Archive for the ‘Asylberatung’ Category

Vom Ehrenamtskoordinator zum Integrationslotsen

Freitag, November 22nd, 2019
Manfred Weiß (sitzend, Mitte) ist neuer Integrationslotse. Bild: Bühner

Weiden. (sbü) Seit vier Jahren bemüht sich Manfred Weiß als Ehrenamtskoordinator beim Diakonischen Werk um die Koordination der Flüchtlingshilfe und damit um die Integration von Flüchtlingen. Jedes Jahr mussten dafür immer wieder neue Finanzierungsquellen für diese wichtige Arbeit erschlossen werden.

Ein Förderungsprogramm des Freistaats Bayern schafft die Voraussetzung, die Tätigkeit auf neuer Basis fortzusetzen. „Es geht weiter“, freute sich Sozialdezernent Wolfgang Hohlmeier. Die Aufgabe des Integrationslotsen liege vor allem an den Schnittstellen zwischen Ehrenamt und Hauptamt und zwischen freier Wohlfahrtspflege und kommunalem Sozialwesen, betonte Hohlmeier. In der Anfangszeit ging es bei den Zuwanderern vor allem um die Grundversorgung, jetzt mehr um die Integration in Arbeit und das tägliche Leben. Die Bewilligung der Fördermittel für das laufende Jahr liegt bereits vor, sehr gute Aussichten bestehen für 2020.

Manfred Weiß konnte deshalb jetzt als neuer Integrationslotse für Flüchtlinge und für ehrenamtliche Helfer vorgestellt werden. „Es freut mich sehr, dass ich meine bisherige Arbeit fortsetzen kann“, sagte Weiß. Je eher und mehr Geflüchtete unterstützt werden könnten, desto mehr profitiere die Gesellschaft davon. Dazu bemerkte Oberbürgermeister Kurt Seggewiß: „Ohne die vielen freiwilligen Helfer wären besonders die Jahre 2015 und 2016 nicht so geordnet und ohne schwerwiegende Reibungsverluste abgelaufen.“ Bei diesen Aufgaben müsse man allerdings
langfristig denken.

Wie bisher wird der neue Integrationslotse beim Diakonischen Werk seine berufliche Heimat haben. Karl Rühl stellte als Diakonie-Vorstand dazu fest: „Der Ehrenamtskoordinator ist über das Ehrenamt hinaus zu betrachten gewesen und war Schnittstellenhersteller zwischen Kommune, Kirchengemeinden, Arbeitskreis Asyl und weiteren Organisationen.“ Die Diakonie habe einen Großteil der bisherigen Kosten aus Eigenmitteln eingebracht und werde auch in den nächsten zwei Jahren 20000 Euro dafür einsetzen.

Rühl lobte die Zusammenarbeit in den Anfangsjahren mit dem damaligen Rechts-und Sozialdezernenten Hermann Hubmann und Jugendamtsleiterin Bärbel Otto. Dass auch das Handlungsfeld Bildung zum Aufgabengebiet zählt, betonte Bildungsmanagerin Julia Lenhart.

Quelle: Der neue Tag, Ausgabe vom 22.11.2019

Zuschuss für Integrationslotsen

Dienstag, Oktober 1st, 2019

Weiden. (ps) Der Förderantrag ist bewilligt. Das bayerische Innenministerium gab am Freitag bekannt, dass die Stelle des Integrationslotsen in Weiden mit bis zu 60 000 Euro bezuschusst wird. Seit 2015 ist Manfred Weiß unter dem Dach des Diakonischen Werks Weiden als Ehrenamtskoordinator tätig, betreut Flüchtlinge und koordiniert die Arbeit im Netzwerk Asyl. Da die bisherige Förderung jetzt im September endet, beschloss der Sozialhilfeausschuss, sich um Fördermittel beim Innen- und Integrationsministerium zu bemühen und Weiß als Integrationslotsen zu ernennen. Die Rechnung ging auf. Laut Landtagsabgeordnetem Stephan Oetzinger gibt es in Bayern aktuell in 84 Kommunen Lotsen. „Ihre Aufgabe ist es, rund um Integration und Asyl zu unterstützen, zu informieren und bedarfsgerecht zu schulen.“

Quelle: Der neue Tag 28.09.2019

Der Mann für alle Hilfen

Freitag, Oktober 2nd, 2015

Manfred Weiß war in seiner beruflichen Laufbahn als Logistikmanager tätig. Sein strukturiertes Organisationstalent bringt der 58-jährige jetzt in der Flüchtlingshilfe ein. Der Weidener ist der erste hauptamtliche „Koordinator Asyl-Ehrenamt“ für Weiden. Ab sofort ist er der Ansprechpartner für alle, die mithelfen und sich einbringen wollen.


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Waschmaschine zu verschenken? Nachhilfe anzubieten? Manfred Weiß (rechts), hauptamtlicher Ehrenamtskoordinator, ist künftig der Mann für alle Fälle. Karl Rühl (Diakonie), Hermann Hubmann (Stadt Weiden), Jost Hess, Veit Wagner und Hans-Peter Pauckstadt- Künkler (AK Asyl), Nadine Röckl- Wolfrum (Asylberatung Diakonie) gratulierten zum Einstand. Bild: ca


 

Weiden. (ca) Die Stelle steht unter Trägerschaft des Diakonischen Werks. Finanziert wird sie laut geschäftsführendem Vorstand Karl Rühl durch die Stadt Weiden über städtische Stiftungen, die Evangelische Kirche und die Diakonie Bayern und Weiden. Rühl: „Das geht nur, weil alle guten Willens sind.“

Hintergrund: Etwa 90 interessierte Bürger waren im Januar zu einem Infotreffen des AK Asyl gekommen. Daraus entwickelte sich das Netzwerk Asyl. Die Zahl der Flüchtlinge stieg, und ebenso die Zahl der freiwilligen Helfer. Das Netzwerk bildete sieben Helfergruppen (Kontakte-Kasten).

Büro im Camp Pitman

Alles sehr professionell, aber eben doch ehrenamtlich. Die Koordinatoren stießen an die Grenze der Belastung. „Das Ganze nur in der Freizeit zu stemmen, war für die Verantwortlichen auf Dauer nicht mehr zu leisten“, sagt Weiß. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen, Behörden und Verbänden nimmt zunehmend Zeit in Anspruch. Künftig macht das Weiß hauptberuflich. Sein Büro soll er neben Nadine Röckl-Wolfrum, Asylberaterin der Diakonie, haben. Sie berät Asylsuchende direkt in der Gemeinschaftsunterkunft in der Kasernenstraße.

Die beiden Diakonie-Mitarbeiter werden zwei Container im Camp Pitman beziehen. Sie haben damit täglich vor Augen, was künftig für Weiden eine große Herausforderung bedeutet: Die Regierung lässt auf dem Gelände gerade drei Containerhäuser aufstellen. Ende Oktober/Anfang November ziehen 200 Menschen ein (Alleinstehende und Familien) – zusätzlich zu den über 100 Bewohnern der alten Gemeinschaftsunterkunft.

„Wir wollen nicht reagieren. Wir wollen agieren“, will sich Manfred Weiß vorbereiten. Er plant ein Patensystem für die drei zweistöckigen Containerhäuser: Pro Etage sind 28 bzw. 30 Personen untergebracht, dazu gibt es pro Etage eine Küche als Kommunikationspunkt. Für jede Etage soll es eine Patengruppe geben. Interessierte können sich jetzt schon melden. Jost Hess vom AK Asyl kennt seit Jahrzehnten die Problematik der Gemeinschaftsunterkunft, die sich jetzt noch verschärft: „Wenn so viele Menschen auf engstem Raum sind und einfach sich selbst überlassen werden, wäre das eine Katastrophe.“

Dezernent Hermann Hubmann hob ausdrücklich die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Organisationen und Wohlfahrtsverbände vor: „Normalerweise ist bei Problemen der Staat zur Stelle und löst sie. Mit den Asylbewerbern ist der Staat mit seiner Organisation schlichtweg überfordert. Wir sind sehr froh, dass sich die Gesellschaft engagiert.“ Laut Hubmann werde die Stadt weiter auf offene Karten und eine ehrliche Information der Bürger setzen. „Wir können Probleme nicht verschweigen. Wir müssen sie diskutieren.“

Zwölftklässler vor der Tür

Veit Wagner (amnesty international) will nicht über die „große Politik“ urteilen: „Jetzt haben wir die Menschen hier – und müssen uns menschlich und pragmatisch um sie kümmern.“ Pfarrer Hans-Peter Pauckstadt-Künkler setzt in drei Worten auf die Einstellung: „Sachlich. Nicht ängstlich.“ Das Feedback aus der Bevölkerung sei nach wie vor gut. „Es kommen immer mehr Leute, die anrufen und fragen, was sie tun können“, berichtet Veit Wagner. In der Hausaufgabenhilfe des AK Asyl standen diese Woche zwei Zwölftklässler des Kepler- Gymnasiums, die mitmachen wollen. Jost Hess: „Das ist einfach klasse. So viel positive Resonanz wie momentan hatten wir noch nie.“

Manfred Weiß können es nicht genug Ehrenamtliche sein, die er in sinnvolle Bahnen lenken will: „Wir werden diese Strukturen über Jahre brauchen.“


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Dringend gesucht: Männerkleidung

  • Am Wochenende sind über 150 Flüchtlinge in den Übergangsunterkünften Weiden und Neuhaus neu angekommen, darunter Familien, aber auch viele Männer. Es fehlt an Kleidung. Das Rote Kreuz bittet um die Spende von Männerkleidung (wenn möglich schlanke Größen): Hosen, Pullover, Jacken, Winterkleidung, außerdem gut erhaltene Herrenschuhe und Badeschlappen. Nach Informationen von Direktor Franz Rath sind die Kleiderbestände nach den letzten Neuankünften drastisch geschmolzen. Eine Abgabe von Männerbekleidung ist daher wieder hochwillkommen: BRK-Kreisverband, Ulrich-Schönberger-Straße 11 in Weiden (Nähe Stadtfriedhof ). Für Damen und Kinder sind noch ausreichend Sachen vorrätig. In den Kleiderkammern – jetzt auch in Vohenstrauß – sind viele fleißige Helfer mit dem Sortieren beschäftigt.
  • Das Netzwerk Asyl sucht für einige Monate einen trockenen Lagerraum für den Winter. Nötig wären laut Pfarrer Hans-Peter Pauckstadt-Künkler rund 60 Quadratmeter. Momentan wird der Bestand an gespendeter Sommerkleidung in einem Keller aufbewahrt, der aber zu feucht ist. „Es wäre schade um die Sachen.“ Kontakt über das Pfarramt Rothenstadt: 0961/43472.
  • Benötigt werden aktuell auch Fahrräder. Spender können diese direkt bei den „Radl-Checkern“ an der Drehscheibe (bei OWS, Zur Centralwerkstätte 11) abgeben. Die „Radl-Checker“ bringen gespendete Fahrräder auf Vordermann und geben sie an Flüchtlinge und andere Hilfsbedürftige ab. Ansprechpartner ist Horst Schönfelder, 0961/398943294.

Quelle: Der neue Tag http://www.oberpfalznetz.de/onetz/4745502-118-der-mann-fuer-alle-hilfen,1,0.html

Kleine Hilfen, große Wirkung

Mittwoch, August 12th, 2015

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Flüchtlinge an der Tür

Dienstag, März 17th, 2015

Kolpingfamilie informiert sich über die Asylsituation

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Nadine Röckl-Wolfrum ist in der Asylberatungsstelle der Diakonie in der Kasernenstraße eingesetzt. Kaum jemand kann besser über die aktuelle Asylsituation in Weiden berichten als die Diplom-Sozialpädagogin (FH). Zu ihrem Vortrag bei der Kolpingfamilie Neunkirchen hatte sie einen Gast mitgebracht: Naima, eine junge Frau, die seit vier Jahren in Deutschland lebt. Sie ist verheiratet und hat inzwischen vier Kinder.

Die Familie lebte lange Zeit in der Gemeinschaftsunterkunft in der Kasernenstraße auf einer Fläche von nur 26 Quadratmetern. Auf Initiative von Oberbürgermeister Kurt Seggewiß konnte der Familie nun vor kurzem eine eigene Wohnung zur Verfügung gestellt werden.

Nadine Röckl-Wolfrum erläuterte den Mitgliedern die Gründe, warum diese Menschen ihre Heimat verlassen und eine oft mehrere Jahre andauernde Flucht mit oftmals ungewissem Ausgang auf sich nehmen. In Deutschland haben im Jahre 2013 so viele Menschen Asyl beantragt, wie seit zehn Jahren nicht mehr. Rund 100 000 Flüchtlinge kamen mit der Hoffnung auf eine sichere Zukunft ins Land. Doch nur eine Minderheit darf bleiben – nachdem die Asylbewerber das sehr komplizierte Asylverfahren durchlaufen haben.

In Bayern werden die Flüchtlinge in der Regel Gemeinschaftsunterkünften zugewiesen, so auch in Weiden in der Kasernenstraße. Dort sind sowohl Flüchtlinge untergebracht, deren Asylantrag noch läuft oder deren Antrag bereits abgelehnt wurde. Auch unbegleitete minderjährige Kinder wohnen dort. In der Kasernenstraße sind derzeit 130 Personen untergebracht, darunter vier Familien mit Kindern und Jugendlichen.

Die Kinder gehen in Kindergärten und Schulen. Es gibt drei Flüchtlingsklassen, in denen die Kinder gezielt in Deutsch unterrichtet werden. Eine Berufsschulklasse bildet Asylbewerber auch aus, damit diese eine Arbeit finden.

„Wie können wir als Kolpingfamilie helfen“, so die Frage des Vorsitzenden Roland Hoffmann. Röckl-Wolfrum sagte, eine Unterstützung sei schon in alltäglichen Hilfen möglich, wie zum Beispiel bei der Begleitung des Asylbewerbers bei Behördengängen oder Arztbesuchen. Hilfen bieten auch die vor kurzem ins Leben gerufenen Arbeitsgruppen, die vom AK Asyl begleitet werden.

Vorsitzender Roland Hoffmann appellierte an die Mitglieder, auf Flüchtlinge zuzugehen und ihnen Mithilfe und Unterstützung anzubieten. Er überreichte Röckl-Wolfrum eine Geldspende in Höhe von 300 Euro. Das Geld findet Verwendung für gemeinsame Aktionen mit den Flüchtlingen.

Wer seine Hilfe anbieten möchte, kann sich auch gerne mit Röckl-Wolfrum von der Asylberatungsstelle in der Gemeinschaftsunterkunft Weiden, Kasernenstraße, in Verbindung setzen.

Tafel bittet Berater zu Tisch

Dienstag, Juni 24th, 2014

Gesprächsrunde über Verbesserungen – Demnächst Eintrittskarten für Kultur und Sport im Angebot

Weiden. (esc) Auch wenn der Laden gut läuft, kann es nicht schaden, Verbesserungen anzustreben und Neues auszuprobieren. Das dachte sich Josef Gebhardt. Deshalb lud der Vorsitzende der Weidener Tafel Vertreter von Beratungsstellen und der Stadt zu einem gemeinsamen Gespräch ein.

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Seit März ist Gebhardt neuer Vorsitzender des Vereins. Inzwischen wurden schon viele Fragen und Themen an ihn herangetragen, die er in der Gesprächsrunde aufgreifen wollte. „Wir sind bereit, Änderungen herbeizuführen, wenn nötig“, betonte Gebhardt. Zur Diskussion stand unter anderem der Erlass der Korbspende von zwei Euro: Für manchen Betroffenen sei eben auch dieser geringe Betrag „sehr viel Geld“, wie Christian Hölzl vom Sozialamt weiß. Die Anzahl der Personen, für welche die Stadt sogenannte Befreiungsscheine ausstelle, sei außerdem verschwindend gering. „Wir prüfen das alles ganz genau nach.“ Der Erlass des Aufwands für diese Betroffenen sei in Ordnung.

„Kinder haben Vorrang“

Joghurt, Eier, Butter und Milch gehören zu den Lebensmitteln, die in der Regel an Familien mit Kindern ausgegeben werden. Viele Einzelpersonen hätten den Wunsch geäußert, dass auch ihre Personengruppe solche Produkte erhält. „Wenn wir die Menge hätten, dann würden wir natürlich auch an Alleinstehende diese Produkte abgeben“, sagte Sabine Herrmann, Leiterin des Ladens im Stockerhutweg. „Aber Kinder haben Vorrang.“ Ein Einwand von Astrid Baierl vom Frauenhaus: „Vor allem Alleinstehende sind oft schlechter gestellt und können sich noch weniger als Familien solche Lebensmittel leisten.“ Der Lösungsvorschlag vonseiten der Tafel sieht so aus: „Möglich wäre es, einmal im Monat diese Produkte an alle zu verkaufen.“

Rotationsprinzip prüfen

„Manchmal haben wir einen Überschuss an bestimmten Lebensmitteln, manchmal sind diese gleich weg“, berichtete Gebhardt. „Deswegen wechseln wir bei der Ausgabe auch immer durch, damit jeder die Chance hat, ein bestimmtes Produkt zu bekommen.“ Beirat Dr. Horst Fabriz betonte in diesem Zusammenhang, dass es der Tafel leider nicht gestattet sei, mit Spendengeldern Lebensmittel hinzuzukaufen. Der Verein wolle nun intern klären, ob man auch hier ein Prinzip der Rotation einführen könne.

Mit den Ausgabezeiten der Tafel (montags 13 bis 16 Uhr, mittwochs und freitags von 11 bis 14 Uhr) zeigten sich die Gesprächspartner einverstanden. Vollmachtsschreiben für diejenigen, die zu den Ausgaben keine Zeit haben, seien eine Möglichkeit, trotzdem bei der Tafel einzukaufen. Dagmar Deutschländer von der Diakonie Weiden mahnte im Zusammenhang mit dem bezugsberechtigten Personenkreis, auch die Wohngeldberechtigten im Blick zu behalten.

Dass die Hemmschwelle, bei dem Verein einzukaufen, bei den Betroffenen noch immer hoch ist, stellte Gleichstellungsbeauftragte Monika Langner fest. Dies bestätigten auch die Teilnehmer von den Beratungsstellen. Ein Vorschlag wäre, die „Neuen“ eine halbe Stunde vor Ausgabe einzuladen, ihnen das Einkaufs-System zu erklären und ihnen zu helfen. Sind Asylbewerber berechtigt, bei der Tafel Lebensmittel zu beziehen? Gebhardt: „Asylbewerber, die in einer Unterkunft wohnen, bekommen nichts. Diejenigen, die außerhalb wohnen, dürfen einkaufen.“ Dennoch

denkt die Tafel an diesen Personenkreis. „Sollten wir einmal einen Überfluss an Artikeln und etwas übrig haben, dann fahren wir diese auch in das Asylbewerberheim“, sagte Tafel-Fahrer Richard Strehl. „Wir haben zum Beispiel schon Schokolade dorthin geliefert.“ Etwas Neues plant die Tafel um Vorsitzenden Gebhardt auch: die „Kunst- und Kulturtafel“. „Wir wollen unseren Kunden Eintrittskarten für die Kunst-, Kultur- und Sportszene anbieten.“ Viele andere Städte hätten dies bereits im Angebot. Für ein zweites Fahrzeug, das sich der Verein zulegen möchte, sind noch Sponsoren gesucht.

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Quelle: Der neue Tag, www.oberpfalznetz.de

„Hallo, wir sind Nachbarn“

Donnerstag, Juni 5th, 2014

Verein Café Mitte fördert Begegnung mit Asylbewerbern: Erste Kontakte bei Tasse Kaffee

Weiden. (rdo) Sie wohnen nahe beieinander – und kennen sich doch nicht. Allzu oft trifft das auf das Zusammenleben von Einheimischen und Asylbewerbern zu. Dagegen wollte der Verein Café Mitte nun etwas unternehmen: Zusammen mit der Diakonischen Asylbewerber-Beratung veranstaltete er am Samstag ein Treffen unter der Überschrift „Hallo, wir sind Nachbarn“ am Stockerhutpark.

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„Immer wieder bin ich Asylbewerbern begegnet, die leider viel zu wenig in die Weidener Gemeinschaft integriert sind. Es ist für die Menschen oft schwer, Kontakt herzustellen“, erläuterte Veit Wagner, Vorstandsmitglied von Café Mitte, den Hintergedanken. „Dann hatten wir die Idee, sie einmal zu uns einzuladen“, ergänzt Vorsitzende Karin Holl.

„Unvorstellbares erlebt“

Ziel sei, dass alle über den Tellerrand schauen, sagte Wagner. „Hier geht es um Menschen, die Dinge erlebt haben, die wir uns kaum vorstellen können. Jetzt leben sie in Sicherheit. Und doch herrscht da eine ständige Distanz und Berührungsangst.“ Deshalb dachte sich der Verein, interkulturelle Kontakte kann man am besten bei einer guten Tasse Kaffee knüpfen. Es ist ein Versuch, trotz aller Sprachbarrieren mit den Neuankömmlingen in Kontakt zu kommen.

Nadine Röckl-Wolfrum, die für die Diakonie seit einigen Monaten Betreuungsarbeit leistet, sowie andere Weidener hatten Asylbewerber in der Gemeinschaftsunterkunft angesprochen und eingeladen. Viele waren der Einladung gefolgt. Dorothee Rühl nutzte Spiele, um eine erste Kontaktaufnahme zu schaffen. „Es ist ein vollends gelungener Nachmittag“, bilanzierten Karin Holl und Uschi Riedlbauer vom Verein Café Mitte.

Samstag, Januar 11th, 2014

Unterkunft, Essen – und Zuwendung

Diakonie ermöglicht sozialpädagogische Betreuung im Asylbewerberheim – 20 Stunden die Woche vor Ort

Weiden. (ps) Dank der Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Asyl und der Diakonie haben sich die zwischenmenschlichen Beziehungen in der Asylbewerberunterkunft stark gewandelt. „Es ist Zufriedenheit eingekehrt“, sagte Leiter Eugen Schmidt. Und das soll noch besser werden. Durch Nadine Röckl-Wolfrum.

Die Sozialpädagogin – eingestellt von der Diakonie mit finanzieller Unterstützung von der Bezirksregierung – steht den Asylbewerbern 20 Stunden pro Woche als Betreuerin zur Verfügung. Vorerst. Denn bei 130 Bewohnern könnte sich daraus eine Vollzeitstelle entwickeln, meinte Diakon Karl Rühl. Der Vorstand des Diakonischen Werks stellte die neue Kraft den Verantwortlichen von Stadt und Regierung vor und zugleich das neue Beratungszimmer im 1. Stock des Küchentrakts.

Sein Dank galt der Regierung der Oberpfalz, die diese Stelle als „Kann-Leistung“ genehmigt habe. Der Anstoß dazu kam vom Weidener Netzwerk Asyl. Zum Aufgabenbereich von Nadine Röckl-Wolfrum gehört neben der umfassenden Beratung und Hilfestellung für Asylbewerber auch die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Asyl. Und mit den Kirchengemeinden, über die ehrenamtliche Helfer gewonnen werden sollen. Das neue Büro steht ebenso dem AK Asyl und der Caritas zur Verfügung.

Die neue Einrichtung offenbare die neue Politik der Bezirksregierung gegenüber Asylbewerbern, freute sich Stadtrat Veit Wagner (AK Asyl). Die Kirche belege damit, dass es nicht nur Sonntagsreden seien, wenn sie über Asyl rede, so Dekan Dr. Wenrich Slenczka. Seit 29 Jahren setzt sich der AK Asyl für Flüchtlinge ein. „In dieser Zeit haben wir verdammte Tiefpunkte erlebt“, sagte Jost Hess. „Aber das hier ist ein absolutes Highlight. Toll, wenn man sieht, dass langer Atem letztlich doch zu Positivem führt.“

Kritik an Bausubstanz

Trotz all der Freude über die neue Beratungsstelle übte Diakon Karl Rühl auch Kritik. Er monierte einen Renovierungsstau in den Gebäuden des ehemaligen Camp Pitman, wünschte sich einen besseren Qualitätsstandard. Was Eugen Schmidt nicht unwidersprochen ließ: Rund 80 000 Euro jährlich seien in der Vergangenheit in Renovierungen investiert worden. Das Problem sei die alte Bausubstanz, räumte Peter Rauh als Vertreter der Regierung ein. Oberste Aufgabe der Bezirksregierung sei es jedoch, die Grundbedürfnisse der Menschen – wie Wohnraum und Essen – zu erfüllen. Durch die neue Anlaufstelle gewinne auch die Qualität der Unterkunft.

Die Frage der Unterbringung könnte sich bald weiter verschärfen, wenn die aktuell starken Flüchtlingsströme anhalten, so Rauh. Dazu OB Kurt Seggewiß: „Weiden hat seine Hausaufgaben in der Vergangenheit stets gemacht.“ Die Stadt sei auch bereit, weitere Flüchtlinge aufzunehmen – wenn alle Kommunen ihre Pflicht erfüllt hätten.

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Quelle: Der neue Tag, Weiden www.oberpfalznetz.de