Kraftakt ist geschultert

Mehr als drei Jahrelang wurde abgerissen, gemauert und umgebaut. Zwölf Millionen Euro hat die Diakonie investiert –nun ist der Bau fertig. Nicht nur den Namen, auch das gesamte Konzept hat das Wohnheim Eleonore Sindersberger weiterentwickelt.

Weiden. (sbü) Viele Heimbewohner mussten für den Umbau verlegt werden, was für alte Menschen besonders belastend ist. Doch jetzt ist die Diakonie Weiden als Bauträger und Eigentümer des Senioren- und Pflegeheims an der Friedrich-Ebertstraße auf der Zielgerade. Zukünftig heißt die Anlage nur noch Eleonore-Sindersberger. Mit der Namensänderung geht eine Anpassung des gesamten Konzepts einher.

Wohnheimträger und Heimleitung haben jetzt über die Einzelheiten informiert. „Menschen suchen immer später im Leben Hilfe in einem Alten- und Pflegeheim“, stellt Diakon Karl Rühl, Vorstand und Geschäftsführer des Diakonischen Werkes, fest. Noch vor wenigen Jahren hätten 30 Prozent „Rüstige“ im Heim gelebt, heute seien es gerade noch fünf. Der Um-und Erweiterungsbau habe diese Veränderung berücksichtigt. Deshalb wurde für demenziell-erkrankte Menschen mit speziellem Betreuungsbedarf ein rund 400 Quadratmeter großer Demenzgarten errichtet. In geschützter Umgebung bietet diese Anlage Geborgenheit, aber auch Möglichkeiten für Aktivitäten.

Arche für den letzten Weg

Schwerstpflegebedürftige und diejenigen, die laut Rühl „ihren letzten Weggehen“, finden Aufnahme in der Sindersberger Arche .Dort gibt es „ein palliatives Milieu“ sowie die „Kultur eines Hospizes“. Spendengelder werden hierfür noch unter dem Motto „200 Freunde gesucht“ benötigt. Im Zuge der Baumaßnahmen wurde die Kapazität des Heims erweitert und trotzdem in vielen Räumen mehr Platz geschaffen. „Aus drei Zimmern sind zwei geworden“, berichtet Rühl. Es gebe jetzt 130 belegbare Plätze bei einer Höchstkapazität von 139. 90 Prozent seien Einzelzimmer. 21 Zimmer sowie einzelne Wohnungen des Bereichs betreutes Wohnen könnten derzeit neu belegt werden, bestätigt der Einrichtungsleiter Diakon Wolfgang Reuther.

Alleine für die Aufstockung der Heimplätze seien drei Millionen Euro ausgegeben worden. Das Konzept wird ergänzt durch Kurzzeitpflege-plätze und eventuell zukünftig Nachtpflegeplätze. Unter dem Namen „Quartierkonzept“ gibt es auch die Möglichkeit für alte Menschen, sich am „Marktplatz“ zu versammeln oder am Essen teilzunehmen. Von einem „Kraftakt für alle Beteiligten“ spricht Heimbeiratsvorsitzende Anneliese Hein.

Trotz „Dreck und Lärm“ hätte es keinerlei Einschränkungen im Betreuungsprogramm gegeben. Im 12 000 Quadratmeter großen Gelände wurde auch der Seniorenpark neu gestaltet, der auch für Gäste offen ist. „Bewegungspunkte“ mit seniorengerechten Geräten sind geplant. An „Kunststationen“ sollen Objekte der Bewohner sowie Projekte der Gymnasien ausgestellt werden. Auch für die Parkanlage werden noch Spenden benötigt. Kritik an einer negativen öffentlichen Diskussion über Heime übt Rühl, wenn er feststellt: „Wir investieren 12 Millionen und in der Öffentlichkeit werden die Häuser schlecht geredet“.

Feier und Führungen

Der Abschluss der Umbauphase wird von28. Juni bis 1. Juli gefeiert. Die Öffentlichkeit ist dazu eingeladen. Das Programm beginnt am Donners-tag, 28. Juni, ab 19.30 Uhr mit dem Theater „Du bist meine Mutter“. Am Freitag um 19.30 Uhr ist das „Fest der Diakonie“ und das Oldie-Konzert „Lower Market Rock ’n’ Rollis King!“.
Am Sonntag, 1. Juli, ist gleichzeitig das Gemeindefest von St. Michael. Ab 10 Uhr ist ein Familiengottes-dienst mit Diakonie-Präsident Pfarrer Michael Bammesel. Es gibt Führungen durch die Räume, Stände und viel Programm.

Quelle: Der neue Tag, Printausgabe 15.06.2018

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