Archive for the ‘Diakonie & Pflege’ Category

Gute Pflege daheim

Mittwoch, August 21st, 2013

Diakonie-Kurs: Tipps und Informationen für Angehörige

21-8-13

Weiden. Was tun, wenn zu Hause ein Angehöriger zu pflegen ist? Antworten bekamen die 15 Teilnehmer, die den diesjährigen Kurs für pflegende Angehörige des Diakonischen Werks Weiden absolvierten – und diesen inzwischen mit Erfolg abgeschlossen haben.

Geleitet von Angelika Zürcher (Sozialstation) und Dagmar Deutschländer (Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit), sind Pflegekurse seit Jahren ein Angebot für Menschen, die daheim jemanden pflegen oder dies vorhaben. An zehn Nachmittagen erfuhren die Teilnehmer Wissenswertes über die Pflegeversicherung und deren entlastende Angebote für diesen Bereich.

Den Start machte dabei Gertrud Späth von der AOK. Sie informierte über die Pflegeversicherung und ihre Leistungen. Danach übten die Teilnehmer praktisch am Bett rückengerechte Pflege inklusive einfacher Lagerungstechniken. Beim Besuch des Sanitätshauses Meisel erhielten sie außerdem einen Einblick in die Fülle praktischer Hilfsmittel in der Pflege. Mit Demenzerkrankung und deren Folgen für Erkrankte und Angehörige setzte sich der Kurs an einem Nachmittag anhand des Films „Eines Tages“ auseinander.

Zusammen mit Pfarrerin Edith Lang ließen die Teilnehmer sich auf die Thematik Leiden, Endlichkeit und Sterben ein. Im regen Austausch während der Gruppennachmittage stärkten sie sich außerdem gegenseitig bei ihrer verantwortungsvollen Aufgabe, ihren Angehörigen nah zu sein – und sich doch nicht zu überlasten. Stattdessen, erfuhren sie, ist es besser, neben den entlastenden Pflegehilfsmitteln auch die Angebote der Verhinderungs- und Tagespflege, Betreuungsleistungen bei Demenz oder die Kurzzeitpflege in Anspruch zu nehmen.

Für die Teilnehmer war der Kurs kostenlos; er ist eine Leistung im Rahmen der Pflegeversicherung und wird von der Pflegekasse bezahlt.

Quelle: Der neue Tag, Weiden www.oberpfalznetz.de

Diakonie „sehr gut“

Dienstag, August 20th, 2013

Kurzzeitpflege ausgezeichnet – Claudia Hermann Leiterin

Weiden. (esc) „Trotz der Doppelbelastung hat sich der Einsatz gelohnt“, sagt Claudia Hermann. Seit zwei Jahren leitet sie die Kurzzeitpflege der Diakonie in der Sebastianstraße. Nun hat sie auch ganz offiziell die Leitung der Diakonie Pflegestation übernommen: Mit einem Schnitt von 1,4 hat die gelernte Krankenschwester ihre Prüfung zur leitenden Pflegefachkraft abgeschlossen.

Diakon Karl Rühl ist sehr stolz auf seine Mitarbeiterin: „Sie hat für das Haus eine Bravourleistung geschafft.“ Zusätzlich zu ihrem hervorragenden Abschluss zeichnete nämlich der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) die stationäre Einrichtung mit 1,0 aus. Hier wurden die Kriterien Pflege und medizinische Versorgung, Umgang mit demenzkranken Bewohnern, soziale Betreuung und Alltagsgestaltung sowie Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene bewertet. Auch die Bewohner selbst bewerteten die Pflegeeinrichtung mit „sehr gut“.

20-8-13

„Unser Heim in Weiden ist auf die Kurzzeitpflege spezialisiert“, erklärt Rühl. Mit einem Pflegefachkraftanteil von 75 bis 80 Prozent liegt das Haus weit über der Mindestgrenze des Pflegefachkraftschlüssels. Gleichzeitig sei aber die Einrichtung in der Sebastianstraße das kleinste Heim in Bayern. „Es ist ein schwieriges Unternehmen, die Qualität ist entscheidend.“

„Die letzten vier Jahre war ich auf Weiterbildung – und das zusätzlich neben der Arbeit“, erzählt Claudia Hermann. Die gelernte Verkäuferin hat ihre Ausbildung als Krankenschwester in München absolviert und war anschließend im Klinikum Weiden und in Lindenlohe tätig. Nach dem Mutterschutz arbeitete sie in der ambulanten Pflege und bekam kurz darauf eine Nachtdienststelle bei der Diakonie. „Seit zwölf Jahren arbeite ich nun schon hier. Krankenschwester zu werden, war schon immer mein Traum.“

Quelle: Der neue Tag, Weiden www.oberpfalznetz.de

Großer „Markttag“ im Zeltlager: Senioren besuchen Kinder

Mittwoch, August 22nd, 2012

Weiden. Die Zusammenkunft zwischen älteren Menschen und Kindern ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des Zeltlagers, der auf beiden Seiten großen Anklang findet: Die Senioren des Eleonore-Sindesberger-Altenheims besuchten wieder das Kinderzeltlager „SMALL“ der Evangelischen Jugend Weiden in Plößberg, das zehn Tage lang unter der Leitung von Giuliana Gargiulo und Lukas Bieber stattfand. Die Gäste kamen zum Markttag, bei dem die 140 Kinder spielerisch lernten, wie das Wirtschafts-/Finanzsystem funktioniert: vom Arbeitsamt, an dem Kinder Jobs vermittelt bekamen, bis hin zu Spielstationen, an denen sie Geld verdienen und ausgeben konnten. Betreut wurden sie von 42 Ehrenamtlichen und begleitet auch von Dekanatsjugendreferentin Doris Kick. Auch der „Förderverein Zeltlager Plößberg“ unterstützte das Projekt tatkräftig. Das Zeltlager findet bereits seit fast 40 Jahren statt und ist bei Kindern zwischen 7 und 12 Jahren sehr populär.

Quelle: Der neue Tag, www.oberpfalznetz.de  

Senioren des Sindersberger-Altenheims werden bei Sommerfest nach Russland entführt

Dienstag, August 21st, 2012

Weiden. Pünktlich zu Beginn des Sommerfestes des Eleonore-Sindersberger-Altenheims strahlten nicht nur die Bewohner, sondern auch die Sonne. So konnte Heimleiter Bernd Hensel rund 120 Gäste im Garten auf eine Reise nach Russland mitnehmen. Ganz entsprechend des Jahresthemas „Begegnungen“ begaben sich „Putzperle Huber“ (Gerlinde Kledtke) und ihr Sohn „Fonse“ (Tina Meyer) dorthin. Was sie dort alles erlebten und wem sie alles begegneten, erzählten sie ausführlich den Besuchern. Das Größte aber war die Begegnung mit der Gruppe „Kalinka“ (im Bild) vom Verein Neue Zeiten. Die Damen der Gruppen verzauberten mit ihren ausdrucksstarken Stimmen und ihren

prächtigen Gewändern. Mal melancholisch (Liebeslied), mal heiter (Leben im Dorf) brachten sie die Kultur ihres Landes nahe. Die Senioren

lauschten und klatschten begeistert mit, so dass es auch für die Akteure eine Freude war. Sie beschlossen, auf jeden Fall wieder bei den Bewohnern vorbeizuschauen. Nach einer geforderten Zugabe dankten „Frau Huber und Fonse“ der tollen Gruppe mit kleinen Geschenken.

 

Quelle: Der neue Tag, www.oberpfalznetz.de

„Auf dieses Zimmer bin ich geflogen“

Mittwoch, Mai 23rd, 2012

Anneliese Hein tauschte ihre große Wohnung gegen ein Zimmer im Altenheim – „Gut aufgehoben“

Weiden. (mte) Einerseits hackt sie im Zehn-Finger-System in ihre alte Olympia-Schreibmaschine. Andererseits findet sich auf ihrem Nachttisch ein Handy: „Damit lass ich mich täglich wecken“, erklärt Anneliese Hein aus Zimmer 503 im Eleonore-Sindersberger-Seniorenheim. Sie ist 88 Jahre alt.

„Schade, dass die meisten erst hierher kommen, wenn sie liegen“, sagt Anneliese Hein, die sich vor drei Jahren zum Umzug ins Altenheim entschied. Ganz bewusst.

34 Quadratmeter umfasst ihr Zimmer. Plus großzügigen Flur mit Einbauschrank und Badezimmer. Und inklusive ihres Lieblingsplatzes: der große Balkon. „Seinetwegen bin ich geradezu auf dieses Zimmer geflogen“, erzählt Anneliese Hein, schiebt die Gardinen zur Seite und schreitet hinaus zu ihren geliebten Pflanz-Kästen, dem Rosenbeet darunter und dem Vogelhäuschen schräg gegenüber. „Vorsicht, Stufe“, ruft sie den halb so alten Besuchern hinter sich zu. Und: „Erst kürzlich hat der Hausmeister mir hier Unkraut gezupft, ein netter Mann. Ich könnt’s ja nicht mehr machen.“ Anneliese Hein würde aber sicher gerne. Schließlich liebt sie Blumen: „Nächste Woche kommen die Hängegeranien. Solche wollte ich schon immer mal auf dem Balkon haben. In meiner alten Wohnung habe ich wegen der Nachbarn unterhalb stets darauf verzichtet. Aber jetzt geht’s.“ Anneliese Hein wohnt nun im Erdgeschoss.

„Das passiert mir nicht“

Die alte Wohnung lag in den Naabwiesen. 91 Quadratmeter groß war sie. Verlassen hat Anneliese Hein sie, nachdem das mit ihren zwei Freundinnen passiert war. Die eine erlitt einen Schlaganfall, die andere zog sich einen Oberschenkelhalsbruch zu. „Beiden sagte man im Krankenhaus, dass sie nicht mehr nach Hause könnten. Aber nach was anderem hatten sie sich noch gar nicht umgeschaut“, erzählt Anneliese Hein. „Damals habe ich mir geschworen, das passiert mir mal nicht.“

1997, nach dem Tod ihres Mannes Werner, hatte sie den ersten Schritt gemacht: Sie ließ sich im „Sindersberger“ vormerken. 2009 machte Anneliese Hein Nägel mit Köpfen, sprach über ihre Umzugspläne mit ihrem Sohn und der Schwiegertochter. Beide leben in Würzburg. „Nachdem ich auch immer mehr unter Schwindel gelitten und mehrere Stürze hinter mir hatte, beruhigten meine Pläne die Kinder.“

Anneliese Hein zog ins Altenheim, löste die große Wohnung auf. „Zum Glück fing damals meine Enkeltochter in Göttingen an zu studieren, da konnte sie einfach alles brauchen.“ Teppiche, Elektrogeräte und und und. „Alles, was ich nicht verschenkt habe, hat der Weiße Ring geholt.“ Viele Bücher zum Beispiel. „Wir hatten eine sehr große Bibliothek.“ Ihre wichtigsten Werke behielt Anneliese Hein. Sie zieren das schmale, raumhohe Regal in Zimmer 503. In der Schrankwand findet sich ihr gutes Geschirr, neben dem Tisch die Schreibmaschine, über dem Bett Bilder der Familie. Insgesamt drei Enkel hat Anneliese Hein. Und in der Ecke steht das Fernsehgerät. Die 88-Jährige guckt gerne Fußball: „Das habe ich wohl von meinem Mann übernommen.“

Viel Zeit zum Fernsehen hat Anneliese Hein eigentlich nicht. Termine über Termine pinnen allein schon an ihrer goldenen Standleuchte neben dem gemütlichen Sessel: Fußpflege. Besprechung mit den Seniorenbeauftragten, Französisch-Kurs an der Volkshochschule oder die Einladung des Oberpfälzer Kunstvereins zur Ausstellungseröffnung finden sich da beispielsweise. Anneliese Hein ist OKV-Mitglied. Sie bannte zum Beispiel Geranien in der Vase auf die Leinwand. Das Werk hat gleich rechts von der Stehlampe seinen Platz gefunden. Gerade kommt die Vorsitzende des Heimbeirats übrigens von der Kochbesprechung, bei der die Köche ihr und den anderen den Speiseplan des Folgemonats serviert haben. „Abgestimmt auf den EM-Spielplan“, lobt Anneliese Hein. Als Fußball-Fan weiß sie das zu schätzen.

Voll ausgelastet

Überhaupt meint sie: „Ich bin hier im Heim gut aufgehoben, gehe aber auch gerne raus zu Konzerten und Kabaretts.“ Als Heimbeiratsvorsitzende würden sich ihr zusätzliche Möglichkeiten bieten: „Da kann ich im Alter Vorschläge machen, mich einbringen. Ich fühle mich hier voll ausgelastet. Das freut mich sehr. Aber ich muss auch sagen: All das kann man eben nur machen, wenn man rechtzeitig ins Heim geht.“

 

 

Quelle: Der neue Tag, Weiden www.oberpfalznetz.de

Pflege ohne Gitter und Gurte

Donnerstag, Oktober 13th, 2011

Weidener Heime wollen „freiheitsentziehende Maßnahmen“ vermeiden

Weiden. (rg) Gitter am Gestell sollen verhindern, dass Senioren aus dem Bett fallen. Eigentlich. Stattdessen erhöht sich die Verletzungsgefahr gerade durch die Barriere: wenn die Pflegebedürftigen versuchen, über das Gitter zu klettern. Der Sinn von sogenannten „freiheitsentziehenden Maßnahmen“ in Pflegeheimen ist inzwischen höchst umstritten. Auch bei den Verantwortliche in Pflegeheimen selbst. Und so verpflichten sich die acht Weidener Einrichtungen, auf Gurte und Gitter künftig möglichst zu verzichten.

Dieses Bemühen dokumentieren Zertifikate, die OB Kurt Seggewiß und Bärbel Otto, Leiterin der städtischen Seniorenfachstelle, am Mittwoch im Rathaus überreichen. Der vorläufige Abschluss eines Projekts, das die Heimaufsicht der Stadt vor eineinhalb Jahren gestartet hatte. Ziel: „die Reduzierung körpernaher freiheitsentziehender Maßnahmen“. Sämtliche Pflegeheime, so freut sich Bärbel Otto, hätten sich beteiligt, um ein zeitgemäßes Maß „zwischen Fürsorge und Autonomie“ (Projekttitel) zu finden. Sie nahmen an Infoveranstaltungen teil, schulten das Personal

 

 

Weltweit zeigt keine Studie einen positiven Effekt von Fixierungen. Projektleiterin Bärbel Otto

 

 

Dafür gibt es Urkunden für das AWO-Seniorenheim Franz Zebisch und das Pflegeheim des Diakonischen Werkes. „Sonderzertifikate“ erhalten das AWO-Seniorenheim Hans Bauer, das BRK-Seniorenwohn- und -pflegeheim sowie das St.-Michaelszentrum. Denn sie schrieben sogar in ihrer Konzeption fest, auf Fixierungen gänzlich zu verzichten. Auch die restlichen Heime bemühten sich weiter um Zertifikate, versichert Bärbel Otto. Vereinzelt fehlten dazu noch Mitarbeiterschulungen. Im März 2010 hätten noch alle Einrichtungen auf Gitter und Gurte gesetzt, um eine Sturzgefahr zu bannen oder „herausfordernden Verhaltensweisen“ zu begegnen, blickt die Projektleiterin zurück. Eine Praxis, die den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht. Denn die besagten, dass die „freiheitsentziehenden Maßnahmen“ (FEM) die Risiken oftmals sogar noch erhöhen.

„Fixierte Menschen stürzen mindestens gleich häufig wie nicht fixierte“, zitiert Bärbel Otto aus Untersuchungen. Und sie stürzten schwerer. Fazit: „Weltweit zeigt keine Studie einen positiven Effekt von Fixierungen.“ „Sichere Pflege ohne FEM ist möglich“, behauptete Bärbel Otto gegenüber den Heimleitungen – „und wir haben damit offene Türen eingerannt“. Dafür dankt auch OB Kurt Seggewiß den Verantwortlichen. Er verweist auf Artikel 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

HINTERGRUNG

Lieber Partner als Überwacher

Weiden. (rg) So ausufernd der Name, so klein, aber fein die Besetzung. Die einstige Heimaufsicht heißt jetzt „Fachstelle Pflege- und Behinderteneinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht“ – kurz: FQA – und besteht aus vier Mitgliedern: Evelyn Friedmann vom Gesundheitsamt, Sozialamtsleiter Christian Hölzl, Bärbel Otto, Leiterin der Seniorenfachstelle der Stadt, und Dr. Renate Kersten-Nickl. Dieses „multiprofessionelle Team“ prüft die Qualitätsstandards in den Pflegeeinrichtungen, versteht sich dabei aber „nicht als Überwachungsbehörde, sondern als Partner und Ratgeber“, wie Evelyn Friedmann betonte. Die aktuellen Prüfberichte sollten bereits seit 1. Oktober im Internet abrufbar sein (www.weiden.de/soziales/fqa/). Bärbel Otto bat allerdings für Verständnis, dass ein Unfall von Koordinator Hölzl dazwischenkam. Erst im Januar könnten die Berichte veröffentlicht werden.

Erfolg in Zahlen

Vor eineinhalb Jahren ergriff Bärbel Otto von der FQA (Heimaufsicht der Stadt) die Initiative: Die acht Pflegeheime der Stadt sollten fortan „freiheitsentziehende Maßnahmen“ (FEM) – das Fixieren von Bewohnern an Bett, Stuhl oder Tisch – vermeiden. Den Erfolg belegt die Leiterin des Projekts „Zwischen Fürsorge und Autonomie“ mit einer Studie: Im Juli 2010 fand sie demnach unter 632 Heimbewohnern in Weiden 123 vor, bei denen FEM angewandt wurden. Ein Jahr später waren es 629 Bewohner – und nur mehr 72 FEM.

Die „Fixierungsquote“ verringerte sich damit von 19,5 auf 11,4 Prozent. Nicht nur ein Rückgang um 41,5 Prozent – „auch in Dauer und Intensität“ hätten die Maßnahmen abgenommen, berichtet die Expertin. Wohlgemerkt: Stand der Studie ist Juli. Bärbel Otto zu den Verantwortlichen: „Das ist längst Geschichte. Sie sind natürlich schon wieder viel weiter.“ (rg)

Weitere Informationen im Internet:

www.stmas.bayern.de/pflege/pflegeausschuss/fem-leitfaden.pdf

www.redufix.de

www.leitlinie-fem.de/materalien/sonstiges/

Quelle: Der neue Tag, Weiden www.oberpfalznetz.de

Gegen das Vergessen

Freitag, Dezember 3rd, 2010

Uwe Müller spendet 1000 Euro für Fluthilfe in Pakistan

Weiden. (mpi) “Am Anfang ist viel los um so eine Katastrophe, aber schon nach wenigen Wochen ist das nächste Ereignis präsent.” Künstler Uwe Müller weiß, wie schwer es ist, längerfristig das Interesse in der Bevölkerung an Katastrophenhilfe aufrecht zu erhalten. Deshalb hat er nun einen Anfang gemacht: “Gegen das Vergessen” rief er bei seiner Ausstellung im Alten Rathaus zu Spenden für die von der Flut betroffenen Regionen in Pakistan auf – und war damit ziemlich erfolgreich.

Knapp drei Wochen Ausstellung “EWU 2010″ vergingen wie im Flug und nun konnte Uwe Müller, ehemaliger Rektor der Clausnitzerschule, seine Spende übergeben. Genau 1002 Euro hat er mit dem Verkauf von Bildkarten, Bildern und Skulpturen und über Spenden zusammen gesammelt.

Zum Ende der Ausstellung überreichte er einen symbolischen Scheck an Diakon Karl Rühl vom Diakonischen Werk Weiden. “Ich bin nur der Vermittler vor Ort”, so Rühl. Das Geld selbst fließt in die Katastrophenhilfe Pakistan der Diakonie. In den von der Flutkatastrophe betroffenen Regionen schaffen die Mitarbeiter der Diakonie neuen Wohnraum für die obdachlos gewordenen Pakistani.  

Quelle: Der neue Tag Weiden – Artikel vom 6.11.2010

Viele Wege bei Pflegebedürftigkeit

Dienstag, November 30th, 2010

Diakon Karl Rühl bricht Lanze auch für stationäre Wohnformen – Angehörige nicht überlasten

Neustadt/WN. (ui) Über zwei Millionen Deutsche sind pflegebedürftig. Zwei Drittel davon leben zu Hause und kommen oft nur mit Hilfe ihrer Angehörigen zurecht. Besonders hoch ist im Landkreis die Zahl der Pflegebedürftigen, die ambulant oder von der Familie versorgt werden. In einem Heim wohnt nur ein Viertel aller Pflegebedürftigen. Das ist die niedrigste Quote in der Oberpfalz. Zu Chancen und Problemen bei der Pflege sprach Redakteur Uwe Ibl mit Diakon Karl Rühl, den Leiter des Diakonischen Werkes Weiden.

Wie beurteilen Sie die Versorgung pflegebedürftiger Menschen durch Verwandte?

Karl Rühl: Aus meiner Sicht ist die Familie auch in diesem Bereich intakt. Angehörige pflegen einen engen Kontakt, und es besteht auch in der Pflegephase, die im Durchschnitt sechs bis acht Jahre dauert, eine hohe Verbundenheit und emotionale Nähe.

Wo stößt man auf Probleme, und wie sieht es mit der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege aus?

Karl Rühl: Die praktische Pflege und berufliche Vereinbarkeit wirft Fragen auf: So können viele Angehörige diese Aufgabe nicht übernehmen, weil sie gar nicht in unmittelbarer Umgebung des Pflegebedürftigen leben. Außerdem gehen Pflege und Beruf einher mit der persönlichen Abwägung der eigenen Ressourcen. Ich muss aus meiner Erfahrung mit Sorge sagen, dass der pflegende Angehörige in der Gefahr steht, an dieser Dauerbelastung zu erkranken, zu vereinsamen, mit einem möglichen Armutsrisiko zu kämpfen hat und vieles mehr. Einen Angehörigen zu pflegen und dabei noch berufstätig zu sein ist ein gewaltiger Kraftakt.

Ist das alleine zu schaffen?

Karl Rühl: Wer Beruf und Pflege vereinbaren will, der sollte professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Für die Kosten kommen die Pflegeversicherung und auch die Krankenkasse auf.

Was ist notwendig, um Pflege und Beruf zu vereinbaren?

Karl Rühl: Als Arbeitgeber stelle ich fest, dass es hierzu betriebliche und gesetzliche Rahmenbedingungen braucht, die pflegenden Angehörigen die dazu benötigte Zeit verschafft. Daneben gilt es, eine finanzielle Basis zu gewährleisten und das berufliche Umfeld zu erhalten. Das Thema “Pflege und Beruf” könnten im Mitarbeiterjahresgespräch, auf Betriebsversammlungen und Infotagen besprochen werden.

Wo findet man Hilfe bei einem sich abzeichnenden Pflegefall?

Karl Rühl: Naht die Pflege, kann man sich in unserer Gegend nicht an einen Pflegestützpunkt wenden, da es den nicht gibt. Von daher würde ich einen Experten kontaktieren. Das können Leiter von ambulanten Stationen wie der Diakonie, Heimleiter, Hausärzte, Pflegefachpersonal oder Pflegefachberater der Kassen sein. Diese Informationen sind bei allen Anbietern, soweit ich weiß, kostenlos.

Welche Angebote gibt es, um Pflege und Beruf zu vereinbaren?

Karl Rühl: Wir unterscheiden zwischen ambulanten und stationären Pflegekonzepten. Zu den ambulanten Konzepten zählen: Sozialstationen, Tages-, Kurzzeit-, Tag- und Nacht- sowie Verhinderungspflege und Betreuungsleistungen. Dazu kommen Betreutes Wohnen, ambulante Wohngemeinschaften, Essen auf Rädern, die hauswirtschaftliche Versorgung und vieles mehr. Neben dem ambulanten Bereich gibt es stationäre Einrichtungen: Hospizhäuser, Beschützende Einrichtungen und das klassische Altenheim. Die stationären Pflegeeinrichtungen geraten derzeit ins Hintertreffen.

Warum ist das so, und wie sieht die Situation in der Region aus?

Karl Rühl: Das ist auch politisch gewollt, denn es gilt der Slogan: ambulant vor stationär. Daraus hat sich leider eine öffentliche Tendenz abgezeichnet, die in die Richtung geht, ambulant ist gut, stationär ist schlecht. Wir brauchen aber beides. So sind wir beispielsweise auch in der Diakonie aufgestellt. Wir wollen eine Vielfalt an Betreuungsmöglichkeiten, um allen Lebenslagen gerecht zu werden.

Ist stationäre Pflege gleichzusetzen mit dem oft gefürchteten Heim?

Karl Rühl: Immer wieder bin ich erstaunt, wie schnell gesagt wird: “Nur nicht in das Heim.” Ja, in ein sogenanntes “Heim” will ich auch nicht. Aber ist beispielsweise das Sindersberger Haus in Weiden ein Heim? Werde ich da mit Zwang eingewiesen oder für unfrei erklärt? Bin ich ein unmündiger Mensch, wenn ich im Alter diese Wohnform für mich wähle? Wir tun gut daran, im öffentlichen Diskurs dieser Wohnform samt der Arbeit der Schwestern, Pfleger, Gerontofachkräfte, Sozialarbeiter, Köche oder Hauswirtschaftler differenzierter und mit Wertschätzung zu begegnen. Pauschale Abwertungen können auch die Motivation derer rauben, die die Arbeit bewältigen. Durch die Bemühungen der Altersforschung zusammen mit den gesetzlichen Grundlagen und Qualitätsstandards hat die Wohnform der stationären Pflege ein hohes Niveau erreicht.

Gibt es Untersuchungen über die Zufriedenheit bei den Bewohnern stationärer Einrichtungen?

Karl Rühl: Wir betreiben vier stationäre Einrichtungen. In verschiedenen Prüfungen wurde die sogenannte Kundenzufriedenheit durch den medizinischen Dienst und Heimaufsicht bei Befragungen der Bewohner mit 1,0 bis 1,3 angegeben. Diese Traumnoten finden sich auch in Einrichtungen anderer Träger. In stationären Wohnformen finden Menschen auch wieder zur Freude und Lebenslust. Es gibt also eine Diskrepanz zwischen dem, was Außenstehende über stationäre Pflege meinen sagen zu müssen, und dem, was Bewohner in den Häusern sehen und erleben.

Wie kommt es zu diesen Noten?

Karl Rühl: Ehrenamtliche und Fachkräfte vollziehen tagtäglich ein anspruchsvolles Einzel- und Gruppenprogramm, einhergehend mit therapeutischen Maßnahmen. Es wird gemalt, Joghurt hergestellt, in die Stadt gegangen, miteinander gelacht und geweint, Gottesdienste gefeiert, der Koch versucht nach den Wünschen der Bewohner zu arbeiten, regelmäßig wird gefeiert…

Ist das stationäre Wohnen also eine echte Alternative zur Pflege zu Hause und damit eine Lösungsmöglichkeit für die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege?

Karl Rühl: Wir benötigen weiterhin eine breit aufgestellte ambulante und stationäre Betreuung. Doch irgendwie haben das so manche öffentliche Akteure noch nicht als Lebensqualität verstanden und meinen, diese Wohnform, die Menschen wählen, schlecht reden zu dürfen. Damit ist niemandem gedient, geht an der Realität vorbei und macht jenen ein schlechtes Gewissen, die vielleicht für sich und mit ihrem Angehörigen erkannt haben, dass die stationären Pflege für sie die beste Möglichkeit ist, auch Beruf und Pflege zu vereinbaren.

Quelle: Der Neue Tag Weiden – Artikel vom 26.11.2010

Krisensichere Jobs

Mittwoch, Oktober 20th, 2010

Kliniken Nordoberpfalz AG informiert über Pflegeberufe

Weiden. (mte) Das waren noch Zeiten, erinnert sich Josef Götz und erzählt der Gattin des Ministerpräsidenten Karin Seehofer von sieben Bewerbungen, die auf eine Ausbildungsstelle im Pflegebereich kamen. Früher. „Mittlerweile sind es 1,5 Bewerbungen“, stellt der Vorsitzende der Kliniken AG besorgt fest. Der Pflegetag der Kliniken Nordoberpfalz AG soll dem entgegenwirken. Am Freitag, 28. Oktober, findet er zum zweiten Mal in der Klinikums-Caféteria, Gabelsbergerstraße, statt.

Von 9 bis 14.30 Uhr können sich hier Schüler, berufliche Neu- oder Wiedereinsteiger sowie Interessierte an Umschulungen rund um den Pflegeberuf an Aktionsständen informieren. Was sind beispielsweise die Voraussetzungen für die einzelnen Ausbildungsrichtungen? Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es? Und wie geht es im Krankenhausalltag zu?

„Patienten“ reanimieren Die letzte Frage beantworten Führungen durch das Klinikum. In einzelnen Bereichen dürfen Besucher sich gar selbst ausprobieren, einen Gips anlegen, einen „Patienten“ reanimieren oder OP-Instrumente untersuchen und die Kinderintensivmedizin erkunden. Zudem bietet der Pflegeberuf, egal ob Kinderkrankenpfleger, Operationstechnischer Assistent oder Pflegefachhelfer, einen nahezu krisensicheren Arbeitsplatz. Denn immer mehr Deutsche werden immer älter. Wohl auch deshalb lautet das Motto des Pflegetags „Zukunft braucht Pflege – Nutze deine Chancen“.

Den zweiten Pflegetag der Kliniken Nordoberpfalz AG organisieren die Pflegedirektion mit der pflegerischen Zentrumsleitung am Klinikum Weiden sowie das Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit. Vorgestellt werden verschiedene Ausbildungsrichtungen innerhalb des Pflegeberufs. Auch die Leitungen der Berufsfachschulen für Kranken- und Kinderkrankenpflege, Krankenpflegehilfe und Operationstechnische Assistenten sowie Ansprechpartner der Vergabestelle für das Freiwillige Soziale Jahr des Roten Kreuzes Regensburg und der Bundesfreiwilligendienst sind vertreten. (mte)

Quelle: Der neue Tag, Weiden www.oberpfalznetz.de