Archive for the ‘Frauenhaus’ Category

Pfarrei spendet für Frauenhaus

Mittwoch, Oktober 24th, 2012

Weiden. Bereits zum vierten Mal lud die Pfarrei St. Josef in diesem Jahr zu einem Motorradgottesdienst ein. Der Teeniechor aus Schirmitz gestaltete ihn musikalisch. Zahlreiche Motorradfahrer aus der Region und auch andere Kirchgänger besuchten den Gottesdienst, nach dem jedes Jahr Essen und Getränken für einen guten Zweck verkauft werden. Schon bei der Premiere war klar gewesen, dass der Erlös aus dem Verkauf und der Kollekte für soziale Projekte bestimmt sein soll. Dieses Jahr wurde dafür das Frauenhaus in Weiden ausgewählt. In Pfarrgemeinderatssitzung nahm Astrid Baierl vom Frauenhaus die Spende von Pfarrer Andreas Uschold entgegen. Die 250 Euro, so versicherte Baierl, seien bei der Einrichtung sehr gut angelegt.

 

Quelle: Der neue Tag Weiden, www.oberpfalznetz.de  

Hilfsbereit am Handy

Sonntag, August 5th, 2012

Serie über Ehrenamtler (36): Ehrenamtliches Engagement im Frauenhaus Weiden

Wenn das Handy anfängt zu klingen, dann weiß sie, dass es ernst wird. Denn Elfriede Dornheim arbeitet ehrenamtlich im Frauenhaus Weiden mit. Sie übernimmt seit zwölf Jahren regelmäßig die Notrufbereitschaft, um Frauen beizustehen, die ins Frauenhaus flüchten.

FH

Ich bin die Erste von unserem Team, mit der sie in Berührung kommen. Das heißt für mich: gut zuhören und aufmerksam sein.“ Ist der erste Kontakt gelungen, geht es in einem zweiten Schritt darum, sich mit der betroffenen Frau zu treffen und sie in die Obhut des Frauenhauses aufzunehmen. „Meistens wählen wir einen öffentlich gut zu erreichenden Treffpunkt und begleiten die Frau ins Frauenhaus. Falls sie nichts mitbringt, haben wir sogar Zahnbürsten, und Nachthemden für die erste Nacht bei uns.“
Wo das Frauenhaus liegt, bleibt ein Geheimnis, da es ein nicht öffentlicher Zufluchtsort für die Frauen ist. „Habe ich Dienst am Notrufhandy, begleitet es mich auf jedem Schritt durch meinen Alltag, zum Beispiel beim Einkaufen oder bei der Gartenarbeit.“

Zusammen mit 24 weiteren Ehrenamtlichen gewährleistet Elfriede Dornheim die Erreichbarkeit für Frauen in Not, die die Hauptamtlichen mit einer ganzen und einer Dreiviertelstelle nicht leisten können. „Wir sind durch die fünf bis sieben Plätze im Frauenhaus an einen engen Personalschlüssel gebunden“, sagt die Leiterin des Frauenhauses Marianne Kleber-Meierhöfer. „Ohne unsere Ehrenamtlichen könnten wir keine Rufbereitschaft rund um die Uhr anbieten, wie sie der Gesetzgeber vorschreibt, damit wir staatliche Zuschüsse überhaupt bekommen.“

Kommt es zu einer Notaufnahme während der Nacht, steht Elfriede Dornheim oder eine der anderen Ehrenamtlichen bereit. „Wir bleiben, solange die Zuflucht suchende Frau uns braucht – manchmal schließt das ein beruhigendes Gespräch bei einer nächtlichen Tasse Tee mit ein“, erzählt Elfriede Dornheim.

Die Motivation ihres ehrenamtlichen Engagements liegt für sie in ihrer Bereitschaft, gerade Frauen in Notsituationen helfen zu wollen. „Da kam für mich von Anfang an gar nichts anderes in Frage“, sagt die 71-jährige.

Kennengelernt hatte sie die Arbeit mit Frauen in Not über einen monatlichen Gesprächskreis, der in den Räumen des Diakonischen Werkes Weiden stattfand. Den persönlichen Einsatz und den damit verbundenen zeitlichen Aufwand leistet sie ohne Probleme. „Ich wollte gefordert sein, auch nach dem Ende meiner Berufstätigkeit.“

Wichtig ist es für sie außerdem, in das Team des Frauenhauses eingebunden zu sein. Gerade die monatlichen Dienstgespräche mit den Hauptamtlichen geben Elfriede Dornheim Sicherheit. „In den Dienstbesprechungen können wir Erfahrungen austauschen, Verhaltensmöglichkeiten durchsprechen. Das stärkt uns und baut Unsicherheiten ab.“

Regelmäßige Fortbildungen runden das Schulungsprogramm für die Ehrenamtlichen ab. Besonders begrüßt Elfriede Dornheim aber, dass jede neue Ehrenamtliche eine„ Patin“ bekommt. Mit ihr betreut sie die ersten Klientinnen gemeinsam.

In den Sommerferien läuft für das Team alles wie gewohnt weiter. Extras gibt es nicht. Es werden auch nicht mehr Frauen aufgenommen als in den anderen Monaten des Jahres. Die Frauen, die mit Kindern im Frauenhaus sind, werden motiviert, viel mit ihnen zu unternehmen: gemeinsame Ausflüge zum Beispiel, damit die Mutter-Kind-Beziehung gestärkt wird.

Manchmal organisieren die Hauptamtlichen ein Extraprogramm für Kinder. Aber „meistens nehmen die Kinder am Ferienprogramm der Stadt Weiden teil“, ergänzt Marianne Kleber-Meierhöfer.

Die Ehrenamtlichen organisieren einmal im Monat ein Frauenhaus-Frühstück. „Ich erwarte dabei keine große Dankbarkeit“, sagt Elfriede Dornheim, „mir genügt es, wenn die Frauen, die den Sprung in eine neue Lebenssituation gemacht haben, ihren Weg gehen. Das ist für mich die schönste Belohnung. Und ich weiß, dass ich etwas dazu beigetragen habe, dass es ihnen besser geht.“ Deshalb wird sie weiter ein offenes Ohr für Frauen in Not haben.

 Andrea Ertl  Evangelisches Sonntagsblatt aus Bayern. Nr. 32 vom 5.8.2012 Seite 29

Hauptgewinn für Region

Freitag, Juli 27th, 2012

Ladies Circle spendet Erlös aus Tombola an soziale Projekte

 

Weiden. Die Tombola von Ladies Circle 66 Weiden gehört mittlerweile schon zum festen Bestandteil des Bürgerfests. In diesem Jahr waren die 3000 Lose bereits um 15.30 Uhr ausverkauft. Da alle Preise – darunter ein Flachbildfernseher, ein Reisegutschein und eine Mini-Stereoanlage – von Firmen und Privatleuten gestiftet worden waren, blieb den Damen des Service-Clubs ein Erlös von 3000 Euro übrig.

 

Diesen Betrag hat LC-Präsidentin Tanja Frischholz jetzt in der Praxis von LC-Mitglied Maya Gaderer-Forster an Hannelore Schmidt und Claudia Heyer (ist zudem LC-Mitglied) von der Kinderkrebshilfe in der Region Oberpfalz Nord, Marianne Kleber- Meierhöfer von der Diakonie sowie Waltraud Koller-Girke und Bernhard Steghöfer vom Förderverein für Schwerkranke übergeben. Für die Initiativen ist klar: Sie haben damit den „Hauptgewinn“ der Tombola gezogen. Und für Frischholz und ihre Mitstreiterinnen ist es wichtig, dass „unsere Aktionen vor allem Bedürftigen in der Region zu Gute kommen“. Koller-Girke und Beate Spickenreuther, Stationsleitung auf der Palliativstation, erklärten, dass mit dem Scheck in Höhe von 1250 Euro das Brückenteam unterstützt wird. Denn die ambulante Palliativ-Versorgung kostet den Verein derzeit rund 60 000 Euro pro Jahr.

 

Das Frauenhaus der Diakonie investiert die 500 Euro in Sicherheitsgitter rund um den Spielbereich und einige Anschaffungen wie einen Kicker und einen Punchingball. Der Kontakt entstand durch einen Besuch des Service-Clubs bei der Diakonie. Und auch die Kinderkrebshilfe kann den Scheck in Höhe von 1250 Euro für die derzeit 41 betreuten Familien gut brauchen. Schmidt berichtete – natürlich anonym – von einem 15-Jährigen, der Knochenkrebs hat und von einem 11-jährigen Mädchen mit einem Gehirntumor. Oft seien es aber auch die Geschwisterkinder, die nach überstandener Krankheit in ein Loch fielen und psychische Probleme bekämen. Auch hier hilft der Verein unbürokratisch mit seinem Netzwerk und finanzieller Unterstützung.

Quelle: Der neue Tag Weiden www.oberpfalznetz.de  

Zuflucht für 89 Menschen

Dienstag, April 17th, 2012

Jahresbilanz des Frauenhauses: Zahlen auf hohem Niveau

Weiden. (fku) Vielleicht ist es am besten, sich zunächst von falschen Vorstellungen zu verabschieden: Nein, es trifft nicht nur Frauen aus Arbeiterfamilien, Akademiker sind genauso unter den Opfern – und Tätern. Und nein, das Problem ist nicht nur auf bestimmte Altersgruppen beschränkt. 18-Jährige suchten genauso Hilfe wie Seniorinnen, sagt Marianne Kleber-Meierhöfer. Häusliche Gewalt gibt es überall.

 

Kleber-Meierhöfer versucht mit ihren Mitarbeiterinnen, wenigstens das Schlimmste zu verhindern: Sie ist die Leiterin des Frauenhauses, das nun seine Jahresbilanz vorstellte. 47 Frauen mit 42 Kindern fanden im vergangenen Jahr dort Zuflucht vor körperlicher, aber auch psychischer oder sexueller Gewalt in ihrem eigentlichen Zuhause. Die Zahlen sind etwas niedriger als noch 2010 – damals waren es 54 Frauen und 41 Kinder. Trotzdem sei das Niveau unverändert hoch, so Kleber-Meierhöfer.

 

Dabei sind die Aufnahmezahlen ohnehin nur ein kleiner Ausschnitt der Realität. Die Leiterin zitiert eine Studie, wonach jede vierte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben Opfer häuslicher Gewalt wird. Nur: Solche Zahlen mögen sich dramatisch anhören, ein neues Phänomen sind sie laut Kleber-Meierhöfer indes nicht. „Ich glaube nicht, dass sie gestiegen sind, ich glaube, dass es schon immer so schlimm war.“ Dass es seit einigen Jahren vergleichsweise viele sind, die Hilfe im Frauenhaus suchen, liege vielmehr daran, „dass das Thema nicht mehr das Tabu ist wie noch vor 20 Jahren“. Und mit der Diskussion darüber seien nunmal auch mehr Betroffenen Hilfsangebote wie das Frauenhaus bekannt.

 

Langes Zögern

Dabei dauert es auch heute noch lange bis sie dort Zuflucht suchen. Durchschnittlich, so Kleber-Meierhöfer, halten sie ihre Leiden sieben Jahre lang aus. Manchmal sei es aber auch noch deutlich mehr Zeit – dann seien es auch Seniorinnen, die erst nach 20, 30 Jahren mit einem gewalttätigen Mann zu handeln wagen. Auslöser dafür, endlich etwas zu unternehmen, seien mal massive Verletzungen, häufig planten Frauen diesen Schritt aber auch über lange Zeit hinweg.

Gründe für häusliche Gewalt sind ebenso unterschiedlich. „Oft ist es in der Persönlichkeit des Täters begründet, dass er Macht, Kontrolle ausüben will.“ Manchmal brauche es einen zusätzlichen Auslöser, Stress, hervorgerufen etwa durch Arbeitslosigkeit, Schulden – oder den Umstand, dass Kinder neu in die Beziehung kommen. Vielleicht ist das auch eine Erklärung für eine weitere Auffälligkeit in der Statistik: Viele der 2011 aufgenommenen Frauen – drei Viertel von ihnen – waren Mütter. 22 von ihnen brachten ihre Kinder mit, von denen die Hälfte unter sechs Jahre alt war.

 

42 Prozent der Frauen waren bis zu zwei Wochen in der Einrichtung, rund ein Drittel länger als sechs Wochen. Ähnlich verschieden gestaltete sich die Zeit nach dem Aufenthalt. Während der überwiegende Teil den Schritt in die Unabhängigkeit wagte, zu Verwandten, einem neuen Partner oder in andere Einrichtungen zog, ging immerhin fast jede Fünfte wieder zurück in das frühere Zuhause.

Rückkehr zum Peiniger

Zu den Gründen dafür zählen der Leiterin zufolge mal die Kinder, die sich nach ihrer alten Schule, den Freunden sehnen. Mal sind es die Partner, die beteuern, dass sie sich ändern würden. Die Leiterin und ihre Mitarbeiter sehen das bestenfalls „mit gemischten Gefühlen“. Häufig ändere sich der Partner eben nicht.

Nach einer kurzen, leidlich friedlichen Phase „wird es in der Regel sogar noch schlimmer“. Das zeigt sich auch in der Statistik: Elf der Frauen, die 2011 die Hilfe der Einrichtung in Anspruch nahmen, waren zuvor schon einmal in einem Frauenhaus – viele davon wegen desselben Partners. Noch eine Auffälligkeit findet sich in den Zahlen des Jahresberichts: 20 der Frauen kamen aus anderen Regionen, manchmal auch aus anderen Bundesländern – nicht selten, weil sie aus Sicherheitsgründen weit weg von ihrer alten Heimat regelrecht fliehen mussten. Hinzu kamen 17 Frauen aus Weiden – aus dem Landkreis Neustadt/WN waren es dagegen nur sechs, aus dem Kreis Tirschenreuth nur vier.

 

Stadt-Land-Gefälle

Eine bemerkenswerte Differenz, über „die wir auch schon oft nachgedacht haben“, so Kleber-Meierhöfer. Eine schlüssige Erklärung hätten sie bislang noch nicht gefunden. Klar sei nur, woran es nicht liege: Das Klischee vom friedlicheren Leben auf dem Dorf sei falsch. „Auf dem Land gibt es auf keinen Fall weniger häusliche Gewalt.“ Auch so eine Vorstellung, von der man sich verabschieden muss.

Helfer und Spenden gesucht

Weiden. (fku) Träger des Frauenhauses ist das Diakonische Werk. Die Einrichtung bekommt zwar öffentliche Zuschüsse, ist laut Leiterin Marianne Kleber-Meierhöfer jedoch auch dringend auf Spenden angewiesen. Im vergangenen Jahr ermöglichten beispielsweise „Lichtblicke Tirschenreuth“ und die Stadt Weiden die Erneuerung der Außenspielanlage. Spendenmittel von „Inner Wheel“ und „Adventslicht“ halfen bei der Finanzierung eines Kunstherapie-Projekts für die Kinder der betreuten Frauen. Trotz solcher Unterstützung hat die Einrichtung weiter Bedarf; so muss beispielsweise der Parkettboden dringend überholt werden.  

Spenden an das
Diakonische Werk Weiden e.V.,
Evangelische Kreditgenossenschaft Nürnberg,

Bankleitzahl 520 604 10,

Konto 260 80 14,

Verwendungszweck: Frauenhaus.

Daneben ist das Frauenhaus auch auf ehrenamtliche Mitarbeiterinnen angewiesen. 22 sind es aktuell, die unter anderem die Rufbereitschaft rund um die Uhr ermöglichen und bei verschiedenen Aktivitäten helfen. Auch hier sucht das Frauenhaus weitere Unterstützer (Telefon 0961/389 31 70).

 

Umfassende Hilfe

Weiden. (fku) Drei hauptamtliche Fachkräfte und eine Bürgerarbeiterin kümmern sich im Frauenhaus um Hilfesuchende. Eine harte Arbeit – denn zum einen haben die Belegungszahlen die geplante Auslastung überschritten. Zum anderen müssen sie Frauen (und deren Kinder) in einer extrem schwierigen Situation umfangreich unterstützen. Die Aufarbeitung des Geschehenen und die Überwindung der Gewalt ist beispielsweise genauso Thema wie beispielsweise die Existenzsicherung der Frauen, Erziehungsfragen oder erste Schritte auf dem Weg in die (wirtschaftliche) Unabhängigkeit der Betroffenen. Frauen, die selbst Hilfe brauchen, können das Frauenhaus rund um die Uhr erreichen: Telefon 0961/389 31 70.

Quelle: Der neue Tag, www.oberpfalznetz.de 

Gegen Gewalt an Frauen auf aller Welt

Mittwoch, November 30th, 2011

Ein Hort des Schutzes

Dienstag, September 27th, 2011

Frauenhaus seit 15 Jahren Ort der Zuflucht – Erfolg: „Häusliche Gewalt ist keine Privatangelegenheit“

Weiden. (uz) Die Diakonie Weiden feierte am Sonntag 15 Jahre Frauenhaus. In dieser Zeit hat die Einrichtung 962 Frauen und 999 Kinder aufgenommen. Weiteren 1300 Betroffenen habe man mit Rat und Tat zur Seite gestanden, sagte Leiterin Marianne Kleber-Meierhöfer beim Festakt im Kulturzentrum Hans- Bauer. „Frauen, die sich in ausweglosen Situationen befanden.“


Mit der Gründung habe man vor anderthalb Jahrzehnten eine Versorgungslücke geschlossen. Inzwischen gebe es keine Tabus mehr. Die Öffentlichkeitsarbeit habe Früchte getragen. „Wir arbeiten personell an der oberen Leistungsgrenze. Wir brauchen mehr Kapazitäten im Kinder- und Jugendbereich.“ Kleber-Meierhöfer: „Mit mehr personellen Ressourcen könnten wir mehr machen.“ SPD-Stadträtin Waltraud Koller-Girke, von erster Stunde an als Ehrenamtliche dabei, beleuchtete den Werdegang von der politischen Warte und plauderte aus ihrem persönlichen Erfahrungsschatz. Das Frauenhaus sei ein Hort der Geborgenheit und des Schutzes, sagte sie.

 Häusliche Gewalt ist keine Privatangelegenheit mehr.

  Katharina Eberle, Ministerialrätin im Arbeits- und Sozialministerium

Festrednerin Katharina Eberle erinnerte an die öffentliche Meinung noch vor 25 Jahren, als betroffene Frauen eher geringgeschätzt worden seien. „Wir feiern hier 15 Jahre Schutz und Hilfe und dass häusliche Gewalt keine Privatangelegenheit mehr ist.“ Die Notwendigkeit von Frauenhäusern werde nicht mehr bestritten. Besonders erfreut sei sie, dass Weiden vor wenigen Monaten als erste Stadt überhaupt die Wanderausstellung zum Thema gebucht habe. Anders als Frauenhausleiterin Kleber-Meierhöfer zeigte sich die Ministerialrätin im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen schon erstaunt über die Scheu, die noch immer in der Öffentlichkeit herrsche.

Das Thema sei weiter aktuell. Darüber dürfe nicht hinweggetäuscht werden. Kinder ja. Aber Frauenschutz politisch zu verkaufen, sei halt schwer. 2010 habe das Frauenhaus in Weiden 54 Frauen und 41 Kinder, also 95 von Gewalt betroffene Biografien, betreut. Sie dankte vor allem den 21 Ehrenamtlichen. Ohne die Hauptberuflichen sei die Versorgung aber nicht machbar. „Meine Hochachtung vor Ihrer Arbeit.“ Oberbürgermeister Kurt Seggewiß sprach von einer wichtigen Einrichtung, die aus der Stadt nicht mehr wegzudenken sei. Er betonte Sicherheit, Hilfe und Zuflucht. „Hier wird ein wesentlicher Beitrag geleistet, Vorurteile abzubauen.“ Gemeinsam mit Sparkassen-Filial-Bereichsleiterin Katrin Karagounis überreichte er ans Frauenhaus 2000 Euro.
 

Diakon Karl Rühl begrüßte die Gäste. Ihren Dank sprachen Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher, Regionaldekan Gerhard Pausch, Dekan Dr. Wenrich Slenczka, MdL Annette Karl (SPD) und MdL Petra Dettenhöfer (CSU) aus. Nach der Ehrung der Ehrenamtlichen feierten die Gäste einen Festgottesdienst in St. Michael mit dem Gospelchor Hope & Joy.

 Quelle: Der neue Tag, Weiden www.oberpfalznetz.de

Einzug noch vor der Eröffnung

Dienstag, Juli 19th, 2011

Zwei Frauen in Not suchten dringend Zuflucht
Frauenhaus Weiden existiert seit 15 Jahren

Weiden. (ps) Das Frauenhaus Weiden war noch gar nicht eröffnet. Da suchten bereits die ersten beiden Frauen mit ihren Kindern Zuflucht. Im Dezember 1995 war das. Die Eröffnung erfolgte im Januar 1996. „Dabei meinten viele damals, in der Oberpfalz ist die Welt noch in Ordnung“, erinnert sich Gleichstellungsbeauftragte Monika Langner. „Gewalt in der Familie war ein Tabuthema.“

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15 Jahre Frauenhaus Weiden. Zeit für einen Blick zurück. Die rosarote Brille von damals kann heute niemand mehr aufsetzen. Dafür sprechen die Zahlen eine zu deutliche Sprache: 927 Frauen mit 966 Kindern fanden seit der Eröffnung in der Einrichtung Schutz und Hilfe. „Das zeigt, wie notwendig die Einrichtung ist“, betont Monika Langner, die mit dem Frauenhaus von Anfang an eng zusammenarbeitet. „Der Vater des Hauses“ ist nach ihren Worten Josef Gebhardt. Der damalige Geschäftsführer des Diakonischen Werkes hat das Frauenhaus unter der Trägerschaft der Diakonie realisiert.

„Zweifel haben sich gelegt“
„Eine politische Umsetzung wäre damals schwierig gewesen“, erinnert sich Waltraud Koller-Girke. Ein entsprechender Antrag der SPD hatte kaum Aussicht auf Erfolg. Die Stadträtin engagiert sich von Anfang an als Ehrenamtliche in der Einrichtung. Bei den hauptamtlichen Kräften gab es seitdem einigen Wechsel. Die jetzige Leiterin Marianne Kleber-Meierhöfer wird von der Sozialpädagogin Astrid Baierl und der Kinder und Familienpflegerin Tina Braun unterstützt. „Die Anfangszweifel haben sich ganz schnell gelegt“, weiß Kleber-Meierhöfer. Kein Wunder: Durchschnittlich 66 Frauen mit 69 Kindern finden pro Jahr Aufnahme im Frauenhaus. Auch jetzt sind die Räume mit sieben Frauen und sechs Kindern voll belegt. „Wir mussten deshalb erst vor wenigen Tagen eine Frau an eine andere Einrichtung verweisen. Das kommt immer wieder vor.“ Die Frauenhäuser in Regensburg, Bayreuth oder im Landkreis Schwandorf stehen als Alternativen bereit.

„Die meisten Frauen kommen von sich aus zu uns.“ Für Marianne Kleber-Meierhöfer ein Zeichen, dass die Einrichtung nicht nur von Politikern und Gesellschaft längst anerkannt ist, sondern auch von den Betroffenen selbst. Aufnahmen sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr möglich. „Ohne Ehrenamtliche wäre das nicht zu leisten.“ Sie übernehmen die Rufbereitschaft nachts und an den Wochenenden. Dabei werden Haupt- und Ehrenamtliche mit schwierigen Lebensgeschichten konfrontiert. Vergewaltigungen, Schläge, Demütigungen, Beleidigungen: Die Opfer haben das oft jahrelang ertragen bevor sie Hilfe suchen. Waltraud Koller-Girke erinnert sich noch gut an eine Frau aus dem
Landkreis: „Nachts um 11 Uhr rief sie an, stand mit ihrem Auto in der Stadt. Sie wollte mit mir sprechen, war sich noch nicht klar, ob sie ins Frauenhaus wollte, sollte… Ich ging zu ihr.“

Bis 1 Uhr nachts dauerte das Gespräch im Auto. Dann stand die Entscheidung fest: „Sie fuhr nach Hause, um ihre Kinder zu holen und am nächsten Tag ins Frauenhaus zu kommen.“ Die ehrenamtliche Helferin machte aus Sorge um die Mutter in dieser Nacht fast kein Auge zu. „Das ist schon belastend“, gesteht sie ein. Es gibt aber auch die schönen Momente: „Wenn man merkt, wie die Frauen – wenn sie erst mal im Frauenhaus
sind – Ruhe und Sicherheit genießen, entspannen, sich von der Angst lösen.“ Den Hauptamtlichen macht sie in diesem Zusammenhang ein dickes Kompliment: „Sie machen ihren Beruf nicht einfach so, sondern aus Überzeugung. Sie sorgen dafür, dass die Frauen ein Gefühl der Sicherheit erhalten.“

Dank an Unterstützer
Diakon Karl Rühl, Vorstand der Diakonie Weiden, dankt in diesem Zusammenhang besonders der Stadt Weiden und den Landkreisen Neustadt und Tirschenreuth für die finanzielle Unterstützung. „Ohne das wäre die Einrichtung nicht finanzierbar.“ Und den zahlreichen Spendern, die das Frauenhaus fördern. Spenden von „Inner Wheel“ und „Adventslicht“ haben jüngst den Start einer Kunsttherapie ermöglicht, in der die Kinder ihre Ängste verarbeiten können. Marianne Kleber-Meierhöfer freut die Unterstützung noch aus einem anderen Grund: „Das zeigt, dass unsere Arbeit anerkannt wird.“

Quelle: Der neue Tag 19.07.2011 www.oberpfalznetz.de

Frauenhaus macht großartigen Job

Donnerstag, Mai 12th, 2011

Stadtrat genehmigt einmütig weiteren Zuschuss für die Einrichtung der Diakonie – In 15 Jahren 927 Frauen betreut

Weiden. (ps) In den 15 Jahren seines Bestehens hat das Frauenhaus Weiden 927 Frauen und fast ebenso vielen Kindern Zuflucht gewährt. „Das Frauenhaus macht einen großartigen Job“, berichtete Stadtrat Lutz Rittmann über seine Erfahrungen als Rechtsanwalt von Betroffenen. „Man müsste eigentlich noch mehr Geld dafür in die Hand nehmen.“

Noch mehr Geld als beantragt will der Stadtrat der Einrichtung des Diakonischen Werkes zwar nicht zukommen lassen. Über die 6150 Euro, die ab sofort jährlich als Zuschuss zu den Sachkosten neu gewährt werden sollen, herrschte allerdings Einigkeit bei allen Parteien. Die Mittel sollen laut Stadtkämmerin Cornelia Taubmann noch im Nachtragshaushalt bereit gestellt werden.

Bereits seit 1996 beteiligen sich die Stadt Weiden, die Landkreise Neustadt und Tirschenreuth an der Finanzierung der Grundkosten für das Frauenhaus. Das Diakonische Werk Weiden dagegen hat als Träger bisher Verwaltungs- und Sachkosten sowie die Miete und Mietnebenkosten allein finanziert.

Steigende Kosten
Doch auch die Diakonie bleibt von Geldsorgen nicht verschont. Unter anderem, weil sich die Refinanzierungsmöglichkeiten sozialer Arbeit in den vergangenen Jahren stark verändert haben. Der Renovierungsbedarf am und im Haus, gestiegene Energiekosten und größere Neuanschaffungen, die nach 15 Jahren für die Unterbringung erforderlich sind, machen sich natürlich ebenfalls bemerkbar. Deshalb hat die Diakonie die Kommunen um eine Mitfinanzierung der Sach- und Mietkosten gebeten.

Taubmann stellte die in mehreren Gesprächen mit der Diakonie erzielte Einigung vor: 45 000 bis 60 000 Euro fallen jährlich für Verwaltungs-, Sach-, Miet- und Nebenkosten an. Rund zwei Drittel davon trägt weiterhin die Diakonie. Den Rest – maximal jedoch 15 000 Euro pro Jahr – sollen sich Weiden, Neustadt und Tirschenreuth teilen: je nach Anzahl ihrer Bürgerinnen, die im Frauenhaus
Zuflucht finden. Durchschnittlich 41 Prozent der Hilfesuchenden kamen in den vergangen vier Jahren aus der Max-Reger-Stadt. Das würde pro Jahr rund 6150 Euro zusätzlich bedeuten, rechnete Cornelia Taubmann vor.

Die Kreistage von Neustadt und Tirschenreuth haben der neuen Vereinbarung bereits zugestimmt. Auch die Weidener Stadträte genehmigten die neue Regelung. Stadträtin Waltraud Koller-Girke hatte die aktuellen Zahlen von 2010 vorliegen, um zu
untermauern, dass der Zuschuss gerechtfertigt ist.

20 Frauen aus Weiden
Von den 54 Frauen kamen 20 aus dem Stadtgebiet, 13 aus dem Landkreis Neustadt und 3 aus dem Landkreis Tirschenreuth. 5 Frauen flohen aus anderen Bundesländern nach Weiden, weil sie hier Verwandte haben oder hier geboren wurden. Die restlichen 9 Frauen stammten aus den Bereichen Amberg-Sulzbach, Schwandorf oder Cham. Koller-Girke: „Das gleicht sich aus. Dort gehen auch Weidenerinnen hin.“

Quelle: Der neue Tag , Mittwoch 11.Mai2011 www.oberpfalznetz.de

Frauenhaus in Nöten

Dienstag, Dezember 21st, 2010

Auf weitergehende Unterstützung der Stadt sowie der Landkreise Neustadt/WN und Tirschenreuth baut auch das Frauenhaus in der Max-Reger-Stadt. Problem: Das finanzielle Polster der Diakonie als Trägerin reicht nicht mehr aus, um die Verwaltungs- und Sachkosten zu decken. Zu letzterem wäre sie nach einer Vereinbarung aus dem Jahr 1996 verpflichtet. Im Ausschuss für Jugendhilfe und soziale Fragen warb Gabriele Laurich (SPD) um Hilfe für die unbestritten wichtige Einrichtung, in der sie sich ehrenamtlich engagiert.

Zusätzlich zum gewohnten Kostenaufwand kommen auf die drei Gebietskörperschaften nun Mehrkosten von je 15 000 Euro pro Jahr zu. Das Gremium richtet eine entsprechende Empfehlung an den Finanzausschuss. (rg)

Quelle: Der neue Tag 19.12.2010