die Diakonie lässt nicht locker: Eine Krippe, die auch samstags geöffnet hat? Das wäre neu in Weiden. Und hat vielleicht gerade deshalb eine Chance. Da sind sich SPD-Fraktionschef Roland Richter und Sozialpädagogin bei der Diakonie, Dagmar Deutschländer, einig. Womöglich reicht auch eine verlängerte Öffnung wochentags bis 18 Uhr, um die Stadt nach drei vergeblichen Anläufen doch noch von der Notwendigkeit eines Krippenbaus in St. Michael zu überzeugen? Die Arbeit an einem etwas anderen Konzept jedenfalls laufen an.

 

Parallel zu den Bemühungen um erste Kostenschätzungen für die nötige Aufstockung des Gebäudes in der Friedrich-Ebert-Straße. Darüber verständigten sich seitens der Diakonie Hans-Jürgen Mehlan, Dekan Wenrich Slenczka, Kindergartenleiterin Anke Brunner und die SPD-Abordnung mit den Stadträten Josef Gebhardt, Gabriele Laurich, Brigitte Schwarz und eben Richter bei einem Treffen am Montagabend im Kindergarten.

„Bei den Öffnungszeiten könnten wir erweitern“, meint Kindergartenleiterin Anke Brunner. „Pauschalzusagen aber können wir nicht machen“, bittet Mehlan von der Verwaltungsstelle des Dekanats um Verständnis. Auch deshalb will Gebhardt „irgendwie, vielleicht mit einem Aufruf in der Presse oder bei der Gleichstellungsbeauftragten der Agentur für Arbeit“ abklären, inwiefern Bedarf an einer Samstagsbetreuung besteht.

Apropos Bedarf: Aktuell haben sich acht Kinder bei Anke Brunner für einen Krippenplatz vormerken lassen. Maximal 12 bilden eine Krippen- Gruppe. 96 Kinder besuchen derzeit den einzigen Kindergarten der Stadt unter evangelischer Trägerschaft. „Wir sind eine große Einrichtung. Und als solche kann man uns doch nicht aussparen, einen Übergang von Krippe zu Kindergarten anzubieten“, argumentiert Dekan Slenczka.

Für ein Jahr hat die Stadt den Antrag auf den Bau einer Kinderkrippe zurückgestellt. So viel Zeit aber bleibt nicht. Sonst versiegen Fördertöpfe, warnt Mehlan. Zum Beispiel der von der Regierung der Oberpfalz, aus dem bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten für einen Krippenbau abzuschöpfen wären. Entsprechend schnell will sich die SPD-Fraktion kundig machen und helfen.

Bezeichnet Richter den Ausbau der Krippenplätze doch als „politisches Leitziel der Partei“. Auch wenn sich seit 2007 die Krippenplätze in der Stadt verdreifacht haben. „Damit entstand ein enormes Kostenbündel. Für neue Krippen wird’s deshalb nun schwieriger.“ Bedarf bestehe aber wohl, sind sich Diakonievertreter und SPD-Politiker einig. Meist allerdings erst nach dem ersten Jahr der Eröffnung, weiß Mehlan aus den Erfahrungen mit anderen Einrichtungen im Dekanatsbezirk und spricht von Wartelisten, die dann wie zuletzt in Floß entstünden. Personell überbrückbar wäre eine mögliche Durststrecke bei einer solch großen Einrichtung anfangs auch finanziell, meint der Dekan zuversichtlich. „Und ein gewisses Restrisiko bleibt doch immer.“

In der Vergangenheit hat es sich gelohnt, es zu tragen. Meint Richter doch: „Vor fünf Jahren hat kaum einer geglaubt, dass in Weiden ein Krippenplatzbedarf von über 100 besteht.“ Derzeit sind 119 Plätze belegt. Acht Anfragen gibt es in St. Michael, erinnert Anke Brunner

 

Quelle: Der neue Tag Weiden, www.oberpfalznetz.de

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